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  • Day 205

    Auf nach Augustenborg

    September 21, 2023 in Denmark ⋅ ☁️ 23 °C

    Nach 4 wundervollen Tagen haben wir Dyvig früh verlassen und sind mit einem tollen Wind Richtung Augustenborg gesegelt. Dort sollte uns eines der größten und schönsten Barock-Schlösser Dänemarks erwarten. Im Internet wird Augustenborg als verstecktes Juwel beschrieben. Das ist ein guter Grund, da hinzufahren. Wir waren dort und haben das Juwel leider nicht gefunden. Es ist zu gut versteckt. Oder wir sind in der Parallel-Welt vom schönen Augustenborg gelandet. 🤷🏼‍♀️
    Erwartet hat uns ein voller, abgerockter hässlicher Hafen. Die Stege sind alt und brüchig, bis auf einen nagelneuen Steg. Als wir den angefahren haben, wusste wir auch, warum dieser noch frei war: es gab keine Klampen oder Ringe, also keine Möglichkeit das Boot festzumachen 🤣. Also sind wir an den Kai für die großen Schiffe und haben an Riesengroßen Ringen vor einer alten still gelegten Fabrik fest gemacht.
    Sollte man ein Buch über schlechte, hässliche Häfen schreiben, muss Augustenborg unbedingt mit aufgeführt werden. Denn die Stadt selbst ist auch keine Reise wert. Wir sind nachmittags durch die Straßen gelaufen und es war tot, als wäre es 3 Uhr nachts. Wir sind keinem Menschen begegnet. Das Schloss ist ganz nett, aber das war auch schon wirklich alles. Ein unbeschreiblich drückende Energie haftet an dieser Stadt.
    Trotz schlechter Wetterprognosen mit eventuell eintretenden Gewittern und Hagel haben wir ein, für uns gut aussehendes Wetterfenster genutzt, um Augustenborg gleich am nächsten Morgen wieder zu verlassen und weiter nach Sonderbørg zu fahren. Auf dem Wasser hat man das Glück, einen 360 Grad Rundumblick auf den Himmel zu haben. Man sieht die Zugrichtung der Wolken, und mittlerweile können wir die Wolkenbildung am Himmel auch recht gut lesen und deuten. Vor allem Jürgen kann das hervorragend.
    Landschaftlich ist der gesamte Alsfjord traumhaft schön. Und der Alssund, der nach Sonderbørg führt, ist zudem spannend zu befahren. Dort ist eine Brücke zu passieren, die 39 Minuten nach jeder vollen Stunde öffnet. Da wir den Sund unter Motor befahren, weil gegen den Wind…, haben wir versucht die Fahrgeschwindigkeit auf die nächste Brückenöffnungszeit anzupassen. Nur sollte man beim Peilen auch die Kurven im Fahrwasser mitberechnen ….🤔Ui, dad wird eine knappe Kiste. Also haben wir uns gedacht: knapp daneben ist auch vorbei.
    Gut, dann machen wir eben irgendwo vor der Brücke fest und warten auf die nächste Brückenöffnung Der Regen hat uns dann auch noch erwischt, nur vom Gewitter sind wir glücklicherweise verschont geblieben.. Als wir in unmittelbarer Nähe der Brücke waren, ging diese dann doch gerade auf und wir sind geradewegs mit den anderen Booten durchgerutscht. Besser hätten wir es definitiv nicht planen können. Nach der Brücke haben wir gleich am alten Holzbollwerk, mitten in der City von Sønderborg festgemacht. Die positive Energie Sønderborgs war unmittelbar zu sprüren. Was für ein Unterschied zum gammligen Augustenborg. Sønderborg ist gut bestückt mit tollen Parkanlagen, gemütlichen Cafés, netten Menschen und viel Kunst und Liebe zu den schönen Details. Sønderborg, wir kommen wieder.
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