• Iniö

    Jul 9–10 in Finland ⋅ ☀️ 17 °C

    Kustavi Peterzéns verließen wir, um uns ostwärts zu bewegen, damit wir dann ein paar Tage später mit dem Ostwind wieder in die andere Richtung segeln können. Das war zwar schlau, aber wenn keine der Prognosen eintrifft, sind wir erst einmal ohne Text. Die Segel waren gerade gesetzt, dann fiel der vorher konstante Wind von 10 auf 2 Knoten. Die See war plötzlich nahezu spiegelglatt.

    Watt nu?
    Ziel verfolgen und lange motoren oder kurz motoren und ein näheres, neues Ziel ansteuern?
    Die Insel Iniö war nur noch 5 sm entfernt. Die Entscheidung fiel also nun tatsächlich auf den Saunatipp aus Lootholma von vor ein paar Tagen. Die ortskundigen Finnen wissen ja wohl am besten, wo es schön ist. Auf der Insel Iniö gibt es genau genommen 3 Häfen. Zwei auf der Ostseite und einen winzigen auf der Westseite. Mit winzig meine ich, dass da nur 2 Boote unserer Größe reinpassen.
    Wir haben den nördlicheren Hafen, weil näher, auf der Ostseite angefahren und waren erst mal happy, einen guten Liegeplatz längsseits ergattert zu haben. Bei genauerem Hinsehen fanden wir den Hafen dann doch etwas abgeratzt. Die sanitären Anlagen waren gruselig und die Heckbojen sahen auch nicht sehr vertrauenswürdig aus. Die schwammen nicht mit dem Haken nach oben, sondern lagen seitlich im Wasser. Aber gut, wir waren ja längsseits, am Steg mit dem Bug schön im Wind und vor allem mit einem großartigen Blick aus dem Hafen. Also lass die Bojen Bojen sein. Nachdem die erste Enttäuschung verebbt war, haben wir uns nach den gut besuchten Häfen der letzten Tage, in Iniö doch sehr wohl gefühlt, weil es hier - vermutlich genau aus oben genannten Gründen - schön leer war. Alles was wir brauchen, haben wir ja an Bord - und der Hafen entschädigte uns dazu mit einer tollen Aussicht auf das Schärenmeer. Das ist so viel mehr wert als saubere Anlagen. Dort verbringt man nur ein paar Minuten, von einer wunderbaren Aussicht profitiert man noch lange danach. UND: Auf Iniö kamen wir beim Spazieren das erste Mal ins Schwitzen. SOMMER-FEELING. Weil wir neugierig waren, sind wir nämlich noch zum anderen, südlich gelegenen Hafen gelaufen und haben uns in einem coolen Cafe, Leonella, was schönes zu Essen und zu Trinken gegönnt. Insgesamt also ein fantastischer Tag im Archipelago.
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