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- 日20
- 2025年7月4日金曜日 22:00
- 🌙 29 °C
- 海抜: 756 m
キルギスタンDschalalabat40°55’21” N 72°59’32” E
Jalal-Abad by Night

Weil es so mega war, besuchen wir das „Asman“ erneut. Hier kann man sogar frisch gezapftes Bier bestellen!!! Gegen das Argument komme ich mit keinem anderen Restaurant-Vorschlag an.
Auffällig ist, das wieder niemand außer uns Alkohol trinkt. Wie rentiert sich da die Zapfanlage?
Es raucht auch niemand Zigaretten, nur Wasserpfeife. Aschenbecher werden übrigens überall in Kirgisistan mit feuchter kleiner Serviette innen liegend gebracht.
Wir bestaunen hier oben wieder die top gestylte Highsociety der Stadt. Rein optisch kann man die Kirgisen übrigens in 3 Kategorien einteilen:
in russisch/europäisch, in mongolisch und in chinesisch, sowie natürlich Mischungen daraus.
Im Norden des Landes findet man mehr russisches Aussehen, häufig blaue Augen und im Süden mehr chinesisches Aussehen mit dunklen Augen und dunklen Haaren.
Am Son Kul sahen die Menschen eher mongolisch aus mit dunklerer Haut. Das sind natürlich nur individuelle, optische Eindrücke und keinerlei Wertungen.
Im Restaurant Asman sehen wir schlanke, modebewusste, chinesisch anmutende, junge Frauen sowie muslimische, verschleierte junge Frauen. Alle wirken sehr selbstbewusst!
Insgesamt sind wir die Ältesten, einzigen Europäer, Ungestyltesten und einzig Alkohol konsumierenden Außenseiter! 😉😆
Wenn es Dunkel ist, wollen wir uns den großen Schriftzug der Stadt auf dem Berg anschauen. Wir lassen uns ein Taxi bestellen, welches nicht auftaucht.
Dann halten wir ein Taxi auf der Straße an und zufällig kommt Solyjon (?) vorbei. Er spricht etwas Deutsch und seine Frau, sein Sohn und eine Tochter leben in Rheinberg, Nähe Duisburg. Solyjon fliegt öfter nach Deutschland und besucht seine Familie. Er will aber aus Jalal-Abad nicht weg und seine Frau möchte eigentlich zurück, aber die Tochter ist erst 13 Jahre und wächst zweisprachig auf. Der Sohn ist bereits ausgelernter Kfz-Mechaniker in Rheinberg.
Solyjon ruft ihn in unserem Beisein per Facecall an und wir sprechen in glasklarem Deutsch miteinander.
Solyjon begleitet uns zum Schriftzug und Ausblick der Stadt. Er macht Fotos von uns. Hier oben ist richtig was los. Es ist Freitagabend und viele Familien sind hier zum Fotografieren. Der Ausblick auf die Stadt ist wunderschön.
Auf der Rückfahrt lädt Solyjon uns zum Tee zu sich nach Hause ein. Jetzt. So etwas sollte man niemals ausschlagen, das wäre unhöflich. Wir fahren also weg vom Mainstream und hinein in ein dunkles Gassen Gewusel; dann über ein paar Meter Schotter. Solyjon öffnet ein Tor. Zum Vorschein kommt ein 2 stöckiges Haus, ein schöner Garten und so sogar ein kleiner Pool. Wir bestaunen alles und ziehen uns die Schuhe vor der Haustür aus.
Solyjons ältere Tochter kommt, verschleiert, die er aus dem Auto heraus angerufen hat. Es ist 22.30 Uhr. Solyjon stellt die Klimaanlage an, breitet Sitzkissen aus und…verschwindet! Zusammen mit der Tochter lege ich im Wohnzimmer Tischdecken über den niedrigen Tisch. Dann ist auch sie verschwunden. Wir warten. Es ist heiß. Wir sind durstig. Aber nichts rührt sich. Wir gucken uns an. Verstehen nicht. Schwitzen. Sitzen. Warten.
Irgendwann gehe ich los. Irgendwo müssen sie doch in der Küche sein. Aber nichts. Ich rufe seinen Namen. Nichts. Langsam werden wir ärgerlich. Da höre ich den Muezzin rufen. Aha. Es ist Freitag. Das Gebet geht also über Gastfreundschaft! Eine Information und Wasser hätte uns schon gereicht…
Nach 10-15 Minuten kommen beide wieder und 2 Jungen. Ihre Söhne. Solyjon ist Opa und bereitet uns Kaffee aus Deutschland. War nicht von Tee die Rede? Und jetzt wird so richtig aufgefahren. Dabei sind wir doch so satt. Die Tochter bringt Gebäck und Wassermelone. Unglaublich diese Menschen. Dann machen wir gemeinsame Fotos und plaudern ein bisschen.
Gerade sind 3 Monate Schulferien, erfahren wir. Und Solyjon ist 62 Jahre. Das hätten wir nicht gedacht.
Irgendwann bitten wir ihn, uns zum Hotel zu fahren. Beim nächsten mal können wir bei ihm schlafen, sagt er.
Beim Hotel angekommen verabschieden wir uns herzlich. Solyjon will kein Geld, doch wir stecken ihm etwas zu für dieses unvergessliche Erlebnis.
Ich glaube, er ist gar kein Taxifahrer. Er war einfach nur hilfsbereit und freundlich.もっと詳しく