Satellite
Show on map
  • Day 55

    Hightechstadt Singapur: Tag 2

    October 29, 2019 in Singapore ⋅ ⛅ 30 °C

    Ich startete Tag 2 mit einem Spaziergang durch den Fort Canning Park, einem nett angelegten Park rings um die Überreste und Ausgrabungsstätten der ersten Siedlung auf Singapur. Neben guten Einblicke in die Geschichte Singapurs gab es auch Gärten mit Infotafeln zu den Pflanzen und ihrer historischen Bedeutung für Singapur. Danach spazierte ich am beeindruckenden Raffles Hotel, dem War Memorial und der St Andrews Cathedral vorbei durch das zentrale Kolonialbautenviertel. Die weiße Kathedrale setzte sich seltsam von den Wolkenkratzern drumherum ab, im Inneren passte sie sich aber durch dutzende Breitbildschirme und Vollklimatisierung an das moderne Hightechbild an. Anschließend verbrachte ich drei Stunden in der National Gallery, einem Kunstmuseum mit den wichtigsten Werken Singapurs und anderer südostasiatischer Künstler. Das war wahnsinnig spannend, weil wir in Europa kaum asiatische Kunst kennen, und man lernte so auch viel über die südostasiatische Geschichte und Kultur, da das ja oft sehr eng mit der Kunst verbunden ist. Danach spazierte ich durch die weitangelegten Gardens by the Bay. Die haben nichts mehr mit einem natürlichen Garten zu tun, jeder Grashalm ist perfekt getrimmt, kein einziges Blatt liegt auf dem Boden, keine Blume ist verwelkt. Verschiedene Themenparks informieren etwas flach über Palmen, einheimische Tiere, den Bezug von Hinduismus zur Natur etc. Die riesengroßen Metallbäume sind allerdings beeindruckend aus der Nähe anzusehen. Der ganze Park funktioniert CO2-neutral mit Sonnenenergie und Energie durch Verbrennung des Komposts. Ich schaute mir noch den etwas überteuerten Flowerdome und Cloud Forest an. Der Flowerdome ist das größte Gewächshaus der Welt in verschiedene mediterrane Gebiete eingeteilt. Man wird auf festen Routen durchgeschleust und die kitschig mit Figuren und Maskottchen angelegten Rhododendron-Beete sind wenig beeindruckend. Außerdem kann man nirgends hingehen, ohne in ein Foto der aufgeregten Toruisten zu laufen. Habe den Flower Dome eher genervt verlassen. Der Cloud Forest ist ähnlich strukturiert und auf Massentourismus ausgerichtet. Er beeindruckt aber durch seine botanische Vielfalt. Es sind exakt die klimatischen Bedingungen von dem selten vorkommenden hochgelegenen Regenwald nachempfunden und die darin beheimateten seltenen Pflanzen (unter anderem wunderschöne Orchideen) ausgestellt, die man auf einem über den Bäumen und an einem Wasserfall vorbeiführenden Pfad betrachten kann. Weiter ging's für mich ins arabische Viertel, wiederum ausgestattet mit jeder Menge kleiner bunter Kolonialbauten, in denen Teppiche und Lampen verkauft werden. In einer mit Graffiti geschmückten kleinen Seitenstraße, einer für Singapur erstaunlich hippen Gegend mit vielen kleinen Bars, gönne ich mir einen Wein, lausche mega guter Livemusik und komme bald mit einem Einheimischen namens Peter ins Gespräch. Er erzählt mir einiges über die vielen Verbote und Regulationen Singapurs und die Mentalität der Bewohner. Am nächsten Tag schaffe ich es nur noch die von Luxusläden gesäumte Orchard Road entlangzuspazieren, bevor es für mich zum Flughafen und nach Hanoi geht.Read more