• … zu Nobu und Yakue

    1. kesäkuuta 2024, Japani ⋅ ☁️ 16 °C

    Donnerstag, 30.05.2024
    40. Radltag
    63,5 km, 9h05 Gesamtzeit, 250 hm, 4h17 in Bewegung
    von Tsuchiura bis zu Nobusan in Tokio

    Ziemlich zerstochen von den kleinen Biestern im Wald machten wir uns am Morgen auf nach Tokio zu Nobusan und seiner Frau Yakue. Es war warm und angenehm zu fahren, wobei wirklich viel Verkehr auf den Straßen war. Und als ausländischer Radfahrer mit großen Packtaschen ist man hier wohl wirklich ein Novum. Die LKW - Fahrer, die natürlich auch nicht viel Platz haben, kamen uns wirklich oft sehr nahe.
    Und ab und zu rutscht einem dann das Herz in die Hose.
    Viele Ampeln hatten wir zu bewältigen, und oft fuhren wir auf der linken Seite der Straße, da der Fahrradweg am Gehsteig entweder zu eng für die Packtaschen, oder voller Schüler in Schuluniformen zu Fuß oder auf dem Rad war. Oder aber es waren zu viele Schwellen, oder zuviele Auf und Abschrägungung und das Fahren wurde dadurch ungemein unruhig, so daß wir die Straße mit deren Gefährlichkeit oft bevorzugten.
    Die Vorstädte Tokios sind eigentlich sehr grün, in den Vorgärten blühen viele Blumen,ah ja, und Kreisverkehre sind in Japan unbekannt.
    Wir hatten nicht mehr weit zu Nobus Appartment, Alex war wieder mal vorne abgerauscht und ich, auf Grund des stärker werdenden Verkehrs und der LKWs, hatte als Fahrroute den Gehsteig gewählt. Ich bimmelte mit meiner Fahrradglocke, um Aufmerksamkeit, denn es war nur ein Mann vor mir auf dem breiten Gehsteig.
    Statt das er jedoch zur Seite ging, stellte er sich mitten auf den Gehsteg und kreuzte die Arme vor seiner Brust. Ich verstand irgendwie, daß ich da nicht fahren durfte, noch dazu war da eine Reling, die die Fahrbahn vom Gehsteig trennte. Wild gestikulierend auf japanisch drängte der Mann mich rückwärts, und ich musste verkehrt zurückschieben, bis zu einem Durchgang, um dann auf die Straße zu fahren.
    Ich habe mich sehr laut, und sehr zornig bei ihm auf japanisch bedankt.
    Nachdem ich dann bald danach über eine Brücke fuhr und unter mir die Mohnfelder blühten, war mein Zorn schon wieder verraucht.
    Und endlich hatten wir es geschafft! Wir waren beim Hochhaus von Nobu angekommen. Wir fuhren zu ihm in den 11. Stock, wo er uns schon erwartete.
    Sein Therapeut hatte ihn gerade behandelt und öffnete uns die Türe.
    Nobu hat seine Wohnung mit Alexa ausgestattet und einige tolle Features eingebaut, die ihm das Leben im Rollstuhl hier erleichtern. Ein kleiner Hund und ein frecher grauer Papagei mit orangenen Schwanzfedern gehörten ebenfalls mit zum Inventar.
    Wir plauderten, und bald kam auch Yakue von der Arbeit in einer Bäckerei. Wir machten uns noch auf den Weg in ein Restaurant und hatten dort Spagetti, Bier und tolle Gespräche.
    Die beiden hatten auch schon eine große bequeme Matratze für uns hergerichtet und
    um 22h fielen wir müde, nach einer herrlichen Dusche ins Bett.
    Nobu erinnerte uns noch, das es morgen ziemlich regnerisch sein würde und ob er nicht für uns ein großes Taxi zu unserem Hotel am Flughafen organisieren sollte.
    Aber irgendwie kam das für uns beide nicht in Frage, wir wollten unseren letzten Radltag in Japan trotz strömenden Regen nicht aufgeben.
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