• Russland 12/34

    7 september 2019, Ryssland ⋅ ⛅ 13 °C

    Baikalsee (о́зеро Байка́л)
    Halbinsel Swjatoi Nos (Свято́й Нос)

    Unsere Tour führte uns heute am Ostufer des Baikalsees entlang. Dazu fuhren wir in den Nationalpark Transbaikal, auch Sabaikals, zu der die Halbinsel Swjatoi Nos (Heilige Nase) gehört. Die höchste Erhebung, Berg Markovo, beträgt 1.877m. Bei guter Sicht kann dort der noch liegende Schnee gesichtet werden. Wir hatten mit dem Wetter kein Glück. Wolken versperrten uns den Blick bis auf den Schneegipfel, die dort hängen blieben und im Verlauf des Nachmittags immer mehr wurden. Von uns in Süd-Westlicher-Richtung konnten wir Sonnenlöcher erkennen, rechts (Nord-Ost) war bedeckt. Die Sonne kam dort nicht durch. Somit fehlte die Thermik, um die Wolken über die Berge zu heben.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Swjatoi_Nos
    http://www.baikalinfo.com/html/german_landbaika…

    An der Süd-West-Spitze der Halbinsel fällt der Baikalsee bis zu einer Tiefe von 1.625m ab und erreicht dort fast den tiefsten Punkt. Der Linie weiter folgend, ragt ca. 25-30km weiter die Insel Olchon aus dem Baikalsee empor, die wir aufgrund der wechselhaften Witterung (Regenschauer gehen immer wieder auf den Baikalsee hinunter) nicht sehen konnten.

    Der Nationalpark bietet geführte Touren an. Oder die Erkundung erfolgt selbständig, so wie bei uns und vielen Einheimischen. Nachdem wir die ersten dichten Waldabschnitte passiert hatten, führte uns der Weg zum Strand. Kalter starker Wind kam uns entgegen und zottelte an unserer Kleidung. Wir mussten uns wärme Sachen anziehen. Mütze, Schal und Wärmemantel waren jetzt unser Oberbekleidung. Die Wellen rauschten krachend an das sandige Ufer. Die Strände wechselten zwischen sandigem und steinigendem Untergrund sowie dichten Waldabschnitten. An der Wasserseite gab es unzählige Rastplätze mit Feuerstätten und vielen Toilettenhäuschen. Unvorstellbar, wie viel Menschen dann dort anzutreffen sind, wenn Hauptsaison ist. Im Wald trafen wir viele Pilzsammler, die große Exemplare in vollen Eimern zum Auto trugen.

    Wie schon mehrfach erlebt, gibt es auch hier keine befestigten Straßen. Sand war der Untergrund, der teilweise locker lose lag. Bei festerem Untergrund haben sich harte Wellen gebildet, die entsprechend Fahrwerk und Fahrzeuginsassen forderten.

    Auf der Halbinsel sind wir westlich  bis zum Hotspot Glinka (Глинка) vorgedrungen. Am Fuße der Berge, versteckt am Ufer im dichtem Grün, fanden wir eine kleine Ansiedlung von ca. 10 Häuschen vor. Der Zugang wurde mit einem verwitterten Tor angekündigt. Zwei Häuser sind noch in Nutzung und bewohnt. Die anderen sind leerstehend oder marode. Die Natur ist hier wieder am vordringen und erobert sich die Flächen zurück. Glinka ist auch der Ort, an dem ein Wanderpfad in die Berge und auf den Berg Markovo beginnt.

    http://www.baikalinfo.com/html/german_lbo_swjat…

    Wir wollten dort nicht mehr weiter, kehrten um und erkundigten die östliche Seite der Halbinsel. Es begann zu regnen. Anhand der Hinweisschilder gab es 15 bzw. 20km entfernt zwei Orte. Wir steuerten den ersten Punkt an. Es war der kleine Hafen in Manachowo. Die Außenanlage wird gerade komplett erneuert. Das, was noch nicht fertig war, versank im nassen Sand, der teilweise schlammig war. Wieder eine Baustelle für die Ertüchtigung der Infrastruktur. Auch hier können wir uns dem Eindruck nicht entziehen, dass in den Sommermonaten der Bedarf an den neuen Installationen vorhanden ist und der Ort belebt ist.

    Die Feuchtigkeit drang durch. Uns war wupperig. Bis zum nächstgelegenen Ort Kurbulik, der größte auf der Halbinsel, sind wir nicht mehr vorgedrungen. Dort gibt es den einzigen Verkaufsladen, Unterkünfte und Fischerboote, die Ausflüge auf den See anbieten. Der Richtung weiter folgend, befinden sich warme schwefelhaltige Thermalbäder und die Schlangenbucht.

    Wir beendeten unseren Tagesausflug in Manachowo und fuhren zurück zum Hotel nach Ust-Bargusin.

    http://www.baikalinfo.com/html/german_reisenbai…

    Das beeindruckende Erlebnis an diesem Tag: die hohen kraftvollen Wellen auf dem Baikalsee

    Gefahrene Kilometer: 117
    Wetter: bewölkt, später Regen
    Temperaturen: 15°C
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