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- Day 75
- Thursday, May 30, 2024 at 12:54 PM
- ☁️ 24 °C
- Altitude: 17 m
JapanKitayashiro34°50’12” N 134°41’36” E
Burg Himeji

🇩🇪 Nach dem Besuch des Gartens machten wir uns auf den Weg zur Burg Himeji, einem der ältesten noch erhaltenen Bauwerke Japans, das nach achtjähriger Bauzeit 1609 fertiggestellt wurde. Die Burg, die noch im Originalzustand ist, zählt seit über dreißig Jahren zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es ist zudem die erste Burg, die wir in Japan besuchen, die nicht zerstört und nachträglich wieder aufgebaut wurde.
In einem Vorhof der Burg trafen wir auf einen freiwilligen Tourguide, der uns anbot, eine Führung auf Englisch zu geben. Ursprünglich hatten wir eine kostenpflichtige Tour in Betracht gezogen, die uns jedoch zeitlich nicht gepasst hatte, daher nahmen wir das Angebot gerne an. Der Guide, ein freundlicher Japaner, der hauptberuflich als Lehrer tätig ist und zweimal pro Woche Führungen gibt, versorgte uns mit zahlreichen interessanten Details zur Burg, die wir sonst nicht erfahren hätten.
Das Innere der Burg ist per se nicht besonders spannend, da es fast leer ist. Man besichtigt hauptsächlich das Hauptgebäude, das einst als Waffenlager diente und einige interessante Verteidigungsmechanismen aufweist. Eine Besonderheit ist, dass das Gebäude von außen wie ein fünfstöckiges Bauwerk wirkt, im Inneren jedoch sieben Stockwerke hat. Vor und im Gebäude gibt es viele ausgeklügelte Systeme, die eine Eroberung erschweren, darunter Treppenstufen an Toren, um das Nutzen von Rammböcken zu erschweren, und Schlitze, aus denen Angreifer bekämpft werden konnten.
Im Hauptgebäude mussten wir die Schuhe ausziehen und konnten dann barfuß, mit Socken oder mit speziellen Hausschuhen weitergehen. Obwohl das Hauptgebäude selbst kaum Sehenswürdigkeiten bot, machte der Guide die Führung mit interessanten Fakten lebendig. Von 2010 bis 2015 wurde das gesamte Gebäude in einer fünfjährigen Restaurationsaktion komplett zerlegt, alle Komponenten auf Schäden geprüft und der Untergrund mit Beton verstärkt, da das Gebäude auf einer Seite abgesackt war. Ein herausforderndes Projekt. Es stellte sich heraus, dass einer der Hauptpfeiler morsch geworden war und teilweise ersetzt werden musste. Diese Pfeiler sind über tausend Jahre alt, da für den Bau riesige, bereits fast 800 Jahre alte Bäume gefällt wurden. Es war schwierig, passendes Ersatzmaterial zu finden. Als dann ein passender Baum gefunden wurde, ist dieser beim Abtransport heruntergefallen und teilweise kaputt gegangen. Daher musste ein weitere Baum gefunden werden. Diese beiden Bäume wurden dann verbunden und in einem Schlitz des Pfeilers kann sogar mit einer Taschenlampe das Verbindungsstück gesehen werden, das die zwei Baumteile zusammenhält.
Der Besuch der Burg Himeji wäre ohne den Guide sicherlich weniger eindrucksvoll gewesen. Er hat uns viele Details vermittelt, die wir sonst verpasst hätten. Im siebten und obersten Stockwerk befindet sich ein Shinto-Schrein, den man aufsucht, wenn man Glück benötigt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt Himeji stark bombardiert, doch die Burg überstand die Angriffe ohne Schäden. Selbst die Gegenstände und Opfergaben im Schrein sollen sich nicht bewegt haben. Die Piloten der Bomber sollen selbst im Nachhinein gesagt haben, dass die Wolken so niedrig und dicht waren, dass sie rein zufällig die Bomben abgeworfen haben und nichts sehen konnten.
Letztlich verbrachten wir wesentlich mehr Zeit an der Burg als geplant und machten noch ein gemeinsames Abschiedsfoto.
🇺🇸 After visiting the garden, we made our way to Himeji Castle, one of the oldest surviving structures in Japan, completed in 1609 after eight years of construction. The castle, still in its original condition, has been a UNESCO World Heritage site for over thirty years. It is also the first castle we have visited in Japan that has not been destroyed and rebuilt.
In a courtyard of the castle, we met a volunteer tour guide who offered us a tour in English. Originally, we had considered a paid tour that didn't fit our schedule, so we happily accepted his offer. The guide, a friendly Japanese man who works as a teacher and gives tours twice a week, provided us with many interesting details about the castle that we would not have learned otherwise.
The interior of the castle is not particularly exciting in itself, as it is almost empty. The main building, which once served as an armory and features several interesting defense mechanisms, is primarily visited. One unique feature is that the building appears to be five stories high from the outside but actually has seven stories inside. There are many sophisticated systems both inside and outside the building that make conquest difficult, including steps at the gates to hinder the use of battering rams and slits from which attackers could be fought.
We had to remove our shoes in the main building and could then proceed barefoot, with socks, or with special indoor shoes. Although the main building itself offered little in the way of sights, the guide enlivened the tour with interesting facts. From 2010 to 2015, the entire building was completely dismantled in a five-year restoration effort, all components were checked for damage, and the foundation was reinforced with concrete because the building had settled on one side. It was a challenging project. It turned out that one of the main pillars had become rotten and had to be partially replaced. These pillars are over a thousand years old, as huge trees, nearly 800 years old at the time of construction, were cut down for the building. It was difficult to find suitable replacement material. When a suitable tree was found, it fell during transport and was partially damaged, so another tree had to be found. These two trees were then joined, and in a slot of the pillar, the connecting piece holding the two tree parts together can even be seen with a flashlight.
The visit to Himeji Castle would certainly have been less impressive without the guide. He conveyed many details to us that we would have otherwise missed. In the seventh and topmost floor, there is a Shinto shrine that is visited when one needs luck. During World War II, the city of Himeji was heavily bombed, but the castle survived the attacks without damage. Even the objects and offerings in the shrine are said to have not moved. The bomber pilots reportedly said afterward that the clouds were so low and dense that they dropped the bombs by chance and could not see anything.
Ultimately, we spent much more time at the castle than planned and took a final group photo together.Read more