• ein Minenkind kommt zu uns, vlt. wegen Keksen?
    Potosienge Schächte, keine AufzügeCoca Blätter, Geschenke für MinenarbeiterDem Tio, Teufel (35j. Standbild) wird geopfertSilber wird mit giftigen Prozessen gewaschen und Gase ausgeleitet

    Potosí, im Bergwerk

    7. juni 2018, Bolivia ⋅ ⛅ 9 °C

    Die Silbermine vom Cerro Rico oberhalb von Potosí auf 4070 Metern machte P. Einst reich. Heute wird nur noch niedrigprozentiges Silber mühsam herausgeklopft und Zink (Stoffe für Handys) , hier wird der weltgrößte Teil dafür unter riesigen Menschenopfern abgebaut.
    Ich war gewarnt worden unter Tage zu gehen, es wäre beklemmend und eng. Aber ich wollte unbedingt deshalb nach Potosí und habe es geschafft. Oft stieß Andreas sich den Kopf und ich kriegte manchmal vor Anstrengung kaum noch Luft, die Gänge sind eng und schlecht geschützt, man muss steile Leitern und Schächte hochklettern und kann sich kaum festhalten. Oft mussten wir Männern mit Loren voll Gestein ausweichen, die eine Tonne wiegen und davon müssen sie 20 am Tag schaffen. Sie kauen alle Cocablätter und dürfen unter Tage nicht essen, die Staube sind giftig für die Lunge. Unser ehemaliger Bergmann hat von 14 bis 19 selbst unter Tage gearbeitet, bis sein Vater die Lunge ausgespuckt hat und starb, der Opa auch. Er meint, viele werden kaum 35 oder 40. Aber wir trafen einen Mann der schon 52 war und ich sah 2 Jungs zu zweit die Lore schieben. Was für ein Leben!!! Wir waren fix und fertig danach. Viele sterben hier und die Witwen bleiben und sortieren unter einatmen von giftigen Stauben das Gestein und kontrollieren, das niemand klaut. Vor dem Loch in den Berg trafen wir die kleine Jaqueline mit Hündchen. Wir gaben ihr auch Kekse.
    Die Bergarbeiter glauben an den Tio, die Spanier haben ihnen mit dem Teufel Angst gemacht, aber sie ehren ihn, den Teufel als ihren Onkel und opfern ihm Cocablätter, 97% igen Alkohol und Zigaretten, jede Gruppe hat ihren Tio und davor machen sie eine kleine Pause. Unheimlich.
    Læs mere