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  • Day 14

    Fazit

    May 21, 2022, North Sea ⋅ ☁️ 13 °C

    Schottland ist eine sehr reizvolle Region. Die Schotten betrachten ihre Region übrigens als Land.
    Man durchquert in zwei Wochen eine unglaublich vielseitige Landschaft, von Coastal Line und geschäftigem Treiben an der Ostküste, bis Wildnis und vollkommener Abgeschiedenheit an der Westküste.
    Die landschaftlich eher unspektakuläre Ostküste punktet mit Castle an Castle und einer sehr spannenden Geschichte. Man kommt vor lauter Schlössern, Burgen, Ruinen und Monumenten kaum voran. Edinburgh als Mittelpunkt.
    Das Inland, die Nationalparks, die Highlands, Cairngorns, Speyside und die Westküste ab Applecross abwärts sind an Schönheit kaum zu überbieten. Isle of Skye und Glencoe als Höhepunkt.
    Was man hier, vor allem im Westen deutlich spürt ist die Auswirkung von COVID, was den ausbleibenden Tourismus angeht. Aber auch der Brexit hat sicher ein paar Leute abgehalten zu reisen. Wir haben niemanden einheimischen getroffen, der den Brexit befürwortet. In Schottland schon mal gar nicht. Sehr häufig sieht man an Monumenten und neuen Straßen ein Schild, auf dem steht, dass die EU das mitfinanziert hat. Ich bin gespannt, wie es zukünftig laufen soll.
    Jetzt schon ist in einigen Regionen jeder dritte Laden geschlossen und viele Restaurants zu. Alles verrammelt.
    Leute die über die Verhältnisse in Deutschland meckern, klagen auf hohem Niveau und dürfen sich die Dörfer in Schottland gern ansehen, durch die wir gefahren sind. Totentanz.
    Unser Schlüssel zum Glück ist, bei dieser Art zu reisen oft das Wetter und das Essen.
    Beides könnte man in Schottland mal überarbeiten.
    Das Wetter ist nicht zu ändern, hat uns aber tatsächlich den einen oder anderen Programmpunkt ziemlich versaut. Dieses Mal war das Glück nicht auf unserer Seite.
    Beim Essen jedoch, fragt man sich, warum die so eine Scheisse fressen.
    Man kann frisches Gemüse essen, Salat und gute Zutaten.
    Bis auf im äußersten Westen in den Fischrestaurants an der Küste, muss man sich wirklich wundern, was hier so auf den Teller kommt.
    Tradition hin oder her. Haggis schmeckt uns. Auch Black Pudding ist schmackhaft.
    Man muss aber nicht alles frittieren und eine Lammhaxe totschmoren. Kartoffelpüree darf gern gewürzt werden und Brokkoli muss nicht grau sein, wenn er auf den Tisch kommt. Sowieso gibt es als Gemüse eigentlich nur Karotten, Blumenkohl und Brokkoli. Die Bohnen in der zuckersüßen Tomatensauce zum Frühstück betrachte ich nicht als Gemüse.
    Kann denn in Schottland keiner kochen? Knauserig waren wir nicht. Liegt nicht am Preis. Das ist nämlich noch die Krönung. Kostet, schmeckt aber nicht.
    Alles aber auszuhalten, wenn es nicht ständig regnen würde. Dann nämlich, kann man wild campen und seine eigene Küche zubereiten. Wir konnten dies leider, aufgrund des Wetters nur zweimal. Man muss schauen, dass die Sachen trocken bleiben. Ansonsten ist eine Reise dieser Arte schnell vorbei.
    Wir haben einige Bed & Breakfast kennengelernt und einige Hotels.
    Die bed & Breakfast sind oft besser, kosten aber das gleiche , wie ein Hotel.
    Wir kommen wirklich gern wieder, denn wir haben, trotzdem wir zwei Wochen Zeit hatten, nur die Hälfte gesehen.
    Die Schotten sind übrigens ein sehr sehr nettes und hilfsbereites, kommunikatives Volk.
    Überall sind wir auf sehr freundliche, zufriedene Menschen gestoßen. Wirklich schön und hilfreich.
    Man steht auf der Straße , guckt einmal links, oder in die Luft und schon fragt jemand „are you lost, can I help you?“
    Es stellt sich also heraus, dass man Schottland gut aufgehoben ist, ein tolles Land bereist, viel sieht und erlebt, aber das ganze besser mit einem Wohnmobil macht.
    Das ist der Grund, warum wir im nächsten Jahr Galizien oder Östereich/Ungarn/Tschechien bereisen werden. Da scheint nämlich die Sonne.
    Und nochwas. Auf der Fähre nicht das Buffet buchen. Für nur wenig mehr, gibt es im Restaurant deutlich mehr fürs Geld. Es war hervorragend.
    Und sie kennen sogar den Unterschied zwischen Muskateller und Muscadet. Ich bin begeistert.
    Die Überfahrt war sehr ruhig. Ausgeschlafen geht es jetzt auf die letzten 500 km.
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