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  • Day 11

    Busludscha-Denkmal

    May 8 in Bulgaria ⋅ ☁️ 13 °C

    Das Busludscha-Denkmal (offiziell Haus Denkmal der BKP) ist ein 70 m hohes Denkmal der Bulgarischen Kommunistischen Partei und das größte seiner Art in Bulgarien.

    Erbaut 1981 von Georgi Wladimirow Stoilow (* 1929 in Kondofrey; † 2022 in Sofia) auf dem Chadschi Dimitar, genannt Busludscha, wurde es für nicht einmal ein Jahrzehnt für Tagungen und Kongresse benutzt und war ab 1989 für lange Zeit dem Verfall überlassen.

    Vorgeschichte

    1868 kämpften am Gipfel des Berges bulgarische Aufständische unter der Führung von Chadschi Dimitar gegen die türkisch-osmanischen Fremd- herrscher. Im Jahr 1891 fand während der jährlichen Gedenkfeier zum Todestag der gefallenen Freiheitskämpfer hier der Busludscha-Kongress, die konstituierende Sitzung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Bulgariens statt, eines Vorläufers der Bulgarischen Kommunistischen Partei. Deshalb wurde der Ort für ein solches Monument ausgewählt.

    Planung

    Schon 1961 gab es einen Plan zum Bau eines Denkmals, der jedoch nicht weiter verfolgt wurde. Dieser erste Plan wurde wie die späteren von Georgi Stoilow entworfen.

    Die ersten Pläne wurden jedoch wegen eines nicht vorhandenen beheizbaren Gebäudes abgelehnt, da das Wetter am Gipfel sehr kalt ist. Stoilow, der den Wettbewerb für das Denkmal am Chadschi Dimitar gewann, bearbeitete seine Pläne, die nun einen Turm und ein beheizbares kuppelartiges Gebäude beinhalteten. Wegen möglicher Erdbeben und Wind wurde der Turm zur Seite ausgelagert. Der Plan war damit endgültig vollendet.

    Das Gebäude sollte hauptsächlich von der bulgarischen Bevölkerung selbst finanziert werden. Deshalb wurden Spenden gesammelt und Briefmarken verkauft. Am Schluss kamen 16,2 Millionen Lewa zusammen, mehr als die notwendigen 14 Millionen. Das übrige Geld wurde für Infrastrukturprojekte in der Region sowie für Kindergärten verwendet.

    Bau

    Oben: Kuppel des Denkmales

    Unten: Äußerer Flur mit Fenstern

    Der Bau begann am 23. Januar 1974 und dauerte bis 1981.

    Als erstes wurde der Chadschi Dimitar wegen des Baus um 9 Meter verkleinert, von 1441 auf 1432 m. Es wurden außerdem Straßen errichtet, auf denen man Stahl, Beton, Glas und einen großen Baukran nach oben transportieren konnte.

    Während des Baus wurden um die 6000 Personen am Berg beschäftigt, darunter Künstler, Ingenieure, Handwerker und 500 Mann vom Bauarbeiter-Korps der Bulgarischen Armee. Ein großer Teil lebte in einer temporären Arbeitersiedlung nahe am Gipfel.

    Es wurde hauptsächlich zwischen Mai und September gebaut, damit das mildere Wetter ausgenutzt werden konnte, da die Winter oben sehr kalt und schneereich sind.

    Eröffnung

    Todor Schiwkow eröffnete am 23. August 1981 mit einer feierlichen Zeremonie und einer Rede das Denkmal.Es wurde damit zur 1300-Jahr-Feier des Landes eingeweiht.

    Betrieb

    Das Denkmal fungierte als Kulturzentrum, Tagungsort für Kongresse und als Museum. Es konnte laut seinem Architekten bis zu 500 Menschen pro Stunde aufnehmen. In seinen acht Jahren Betriebszeit besuchten es mehr als zwei Millionen Menschen. Es wurden geführte Touren und Klassenfahrten durchgeführt, wobei der Eintritt immer kostenlos war. Dies lag daran, dass die Bevölkerung selber am Bau in unterschiedlichen Formen beteiligt gewesen war.

    Bis zum erzwungenen Rücktritt Schiwkows am 10. November war das Denkmal weiterhin geöffnet, verlor jedoch kurz danach an Bedeutung, weswegen es geschlossen wurde. Das Mosaik von Todor Schiwkow war daraufhin eines der ersten zerstörten Mosaiken im Gebäude.

    Nach 1989

    Nach seiner Schließung verfiel das Denkmal langsam, was an den damaligen bulgarischen Regierungen lag, welche wenig Interesse an der Erhaltung eines sozialistischen Denkmals hatten. Schnell wurden wertvolle Gegenstände gestohlen und Stahl und Eisen abgebaut. Später gelangten auch Regen und Schnee durch Löcher in das Gebäude und große Teile verrosteten, was zu einer Instabilität der Decke führte. Auf Bildern kann man eingestürzte Teile der Decke gut erkennen. Dies ist ein Grund, weshalb das Gebäude später gesperrt wurde. In der Zwischenzeit blieb es weiterhin Opfer von Vandalismus, jedoch hauptsächlich von Graffiti.
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