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- Day 12
- Monday, April 14, 2025 at 6:10 PM
- ☁️ 16 °C
- Altitude: 2,270 m
Indonesia8°3’16” S 114°14’39” E
1 Nacht am Ijen

Unsere Unterkunft am Ijen ist für Riesen gemacht. Es ist wirklich komplett random. Wir legen uns ganz früh schlafen, denn der Wecker klingelt um 0:40 Uhr nachts. Unser Fahrer ID (Aydee) bringt uns zum Parkplatz, von dem aus wir um 2:00 Uhr auf den Ijen steigen.
Der Ijen ist einer der sehr bekannten Vulkane im Osten von Java. Dass es aber ausgerechnet hier, nachdem wir anderthalb Wochen quasi allein auf Bali waren, nur so von Touristen wimmelt, damit haben wir nicht gerechnet. Zu dieser unchristlichen Uhrzeit schieben sich Massen an chinesischen Touris mit uns den steilen Weg nach oben. Manche lassen sich auch im wahrsten Sinne des Wortes einfach schieben. Die Einheimischen wissen schon, wie sie Geld aus den asiatischen Touris pressen können: unten wartet eine Armada an "Lamborghinis", einfachen Wägelchen, die von 2-3 Einheimischen den unwegsamen Weg hoch geschoben/gezogen werden. Das ganze lassen sie sich dann umgerechnet 100$ kosten. Fair aus unserer Sicht... Wir strugglen nämlich selber schon damit, unsere eigenen müden Knochen da hoch zu bringen.
Oben angekommen geht's gleich wieder bergab, rein in den Krater. Es ist stockdunkel, extrem steil und unwegsam, aber dafür extrem crowded. Unser Ziel ist, den blauen Fluss vor Sonnenaufgang um 5 Uhr zu erreichen. Daher joggen wir passagenweise einfach unserem Guide Jujun hinterher, an anderen Touristen vorbei über schmale Nebenwege, die Jujun wohl nur kennt, weil er 10 Jahre lang Schwefel im Ijen abgebaut hat. Beim Ranking der beschissenten Jobs dürfte der wohl ziemlich weit oben stehen... Die Minenarbeiter atmen den ganzen Tag die stinkenden und gesundheitsschädlichen Schwefeldämpfe ein, hacken große Brocken Schwefel aus dem Boden und transportieren sie mehrmals täglich zu Fuß ins Dorf. Bei einer Fuhre tragen sie dann um die 80kg auf ihren Schultern.
Uns kamen auch ein paar dieser Miners entgegen. Unfassbar, wie diese Klappergestelle diese harte Arbeit leisten.
Wir ziehen irgendwann unsere Gasmasken auf, die wir von Jujun bekommen haben und unten angekommen bietet sich ein wahres Spektakel. Erstens treten dort Schwefelgase aus, die sich durch den Kontakt mit dem Sauerstoff in der Luft entzünden und blau brennen. Zweitens drängen sich unfassbar viele Touris mit Gasmasken um diese vllt 3 auf 3 Meter große Stelle. Der Dampf brennt in den Augen und trotz Gasmaske riecht man den beißenden Gestank.
Also schnell paar coole Bilder geschossen und dann den Rückzug angetreten!
Der Weg nach oben ist challenging, weil Jujun auch wieder ein rekordverdächtiges Tempo vorlegt. Aber als wir uns wieder auf dem Kraterrand befinden können wir etwas durchatmen. Jetzt, wo es schon heller ist sieht man auch den Kratersee Kawah Ijen, der als "das größte Säurefass der Erde" bezeichnet wird. Der pH Wert liegt zwischen 0,3 und 3 und das "Wasser" hat Temperaturen von 30° bis 48° Celsius. Dadurch hat er aber eine ganz toll türkise Farbe 😉 der Ausblick mit dem Vollmond in der Dämmerung ist gigantisch.
Als wir genug genossen haben machen wir uns auf den Rückweg und sind heilfroh, als wir unten bei ID ankommen. Er hat uns dann zurück ins Hotel gefahren, wo wir uns nach einem kleinen Frühstück nochmal ein zwei Stündchen aufs Ohr gehauen haben.
Um 11 Uhr war Abfahrt zum Bromo. Nach 7h zu 5. zusammengepfercht in einem kleinen Auto schlagen wir alle drei Kreuze, als wir vorm Hotel halten. ID ist zwar nett und alles, aber sein Fahrstil kombiniert mit dem Verkehrsstil hier war too much. Übermüdet fallen wir nach dem Abendessen direkt ins Bett. Was für ein verrückter Tag.Read more
Travelereuer ghostwriter ist immer wieder weltklasse, direct life/live stories
Travelerthx 🤝
Traveler😂