• Bomarsund - Schiff im Schilf

    Aug 9–10 in Åland Islands ⋅ ☀️ 20 °C

    Was Adam und Eva nicht gelungen ist: Wir haben es getan. Wir durften ins Paradies zurückkehren. Nach Bomarsund, der spektakulären Bucht im Norden der Ålands inmitten von steilen Felsen und alten Festungen (siehe Paradies für 1 Tag). Da bekommen wir tatsächlich etwas Heimatgefühle. Jedenfalls wird es uns ganz warm ums Herz, als wir dieses Mal aus einer anderen Richtung kommend in die Bucht einlaufen. Eben hatten wir noch fröhliche 5 Windstärken, und nun nahezu Windstille. Der Naturhafen Bomarsund ist uns trotz der ziemlich gruseligen sanitären Anlagen bereits beim ersten Besuch ans Herz gewachsen. Doch beim zweiten Mal ist es tatsächlich noch schöner. Dieses Mal parken wir unsere Ahyoka nahezu im Schilf. Nein, nicht weil der Anleger nicht funktionierte, sondern weil wir es so geplant haben. Ganz am Ende der Bucht, gleich neben den Kajaks, gibt es einen Steg. Und wenn wir beim ersten Besuch nicht gesehen hätten, dass dort ein eben so grosses Boot aus Finnland lag, hätten wir es und wahrscheinlich gar nicht getraut. Aber so wussten wir bereits, dass das Wasser dort tief genug ist. Dieses Mal war das Anlegemanöver absolut smooth und Ahyoka glitt elegant in ihren idyllischen Parkplatz inmitten von Schilf, Schären und Burgruinen. Auch hier verbringen wir wunderbare Stunden mit unseren Kindern und sind dankbar, mit ihnen unterwegs sein zu dürfen. Eines der Highlights Bomarsunds ist der historische Naturstieg, der von Festung zu Festung führt, die von den russischen Zaren rund um Bomarsund errichtet wurden. Umgeben von insgesamt 12 Festungstürmen sollte dieser Verteidigungswall uneinnehmbar werden. Allerdings hatten sich die russischen Erbauer für die falsche Reihenfolge entschieden. Während die von Segelbooten erreichbaren Abschnitte bereits mit 5 Türmen gut verteidigt waren, hatte wohl niemand auf der Rechnung, dass die Franzosen und Engländer mittlerweile die ersten Dampfer am Start hatten. Und mit genau diesen kamen sie quasi durchs Hintertürchen in die Bucht, wo eben noch keine Türme standen, und verwandelten die riesige Festungsanlage in Schutt und Asche noch bevor diese fertig wurde. Tja, ship happens, könnte man sagen. Die Tatsache, dass die rund 6.000 Inseln der Ålands schlicht nicht zu verteidigen sind, führte wohl letztendlich zum heutigen Sonderstatus. Die Ålands gehören zwar zu Finnland und somit zur EU, aber nicht zum europäischen Wirtschaftsraum und haben daher eigene Zölle. Tja, was Trump kann, können die Åländer schon lange. Und demilitarisiert sind die teilautonomen Ålands auch. Keine Soldaten, keine Waffen, kein Ärger. Ein Grund mehr, warum wir diese Inselgruppe so ins Herz geschlossen haben.Read more