• Von Ibiza an den Ballermann

    May 20 in Spain ⋅ ☀️ 23 °C

    Der letzte Tag auf Ibiza wurde nochmal für eine Radtour genutzt – in den Norden, an eine abgelegene Küste mit einem kleinen Geheimweg und einer versteckten Bucht, Geheimtipp von Jochen. Es war wunderschön dort. Danach ging's zurück zu den Kellers: duschen, waschen, alles in der Sonne trocknen, packen – und dann war schon Zeit für die Abreise.

    Es gab – mal wieder – Tränen bei den Kindern, also bei Henry. Wie immer tut das einem in der Seele weh, wenn es passiert. Gleichzeitig ist es auch so etwas wie ein liebevolles Kompliment, und dadurch war es irgendwie auch schön. Zum Trost hab ich die Kinder zum Kinoabend nach Mannheim eingeladen.

    Dann holten wir noch schnell die Mütze ab, die ich bei Sarah vergessen hatte – sie hatte sie zu Jochen geschickt, der sie noch schnell bei der Post abholte.

    Danach gönnten wir uns noch ein paar Tapas in der Altstadt, bevor ich zur Fähre fuhr – diesmal bewusst etwas knapper dran, nur eine halbe Stunde vorher. Es lief perfekt: Ich musste eigentlich nicht einmal vom Fahrrad absteigen und konnte direkt in die Fähre hineinfahren. Sie fuhr fast unmittelbar nach mir ab – also eine Viertelstunde vor der geplanten Zeit. Ich gehe aber davon aus, dass sie auf mich gewartet hätten, wenn ich später gekommen wäre.😅

    Auf dem Weg traf ich zufällig noch den lieben Christoph, wir kennen uns über unseren Freund Quick. Ein schöner Zufall!

    Die Überfahrt dauerte zwei Stunden, und dann ging es vorbei an der schön beleuchteten Altstadt von Palma bis nach El Arenal. Ich wollte das typische Mallorca-Ballermann-Leben mal mit eigenen Augen sehen.

    Die Promenade von Palma bis El Arenal ist überraschend schön – ganz neu gemacht, mit einem tollen Radweg.

    Nach dem Einchecken im Hotel ging es dann wirklich auf die Schinkenstraße, in den Bierkönig. Zwei Bier habe ich getrunken, mir das Ganze in Ruhe angeschaut. Wenn man nicht im Fußball- oder Handballtrikot unterwegs ist, fällt man dort fast schon auf. Auch wer geschlossene Schuhe trägt und keine Badeschlappen mit Socken – ungelogen, mindestens ein Drittel der Leute trägt genau das. Und das Faszinierende: Man kann die Ballermann-Lieder nach einer Strophe mitsingen. Einmal hören – und dann geht’s los. Ist wohl Grundvoraussetzung. Es war definitiv spektakulär – wird aber wohl trotzdem nicht meine Haupturlaubsart werden, dieser Ballermann-Partytourismus.

    Morgen früh geht’s dann schon weiter in den Westen von Mallorca, durch die Berge Richtung Fähre. Ich habe nur zwei Tage auf der Insel, unter anderem weil es hier einfach keine Campingplätze gibt – was ich verrückt finde. Vielleicht habe ich das im letzten Bericht schon erwähnt. Und der Wetterbericht war so schlecht, dass ich gleich weiter wollte. Jetzt scheint es gerade wieder aufzuklaren, aber die Fähre ist eben schon gebucht.

    Das ist das Dilemma beim Radreisen: Man fährt ständig durch Gegenden, in denen man noch viel, viel, viel mehr machen möchte. Und manchmal tut einem da einfach das Herz weh.
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