• Auf See

    September 6, 2024, Labradorsee ⋅ ⛅ 10 °C

    > Wissensvermittlung und Verwöhnprogramn auf See <

    Was wäre eine Schiffsreise ohne Seetage? So spannend es ist, jeden Tag neue Eindrücke an Land geboten zu bekommen, man braucht auch mal die nötige Zeit, das alles sacken zu lassen und auch mal in Ruhe die Einrichtungen des Schiffs zu genießen.

    Insofern kommt die Fahrt durch die Labradorsee gerade recht. War die erste Nacht noch etwas sehr ruppig, dann beruhigte sich die See im Laufe des Tages. Und die Tagestemperaturen erinnerten uns daran, dass wir die Arktis jetzt verlassen hatten.

    Oder doch nicht so ganz? Denn zahlreiche Lektorenvorträge beschäftigten sich doch immer noch mal mit dem, was wir in der letzten Woche erlebt hatten. Ich hatte schon einige Reisen mit Expeditionsschiffen gemacht, aber noch auf keiner Reise eine solche Vielzahl von kompetenten Experten erlebt. Ich kann deshalb hier nur beispielhaft einige davon erwähnen.

    Zum Thema Geologie dürfen wir einem wahren Urgestein unter den Lektoren lauschen. Hajo Lauenstein schafft es immer wieder, die komplexen Sachverhalte seines Fachgebiets mit einer Prise trockenen Humors aufzulockern und sogar noch den Bogen von der Geologie zur bildenden Kunst zu schaffen.

    Die Liebe zur Tierwelt und zu den polaren Regionen machte die Österreicherin Carina Gsottbauer zur Expertin für sämtliches Meeresgetier der Arktis. Es war wirklich ein Genuss, ihren immer mit hintergründigem Humor gespickten Vorträgen zu lauschen.

    Als dritten möchte ich einen weiteren Österreicher hervorheben. Wolfgang Weitlaner durfte ich -genauso wie Hajo Lauenstein- schon auf meiner Islandreise vor zwei Monaten kennenlernen. Dort kam ich auf der Insel Grimsey mit ihm ins Gespräch und fragte ahnungslos, welche Funktion er denn auf dem Schiff hätte. Er sei Lektor für Geschichte und Landeskunde antwortete er mir, worauf ich ihm höchst peinlich gestehen musste, dass ich dann wohl alle seine bisherigen Vorträge geschwänzt hatte. Ich versprach ihm diesmal, dass das auf der jetzigen Reise nicht mehr passieren sollte und ich habe es wirklich nicht bereut.

    Diese drei und alle weiteren Experten trifft man dann auch immer wieder an exponierten Punkten an Land an, wo sie bereitwillig alle Fragen der Gäste beantworten. Koordiniert wird das alles von Expedition Leader Torsten Prietz, der auf 16 Jahre Expeditionserfahrung zurückblickt, aber mit seiner coolen Art den Gästen zu spüren gibt, dass es niemals zu einer reinen Routine geworden ist.

    Wie gesagt das sind nur ein paar beispielhaft erwähnte Personen eines weitaus größeren Teams. Doch nicht nur diese tragen zum guten Gelingen der Reise bei. Wie bei jeder Schiffsreise trägt die Sorge um das leibliche Wohl maßgeblich zum Erfolg der Reise bei. Hotelmanagerin Doris Adler und Maitre Sophia Mittermayr wurden schon an anderer Stelle in meinen Berichten lobend erwähnt. Gestern Abend durfte der Küchenchef Dominik Igl seine Mitarbeiter auf die Bühne des Hanse Atrium bitten, um ihren verdienten Beifall abzuholen

    Und auch das ist nur ein Teil der Crew, die uns alle miteinander so sehr verwöhnen. Ganz zum Schluss dürfen auch die Beiden nicht unerwähnt bleiben, die nicht unsere Gaumen, sondern unsere Ohren verwöhnen. Bei meinen letzten drei Reisen auf jedem der Hanseatic-Schiffe war einer immer an Bord: Pianist Uwe Künstler, der nicht nur so heißt, sondern auch ein wahrer Künstler ist. Neu kennengelernt haben wir an der Gitarre Henrique Lima, der bereitwillig unsere Wünsche nach Klängen aus seiner brasilianischen Heimat erfüllt hatte.

    Wie sagt man in Nordamerika in einem allerdings anderen Zusammenhang: „Thank you for your Service!“
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