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  • Day 57

    Hanoi

    October 31, 2019 in Vietnam ⋅ ☁️ 24 °C

    Nachdem ich spät abends in Hanoi angekommen war und in meinem süßen Homestay-Zimmer mit Balkon eingecheckt hatte, machte ich mich auf den Weg, um etwas zu essen zu finden. Ich aß eine für Hanoi typische köstliche Krabbensuppe mit dicken Reisnudeln, Scampi, Ei und Sprossen. In einer der hippen Bars im französischen Viertel gönnte ich mir schließlich ein Glas Wein und wurde bald von einer Gruppe Piloten (ein Russe, ein Spanier und ein Nepalese), welche alle bei Vietnam Airlines arbeiten, an den Tisch eingeladen. Aus einem Glas wurden viele und wir hatten mega den Spaß. Am nächsten morgen kam ich daher nicht so früh wie geplant aus dem Bett. Ich machte mich auf vorbei an der St Josephs Kathedrale zum Museum of Vietnamese History. Das Museum ist auf zwei unterschiedliche Gebäude verteilt und wenig chaotisch, aber es sind beeindruckende Sammlungen prähistorischer Ausgrabungen, Schmuckstücke und Möbel der verschiedenen Königsdynastien und natürlich erschreckende Eindrücke des Vietnamkriegs zu sehen. Weiter ging's für mich zum Hoan Kiem See, wo ich den photogenen Ngoc Son Tempel besichtigte, der auf einer kleinen Insel gelegen ist. Er ist einer heiligen Schildkröte gewidmet, die der Legende nach das Schwert des Königs nach dem Kampf gegen die Chinesen im See versenkt hat, wo es bis heute liegen soll. Danach stürzte ich mich in die Altstadt, ein hektisches, leider auch sehr touristisches Durcheinander. Jede Straße ist einer anderen Gilde gewidmet und so gibt es ganze Straßen, wo nur Gewürze, nur Schuhe oder nur Bambusmatten verkauft werden. Dazwischen spitzt immer wieder ein buddhistischer Tempel hervor. Besonders spannend war das Heritage House, ein originalgetreu renoviertes und eingerichtetes historisches Haus. Bei einer Führung erfuhr ich einiges spannendes über die vietnamesische Lebensart und Philosophie. Zum Beispiel, dass die Großeltern immer im oberen Stockwerk wohnen, da das näher zum Himmel und daher höherwertig ist, dass man Grapefruitschalen als Shampoo benutzt, und dass traditionellerweise auf einem Holzbett ohne Matratze mit einem Kissen aus Bambus geschlafen wird. In den Frischmarktstraßen wurde wieder einiges gewöhnungsbedürftiges angeboten, unter anderem lebende Blutegel und gebratene Laden. Letztere probierte ich und waren eigentlich ganz saftig und schmackhaft. Nochmal muss ich es aber nicht haben. Als nächstes sah ich mir den Temple of Literature an, ein angenehm idyllischer Ort nach der ganzen Hektik. Er war eine konfuzianische Schule, wo nur den besten Studenten des Landes Benehmen und Wissen beigebrachr wurden. Ich entschied mich noch den übertrieben protzigen Ho Chi Minh Komplex zu Ehre des Gründers Vietnams und den nahegelegenen botanischen Garten anzusehen, bevor es für mich instrafitionelle Wasserpuppentheater ging. Das war wahnsinnig amüsant und schön anzusehen. Mein Fazit zum ersten Eindruck Vietnams: die Leute sind bei weitem nicht so freundlich und hilfsbereit wie die Indonesier, teilweise sogar richtig unhöflich. Dafür befinde ich mich hier aber im kulinarischen Mekka, habe bereits meinen ersten mit Kondesmilch gesüßten Kaffee getrunken, mein erstes Bahn Mi, Bun Bo und Pho Bo gegessen. Bei letzterem habe ich anscheindend alles falsch gemacht. Als ich deutete, ob ich auch frische Kräuter und Sprossen zu der Suppe haben könnte wie die Leute neben mir, hieß es ganz entrüstet Nein um Gottes Willen, das schmeckt nur zu der Fischsuppe, die diese aßen. Und als ich etwas Sojasauce hineinkippen wollte, kam der Koch herbeigerannt und riss mir die Sauce gerade nich rechtzeitig aus der Hand und schüttete mir stattdessen Fischsauce auf den Löffel. Muss anscheinend noch einiges lernen ;)Read more