Sehn sucht Wasser

April - Oktober 2025
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Auf dem Weg zu unserer Ahyoka beginnt die Saison mit und auf dem Wasser. Voller Vorfreude und Spannung auf die kommenden Erlebnisse und Abenteuer. Baca selengkapnya
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  • Bye, bye Kristiinankaupunki

    15–22 Jun, Finlandia ⋅ ☁️ 18 °C

    Okay. Wir geben es zu. Uusikaupunki und Kristiinankaupunki wollten wir vor allem wegen den lustig klingenden Namen anlaufen. Der alte Stadtkern von Kristiinankaupunki besteht, wie auch Rauma, aus sehr gut erhaltenen und liebevoll gepflegten alten Holzhäusern aus dem 17.Jahrhundert. In Kristiinankaupunki haben zudem recht einflussreiche und wohlhabende Menschen das Stadtbild mit gestaltet, was heute noch Früchte trägt. Die Stadt ist schön, überschaubar und reich bestückt an Museen.
    Eine ganze Woche hingen wir dort fest. Unser Gemütszustand hat in dieser Zeit so einige Phasen durchlebt. Von Trauer über Wut und der Tatsache der Machtlosigkeit, dem Wetter ausgeliefert zu sein, war alles dabei. Auch sehr schöne und glückliche Phasen.

    Die ein oder andere Sinnfrage, die wir uns stellten war:
    Sind wir hier richtig?
    Was tun wir hier eigentlich?
    Haben wir zu wenig Durchhaltevermögen?
    Will uns das Universum etwas sagen?
    Sind wir dem Universum egal?
    Müssen wir uns in mehr in Achtsamkeit üben?
    Im Annehmen?
    In Dankbarkeit?
    Das Hier und Jetzt zu genießen wird zur Herausforderung.

    Nüchtern betrachtet ist eine Woche nicht lang. Trotzdem stampft der Klabautermann im Kopf wütend mit den Füßen auf den Boden herum und jammert einem die Ohren voll. Ich will weiter segeln, ich will dort sein und nicht hier, ich will schönen warmen Wind der mich dort hin bläst wo ich gerade hin will und wärst du bloß gleich weiter gesegelt, als es noch ging, u.s.w.
    Irgendwann fingen wir an, unsere Optionen mit unseren Wünschen zu betrachten, um so herauszufinden, was uns eigentlich wirklich wichtig ist.
    Wollen wir Strecke machen?
    Wollen wir uns treiben lassen?
    Wollen wir das Leben genießen?

    Bis gestern führte uns unser Weg und unsere Vision in den Norden. Trotz längeren und sich ständig wiederholenden Nordwind-Phasen. Trotz der kalten Temperaturen. Und pbwohl die Strecke seit Uusikaupunki stets anspruchsvoller wurde. Man kann sich nur in den engen betonnten Fahrwasserstraßen bewegen oder ganz weit draußen auf der offenen See. Und dort warten sogar in den “weißen” Bereichen, die an sich eine Mindesttiefe von 10 Metern garantieren, gibt es Bereiche, wo einfach mal eine unbetonnte Untiefe von 0,5 Metern Tiefe oder sogar ein herausragender Stein mitten im “Nichts” beim Hineinzoomen in die Seekarte auftaucht. Da sollte man sich schon für den richtigen Weg entscheiden.
    Unser Bootsnachbar erzählte uns, dass es in den 70 Seemeilen nach Vaasa nicht wirklich gute, geschützte Häfen gibt. Nicht für unsere Bootsgröße. Das gab uns zu denken. Für den einen mögen 70 Seemeilen kein Problem darstellen. Stimmen die Bedingungen, trauen wir uns mittlerweile so eine Strecke auch zu. Wir sind jedoch noch nie 70 Seemeilen am Stück zu zweit gesegelt. Da braucht man einen guten Plan und gute Bedingungen. Anfang der Woche sah es auch danach aus, als würde der perfekte Tag, mit dem perfekten Wind kommen. Aber das Universum hatte wieder mal seine Finger im Spiel, hat gewürfelt oder der kanadische Waldbrand samt Jetstream-Turbo hat den perfekten Tag auf einen anderen Zeitpunkt verschoben. Ein Tief nach dem anderen zieht jetzt bei uns durch, mit starken Böen und literweise Regen.
    Regen, Regen, Regen.
    Wenn ich noch einmal höre, dass die Natur den Regen braucht, laufe ich grün an.

    Schließlich haben wir den Beschluss gefasst, wieder zurück in Richtung Süden zu segeln. Wir wollen mit Freude segeln. Wenn sich etwas schwer anfühlt, ist das eine liebevolle Botschaft des Lebens an einen selbst. Das zu erkennen fordert Achtsamkeit und Mut. Mut einen Schritt zurück zu gehen, die Blickrichtung verändern.
    Der Beschluss wieder Richtung Süden zu fahren, fühlt sich für mich erst einmal, wie eine Niederlage an. Ich fühlte mich klein, schwach und hilflos. Ich war traurig. Nachdem sich die Traurigkeit ihren Raum eingenommen hatte, gefühlte Liter Tränen geflossen und zahlreiche Taschentücher in den Müll gewandert sind, bin ich nun dabei, die Entscheidung anzunehmen. Leichtigkeit kommt langsam ins Leben zurück. Das ist eine Selbsterfahrung, der man sich wohl leichter bewusst wird, wenn man sich den Naturgewalten aussetzt und extremes Wetter mit Hitze, Kälte, Wind oder Regen spürt. Egal, ob bei man wandert, segelt oder ähnliches draussen macht.

    Am Ende spürt man Dankbarkeit für diese wertvolle Erfahrung. So verlassen wir Kristiinankaupunki gen Süden. Bye bye Oulu, hello Ålands. Wir haben viel erlebt in dieser Woche in Kristiinankaupunki und behalten das Schöne im Herzen. Der tolle Naturpfad, bei dem aus dem Nichts eine atemberaubende Hängebrücke auftauchte. Der Hauch der Bootsbaugeschichte, die den Ort prägte. Den Springbrunnen mitten in der Hafenzufahrt. Die liebevollen Dekos zu Mittsommer. Die Tage, die so unendlich lang sind. Und die Nächte, in dem es nicht dunkel wird. Ach ja: Die regen- und windreichen Tage haben unseren Lederpolstern im Salon eine feine Pflege verschafft und der einen oder anderen UV strapazierten Holzoberfläche eine satte Einölung. An einem sehr windigen Tag hat uns unser Hafennachbar mit seiner kleinen Jolle geholfen, an einer zweite Heckboje fest zu machen, da wir bei dem vielen Wind sehr stark hin und her geschwoit sind und wir uns an nur einer Boje nicht sicher fühlten. Das war ein lustiges Abenteuer. Und natürlich wurde jede Sonnenstunde extra gefeiert.
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  • Karaoke in Merikarvia

    14–15 Jun, Finlandia ⋅ ☁️ 17 °C

    Von Rauma nach Merikarvia war führt uns bislang der längste Schlag, morgens um 7 abgelegt und nach rund 50 spannenden Seemeilen (rund 93 km) gegen 20 Uhr wieder angelegt. Als Belohnung wartete auf uns: Karaoke. Und zwar Open Air, keine 20 Meter von unserem Bug entfernt. Über Musik und Gesang kann man streiten, aber die positiven Vibes des Events waren unschlagbar. Es war einfach schön mitanzusehen, wie mutig sich jeder in der Hafenbar vor den Monitor mit den Songtexten schmiss, sich das Mikro schnappte, noch fröhlich ins gespannte Publikum winkt und loslegte wie die Feuerwehr. Und es war beeindruckend wie herzlich alle applaudierten, auch wenn mal eine Menge schräger Töne dabei waren oder man viel Phantasie brauchte, um das Lied wiederzuerkennen. Ein direkter kausaler Zusammenhang zwischen Promille im Blut und Schrägheit im Song ließ sich im weiteren Verlauf des Abends nicht weg diskutieren. Von Joe Cocker bis finnischem Tango, von Baltikum-Rap über Metallica bis zum skandinavischen Trinklied genossen wir ein breites Musikangebot und staunten über manch lustige Bühnenshow. Das wichtigste vor allem war: alle hatten einen Riesenspaß, ließen sich vom Publikum feiern und gingen schließlich mit einem guten Feeling nach Hause. Ob angesichts des vielen Alkohols sich auch nach dem Aufwachen ein gutes Gefühl einstellte, entzieht sich unserer Kenntnis. Wahrscheinlich nicht. Wir jedenfalls wurden mehr oder weniger sanft in den Schlaf gesungen und schliefen den Schlaf der Segler, die einen sehr langen (und auch erfolgreichen) Tag hinter sich hatte. Was nicht selbstverständlich ist: Richtig dunkel wird es so weit im Norden zu dieser Jahreszeit nicht mehr. Zwei Uhr morgens zum Beispiel sieht so aus wie in Deutschland die fortgeschrittene Dämmerung. Ansonsten gibt es über Merikarvia nicht viel zu sagen. Waren ja auch nur wenige Stunden da. Deswegen auch so wenige Fotos. 24 Stunden darf man jedenfalls umsonst dort liegen. Strom gibt es am Steg (Schuko! schon wieder). Toiletten und Dusche waren schön warm :)

    Unseren nächsten Spaß hatten wir dann gleich am nächsten Morgen, als wir durchs enge, gut betonnte Fahrwasser Richtung offene See fuhren. Denn die landestypischen Topzeichen haben’s uns einmal mehr angetan. Die Skandinavier und auch die Finnen haben auf ihren minimalistischen Stengeltonnen nicht, wie z.B. in Deutschland, ein Topzeichen, sondern sie sind oben einfach nur flach. Das machen sich oft Vögel zunutze, als Rastplatz mit Seeblick oder mit freiem Blick aufs Frühstück, das im Wasser schon ungeduldig wartet. Für uns sieht das dann vor allem von Weitem sehr lustig aus, weil man erst mal überlegt, was da gerade für eine Tonne steht. Erst wenn man näher kommt, wird dann klar: Backbordtonne mit Möwe schaut nach rechts oder Steuerbord mit Möwe schaut nach links. Woher die Vögel wissen, in welche Richtung sie schauen müssen, ließ sich bislang nicht klären :)
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  • Rauma

    10–14 Jun, Finlandia ⋅ ☁️ 14 °C

    Über Rauma haben wir schon viel gehört. Die einen sagen, es lohnt sich nicht, hinzufahren und die anderen sagen das genaue Gegenteil. Wir hören uns die Geschichten voller Neugierde an und schauen, was es mit uns macht. Eigentlich hat uns dort nichts hingezogen. Wir wollten nach dem Abstecher nach Kylmäpihlaja weiter gen Norden, aber Rauma wollte uns einfach haben! Oder das Universum. Oder beide. Und das war gut so. Kräftiger Nordwind mit Böen über 30 Knoten kündigte sich an und in Kylmäpihlaja würden wir blank liegen. Und so entschlossen wir unser kurzerhand zu einer Planänderung.

    Am nächsten Morgen nutzten wir ein kleines Windfenster mit schwächerem Wind, um die 6 sm nach Rauma zu segeln. Der Hafen dort ist vor allen Winden gut geschützt; vor allem, wenn man so wie wir, direkt vor dem Hafencafe liegt. Waschmaschinen. Duschen und Toiletten sind im Hafengeld mit drin. Die öffentliche Floß-Sauna, die wir nach 1 Gehminute erreichen, ist topmodern und kostet 10 € pro Nase. Prima Einkaufsmöglichkeiten gibt es in der Innenstadt oder im Vorort Merirauma in ca. 15 Minuten Entfernung. Vom Hafen Syvärauma führt ein 40 minütiger Fußmarsch direkt in die zauberhafte Innenstadt. Und die hat uns tatsächlich umgehauen: Nicht umsonst wurde die mittelalterliche Altstadt 1991 in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen. Rauma ist eine der ältesten Städte Finnlands. Die gesamte Altstadt (Vanha Rauma) mit rund 600 Holzhäusern ist bezaubernd. Über 300 Jahre kein Brand – für eine Stadt rein aus Holz eine absolute Seltenheit. Wunderschöne alte Holzhäuser, liebevoll eingerichtete Läden, gemütliche Cafés und ein Gemüsemarkt mit lokalem Gemüse. Dazu die wohl engste Straße Finnlands, eine mystische Kirchenruine aus dem Mittelalter, viel Kultur und sogar eine Strandbar mit Palmen (okay, die waren aus Plastik, aber egal). Liebes Starkwind aus Nord: Danke, dass Du uns hierher geschickt hast.
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  • Kylmäpihlaja: Die kalte Eberesche

    8–10 Jun, Finlandia ⋅ ☀️ 11 °C

    Es ist durchaus empfehlenswert die finnischen Namen der Orte, die man anläuft, vorher zu übersetzen. Denn die Finnen neigen dazu, die Dinge so zu benennen, wie sie nun mal sind. Elisaari z.B. ist die Elchinsel, weil ihre Form etwas daran erinnert. Kejserhamnen ist die Bucht, wo ein Kaiser mehrfach ankerte. Und Kylmäpihlaja heißt übersetzt: kalte Eberesche, auch bekannt als Vogelbeerstrauch. Und auch das passt wie A… auf Eimer. Wohin man auch blickt, kommt eine Eberesche um die Ecke. Und dazu ist es auf Kylmäpihlaja saukalt. Von den 12 bis 17 Grad, die wir aktuell im finnischen Frühsommer haben, bleiben da noch so um die 10 Grad. Eben sind ein paar Finnen bewaffnet mit Handschuhen, Winterjacke und Mütze zum Grillplatz gelaufen, um da ein paar Makkara auf den Rost zu werfen. Danke, dass diese Würste - was bei den Temperaturen durchaus verständlich wäre - nicht in der Sauna aufgelegt werden, was Finnen tatsächlich manchmal auch tun. Abgesehen von der Kälte ist die Insel mit dem Leuchtturm-Hotel ein wahres Paradies. Hier brüten Tausende Enten, Gänse, Blaumeisen und viele andere Vögel. Man findet zauberhafte Steinlandschaften, wilde Natur, schmale Pfade und genießt einen wunderbaren Blick auf den bottnischen Meerbusen. Sogar 2 holzbefeuerte Jacuzzi mit freiem Blick aufs Meer laden Dich ein. Als uns dafür dann der Preis genannt wurde, habe ich kurz überlegt, ob wir schon in Schweden sind und ich die Zahl durch 11 teilen muß. Nein, gemeint waren tatsächlich 375€ und nicht schwedische Kronen. Da haben wir zum Aufwärmen doch lieber wieder unseren Heizlüfter im Boot angeworfen. Strom ist hier nämlich inklusive. Trotzdem: Kylmäpihlaja ist auf dem Weg in den Norden ein Muss. Die Insel ist absolut einzigartig und sehenswert. Und wir sind sehr dankbar, dass Wind und Wetter uns hier her geschickt haben.Baca selengkapnya

  • Uusikaupunki- da müsst ihr hin!

    4–8 Jun, Finlandia ⋅ ⛅ 17 °C

    Wir lieben Städte. Sie liefern immer schöne Kontraste zu den beschaulichen und idyllischen Naturhäfen. Da sieht man sich in gemütlichen Cafés mit Aussicht Cappuccino trinken, Supermärkte mit frischem Bio-Gemüse einkaufen und ein bisschen durch die Läden bummeln. All das findet man in Uusikaupunki genau nicht. Die Gemüseauswahl in den Supermärkten ist sehr spärlich, Cafés gibt es, aber nur mit dem klassischen Filterkaffe oder Cappuccino aus Vollautomaten und bummeln kann man, wenn man auf Mode der 80 er oder Krimskrams aus “Made in China” steht. Der Ort ist verschlafen, der Alterdurchschnitt nach Maras Worten: „…nur alte Leute“.
    Trotzdem hat Uusikaupunki was. Der alte Ortskern mit den alten Holzhäusern und den gekiesten Straßen versetzen einen in eine andere Zeit und laden zum Träumen ein.

    Der Hafen ist süß angelegt, es gibt eine Sauna, gute Duschen und saubere Toiletten. Im Hafenbüro bekommt man Souvenirs, eine Riesen-Auswahl an Fudges und lokales Kunsthandwerk sowie eine kleine Auswahl an frischen heimischen Gurken und Salaten. Was man halt so in einem klassischen Hafenbüro erwartet. Im Hafencafé direkt am Steg herrscht reger Betrieb. Von früh morgens bis spät abends bekommt man hier frisch gebackenen Kuchen, und diverse fiese süße Stückchen. Die Munkis sind eine finnische Spezialität und für uns sehen sie aus wie frittierte Dougnuts in reichlich Zucker gewälzt. Oder einfach Krapfen mit Loch statt Marmelade.

    Mara geht hier von Bord und fährt mit dem Bus nach Helsinki und dann zurück nach Deutschland. Die Woche mit Mara war wunderschön und als sie wieder abreist, denke ich, dass es für Kinder, egal welchen Alters, schön ist bei Ihren Eltern ein Nest zu haben. Ein zu Hause. Wo auch immer das ist. Und wenn den Kindern Flügel wachsen und sie die Welt erkunden, sollen sie immer mit dem Wissen gehen, jederzeit ein zu Hause zu haben, das Ihnen bei Bedarf Halt gibt.

    Wir bleiben windbedingt noch 2 weitere Tage in Uusikaupunki (auf deutsch: Neustadt) und planen mit dem nächsten Westwind weiter Richtung Norden zu segeln. Unterwegs zu sein ist schön, und herausfordernd zugleich. Alle paar Tage woanders. Umgebung erkunden, Einkaufsmöglichkeiten rausfinden, außergewöhnliche Läden und Orte entdecken. Und zu sehen wie Leute in einem anderen Land ticken. Sehr spannend! Was aber manchmal richtig nervt ist, dass Pläne (ständig) angepasst und geändert werden müssen. Weil das Wetter das so diktiert. Klar kann man bei jedem Wind und jedem Wetter segeln, aber das ist meines Erachtens fahrlässig und macht keinen Spaß, egal wieviel Erfahrung man hat. Gleichzeitig ist ja gerade diese Unverbindlichkeit so reizvoll. Es ist schön, wenn man die Fähigkeit hat, sich treiben zu lassen und keinen Plan hat. Wir arbeiten daran…
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  • Lootholma

    2–4 Jun, Finlandia ⋅ ☀️ 14 °C

    Mittlerweile haben wir uns an die nüchtern betriebenen, oft lieblos gepflegten Häfen gewöhnt. Man nimmt, was man bekommt. Und dann kommt so etwas wie Lootholma um die Ecke! Loothoma ist ein traumhaft schönes Urlaubsdomizil. Die Anlage hat einen rundum geschützten Hafen mit sehr guten Stegen und Heckbojen. In der großzügigen 5 Sterne Sauna genießt man den Blick aufs Wasser. Die Anlage hat ebenfalls einen Campingplatz mit Jurten, kleinen und größeren chicen Ferienhäusern mitten im Wald oder am Wasser. Als Gast hat man die Wahl zwischen 3 Saunen, die morgens und abends laufen. Die gepflegte Waschmaschine ist im Hafengeld inbegriffen. Wir sind im totalen Glück und beschließen 2 Nächte zu bleiben. Zumal die Bucht ein Traum ist, eine Idylle, in der man den Rest der Welt für eine Weile vergisst. Den fast schon heißen Sonnentag (17 Grad und kein Wind) nutzen wir zum Lesen in der Boots-Hängematte, Faltkajak ausprobieren und zum Erkunden der Insel. Dabei werden wir im etwas verwunschenen Wald von fiesen, riesengroßen Ameisen angegriffen und somit ist das Waldabenteuer schnell beendet. Wahrscheinlich sehen die Ameisen das komplett anders: Da stapfen doch einfach so ein paar Idioten…

    Nach einem wunderbaren Abend (zum ersten Abendessen draussen) und einer ruhigen Nacht segeln wir dann beseelt weiter - mit dem großartigen Gefühl, einen ganz besonderen Ort gefunden zu haben.
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  • Iso Maisaari

    1–2 Jun, Finlandia ⋅ ☀️ 15 °C

    Turku verlassen wir zu dritt. Seit gestern ist Mara mit an Bord und wir sind gespannt auf die kommende Woche. Unser erstes Ziel ist Iso Maisaari. Nördlich der Insel hoffen wir, bei Südwind ruhig zu liegen. Die Anfahrt auf die Insel ist kurvenreich und wir sind etwas irritiert, da drei Kardinaltonnen sehr dicht beieinander liegen. Wir entscheiden uns für die Anfahrt, die auch im Plotter vorschlagen wird. Der Seitenwind beim Anlegen führt dazu, dass uns die Nachbarn recht aufmerksam beobachten, um im Fall der Fälle mitzuhelfen. Mara steht aber auch mit einem Lauffender bewaffnet parat. Seit dieser Saison haben wir einen neuen Bojenhaken und in Helsinki haben wir uns im Marinekauppa dazu noch eine 12m lange Leine mit einem eingespleisten Auge geleistet. In Kejsarhamnen haben wir zum ersten Mal die Erfahrung gemacht, dass die 12 m durchaus locker nicht reichen können. Trotzdem haben wir weder etwas an unserem System geändert, noch uns etwas überlegt, sollte die Heckbojenleine wieder zu kurz sein. Wäre ja auch zu einfach. Bei, Anlegen in Iso Maisaari ist es dann tatsächlich wieder passiert. Diesmal habe ich die Leine gleich an der Klampe belegt statt diese in der Hand zu führen. War auch eine gute Idee, ändert aber nix dran, dass die Leine zu kurz war und erst gar NICHT bis zum Steg gekommen sind. Der Nachbar war so nett und hat unsere Vorleinen abgenommen und wir waren erst einmal fest, auch wenn wir nicht von Bord konnten. Immerhin konnten wir uns in Ruhe eine neue Lösung erarbeiten. Verschiedene Versuche, die gespannte Heckleine zu verlängern, scheiterten. Mittlerweile haben fast alle Nachbarn abgelegt und wir entschieden uns dazu, ebenfalls,abzulegen und uns an einer dem Steg näher gelegen Boje wieder neu festzumachen. Beim Ablegen haben wir dann zuerst eine Boje zu spät gesehen und diese fast überfahren. Diese ist etwas unter unser Heck gerutscht und hat fürchterlich gegen unseren Rumpf gedonnert. Vorwärts eingekuppelt kam sie schnell wieder zum Vorschein und alles war fein. Beim Anlegen hat sich unsere Achterleine etwas mit der Boje vertüddelt und ich habe durch diese Ablenkung deutlich zu spät aufgestoppt, so dass sich unser Anker mit einem lauten metallenem Geräusch im Holzsteg verewigt hat. Damit war das Hafenkino für die letzten verbliebenen, hoch interessierten Zuschauer dann auch beendet. Durchatmen, daraus lernen, und weiter gehts. Ein kurzer Spaziergang führte uns dann zum Hafenmeisterkiosk und zu einer sehr leckeren, hausgemachten Pizza. Den ersten ereignisreichen Segeltag zu dritt samt spektakulärem Hafenkino ließen wir dann in der Holzofensauna (mit Dusche und Steg) und einer erstklassigen Abkühlung in der Ostsee ausklingen.Baca selengkapnya

  • Wir sind zu verwöhnt

    25 Mei–1 Jun, Finlandia ⋅ ☁️ 7 °C

    Wenn man nach so traumhaften Orten wie Helsinki, Elisaari und Kejserhamnen in einen neuen Ort einläuft, dann hat es dieser verdammt schwer. Das geht auch Turku, der ehemaligen finnischen Hauptstadt, nicht anders. Wahrscheinlich ist es eine wunderbare Stadt, und doch haben wir es in einer ganzen Woche nicht geschafft, den Zauber Turkus zu erfahren. Und das obwohl uns viel Schönes widerfahren ist. Wir lieben das Cafe Art mit seinem großartigen Cappuccino und der leckersten veganen Mandelikierre (wörtlich übersetzt: Mandelspirale) auf diesem Planeten. Andreja war jeden Tag in Yoga. Ich genoss mein Me-Time auf dem Boot oder beim am Wasser entlang Bummeln. Zusammen waren wir 2x bouldern. Und wir erlebten in Turku die ersten Tage mit T-Shirt-Wetter. Okay, genau genommen war es einer. Auch genossen wir es, für ein paar Tage wieder ganz alleine im Hafen zu sein. Und wir mochten die kleine alte Fähre, die uns über den Fluß zum nächsten Supermarkt gefahren hat. Wunderbar ist auch, dass unsere Tochter Mara in Turku für eine Woche an Bord gekommen ist, um mit uns ein Stück in Richtung Norden zu segeln. Und schließlich: wir haben noch keine Idee, wie wir die nächsten Monate ohne die Bäckerei Gryn und ihrem extra knusprigen Roggenbrot überleben sollen. Dennoch wird uns Turku nicht fehlen. Städte, egal ob groß oder klein, haben immer eine bestimmte Atmosphäre. Sind voll positiver Energie wie Malmö oder Helsinki, oder fühlen sich für uns einfach kühl an, so wie Stockholm oder eben Turku. Vielleicht sind wir mittlerweile auch einfach nur sehr verwöhnt. Was man dagegen tut? Keine Ahnung. Vielleicht einfach weitersegeln. Neue kleine Paradiese entdecken. Und sich freuen wie ein Schnitzel, wenn man einen weiteren zauberhaften Ort gefunden hat.Baca selengkapnya

  • Rymättylä- die Bucht der Schmuggler

    24 Mei, Finlandia ⋅ ☁️ 11 °C

    Aus dem Hafenhandbuch haben wir über Rymättyläs Geschichte gelesen und sind neugierig geworden. Die Geschichte besagt, dass es auf Rymättylä während der finnischen Prohibition kein Haus gab, in dem nicht von Schnapshandel die Rede war. Schmuggler galten damals in den Augen der Bevölkerung eher als Wohltäter denn als Kriminelle. Schließlich erhielten die Einheimischen ihren Anteil an den Schmuggelgewinnen, in Naturalien, sprich den so wertvollen Alkohol. Da die Gemeinde praktisch ihr gesamtes Einkommen lediglich aus der Fischerei bezog, war jede zusätzliche Einnahme willkommen. Schnaps wurde fast überall versteckt: im Meer als Torpedos, unter Heringsladungen, unter Scheunen und auf Dachböden. Zu verschiedenen Jahreszeiten gab es verschiedenfarbige Kanister, die in Rymättylä als „Kekku“ bekannt waren. Der heutige Ausdruck „olla kekkulissa“ (wörtlich: „in Kekku sein“), der „betrunken sein“ bedeutet, könnte daher stammen. Die Winkeleisen für die Schmuggel-Torpedos wurden im Geschäft „Wiklund“ in Turku gekauft, dessen Verkäufer die benötigte Anzahl für die speziellen Torpedos genau kannten. Es blieb nur noch, einen Draht durch den Kiel des Schleppbootes zu spannen und die Torpedos mit Gewichten am Meeresboden zu halten. Später wurden ein Korken und ein Beutel Salz an einem Seil befestigt, um die Position des Torpedos anzuzeigen. Der Schwimmer blieb am Boden, bis sich das Salz aufgelöst hatte.

    Erwischt zu werden war ein schmerzlicher Verlust. Der Staat konfiszierte sämtliche Ausrüstung: Boote, Pferde und Schlitten, Autos, praktisch alles, was beim Schmuggel dabei gewesen sein könnte. Der Täter erhielt eine hohe Geldstrafe oder wurde inhaftiert. Gerichtsunterlagen belegen, dass Rymättylä ein Schmugglerdorf war. 160 Menschen wurden gefasst. Wie viele weitere am Schmuggel beteiligt waren, ist unbekannt. Wie die Einheimischen zu sagen pflegen: „Ei täst oikke bruukat puhu.“ (= Darüber reden wir nicht.)

    Auch für uns war es sehr abenteuerlich, nach Rymättylä zu fahren. Nicht wegen dem Alkohol an Bord. Der ist in Finnland mittlerweile legal. Vielmehr, weil das Fahrwasser verwinkelt und eng ist. Landschaftlich absolut sehenswert. Der Hafen jedoch bekommt nur 1 von 5 Sternen und den auch nur, weil der Supermarkt so nah und die Umgebung so idyllisch ist. Man liegt nahe an der Straße, der Landstrom besteht aus 4 Schuko-Steckdosen. Wenn man die Kabeltrommel mit der Salatschüssel als Regenschutz überhaupt Landstrom nennen möchte. Über die Toiletten brauchen wir gar nicht sprechen. Allerdings haben wir auch kein Hafengeld bezahlt. 24 Stunden darf man in Rymättylä kostenlos liegen. Festgemacht an der Heckboje fühlte es sich fast so an wie beim Ankern. Man schwoit sanft hin und her, und wir waren ganz alleine. Schon am nächsten Tag sind wir aufgebrochen, um zu unserem ersten Etappenziel Turku zu segeln. Nach der vielen Natur etwas Stadtleben schnuppern, Bouldern gehen, einkaufen, Yogastunden genießen und unsere Tochter Mara an Bord nehmen.
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  • Boot zu groß oder Fingersteg zu klein 🤔

    23 Mei, Finlandia ⋅ ⛅ 10 °C

    In den Schären sind wir gerne nur mit dem Vorsegel unterwegs. Die Fahrwasser sind eng und so man kann schnell das Vorsegel einrollen und auf Motor umstellen, wenn es nötig ist. Kommt man in die Abdeckung von Inseln, küselt meist der Wind, was fatale Folgen haben kann. Vor allem, wenn Steine und Inseln gefährlich nahe sind. Es kommen zwar immer wieder kurze Strecken, wo das Fahrwasser breiter ist und man entspannt mit “Vollzeug”segeln könnte, aber ehrlicherweise ist uns das zu viel Gedöns für wenig Ertrag.
    Der Tag des Südwindes kam am Freitag und wir haben Kejsarshamnen mit nachlassendem Regen Richtung Nordwest verlassen. Knapp 12 Seemeilen später haben wir Paraisten portti erreicht. Die Bucht sollte in unserem Kopf ganz okay bei Südwind sein. Tatsächlich aber baut sich bei Südwind einen mächtige Düse im Fahrwasser auf. Hier entscheiden manchmal Nuancen, z.B. ob der Südwind noch eine östliche oder westliche Komponente enthält über ruhig oder kabbelig im Hafen. Wir haben uns entschieden, trotzdem festzumachen, weil wir neugierig auf das gute Restaurant, den Whirlpool und die Sauna waren.
    Den ersten Anlegeversuch haben wir abgebrochen, da die Fingerstege überraschend kurz waren und wir doch ordentlich Seitenströmung hatten. Irgendwie hatten wir vergessen, wie man am Fingersteg anlegt und mussten unser Anlegemanöver erst noch optimieren. Der Hafenmeister stand auch schon da, um uns als seinen ersten Gästen die Leinen abzunehmen, also starteten wir den zweiten Versuch. Steuerbod ansteuern und am Steg mit der Achterspring festmachen. Ohne Fahrt werden wir sofort auf die linke Seite den Fingersteges vertrieben. Das ist verstanden! In die Spring einzudampfen ist da eine sichere Nummer. Am Fingersteg angekommen wurden wir natürlich vertrieben. Zum Eindampfen war der Steg für unser Boot definitiv viel zu kurz und bis der Hafenmeister, der vermutlich ein Student ohne jegliche Bootserfahrung war, die Leine zurückgeben wollte, waren wir auch schon auf der anderen Seite des Fingersteges angekommen. Glücklicherweise war die Box insgesamt so klein, dass unser Boot ohnehin zwei Plätze ausfüllte. 🤣
    Letzten Endes haben wir uns dann mit Manneskraft wieder nach Steuerbord verholt und alles war gut. Wir hatten noch ein bisschen Sorge, ob der Steg unsere 13 Tonnen auch bei permanent 20 Knoten Wind und mehr halten würde. Letztendlich aber vertrauten wir auf die finnische Holzbauweise und entspannten uns. Das Essen im Restaurant war prima und nur für uns zubereitet. Der Whirlpool allerdings war kaputt, die Sauna hingegen bot ein schönen Blick auf Wald und Wasser, aber war dafür nur so lala heiß (oder sind wir saunamäßig bereits zu Finnen mutiert und fühlen uns erst ab 120 Grad richtig wohl). Wenigstens waren die Toiletten warm. 😊 Klingt banal, ist für verfrorene Boaties aber echt wichtig.
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