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  • Day 42

    Schönes Segeln von Rinia nach Patmos

    August 7, 2023 in Greece ⋅ ☀️ 26 °C

    Gestern hieß es wieder mal früh raus, es war aber eigentlich nicht früh genug. Ich hatte die Strecke nicht richtig eingeschätzt. Bei größeren Törns plane ich mit einer mittleren Geschwindigkeit von 5 Ktn. Da hat man noch ein bisschen Reserven. Von ca. 55 NM bin ich ausgegangen, am Ende waren es jedoch knapp 70 Meilen. Ich hatte einfach noch den Törn von Fournoi nach Mykonos im Kopf, unser Ausgangspunkt war aber jetzt weiter westlich. Am Ende war es nicht so schlimm, wir sind noch im Hellen angekommen.

    Am Anfang mussten wir noch um zwei Kaps segeln, und dann hatten wir den Wind schräg von hinten. Er frischte immer mehr auf, so dass es in der Spitze um die 27 Ktn waren, dann hatten wir auf der Logge auch schon mal eine 10 stehen. Der scheinbare Wind lag um die 17, das wäre schon ein Grund gewesen, das erste Reff einzubinden. Aber ein bisschen Sicherheit bietet ja auch das Rigg an sich…..Leider ließ der Wind gegen 13:00 nach. Da ich mich aber mit der Strecke verschätz hatte, mussten wir wenigstens um die 6 Ktn. unterwegs sein, was wir zum Glück auch schafften. Interessant war ein „Fernduell“ mit einem Katamaran der Marke „Nautikat“, den ich per AIS verfolgen konnte und der etwa eine Stunde vor uns gestartet war. Leider haben wir diese Wettfahrt verloren. Die Rümpfe dieser Nautikat sind enger geschnitten und dadurch gleitet dieser Kat schneller durchs Wasser.
    Um kurz nach 17:00 Uhr mussten wir dann doch den Motor anwerfen, da uns der Wind fast gänzlich verlassen hatte. Wir hatten aber auch nur noch 4 NM vor uns. Als Ankerbucht hatten wir uns die Bucht mit dem Piratenfelsen gewählt. Gerade als wir den Anker fallen ließen kam ein Schlauchboot längsseits und machte uns darauf aufmerksam, dass am nächsten Tag in der Früh ein Tankschiff mit Trinkwasser käme und wir diesem im Weg seien. Also Anker wieder hoch und einen neuen Platz gesucht. Das war aber leider nicht so einfach. Die nächsten Buchten waren belegt oder nicht geeignet. Ich beschloss, wieder umzudrehen und erneut unser Glück zu versuchen. Ich ankerte in der Nähe der anderen Boote, und wieder kam der Mann mit dem Schlauchi. Da wir ihn ignorierten - andere Boote lagen schließlich auch da - kam er etwas etwas später mit der Portpolice an, gerade zu dem Zeitpunkt, als wir ins Schlauchboot stiegen, um zum Abendbrot zu fahren. Es lief aber alles ganz nett ab. Wir einigten uns darauf, dass wir am nächsten Tag um 6:00 Uhr unseren Anker lichten würden. Zum Abendessen gab es bei mir Ziege aus dem Ofen mit Bratkartoffeln, total lecker. Das Fleisch ist hell, etwa wie Schweinefleisch, in dieser Zubereitung total zart.

    Wie schon geschrieben ging dann heute kurz nach sechs der Anker hoch, und wir fuhren sehr stimmungsvoll in den Sonnenaufgang hinein. Wir wollten uns nur kurz verlegen, um in Patmos noch eine paar Einkäufe zu erledigen. (Zum Glück hatte ich am Vorabend die etwas entferntere Bucht nicht mehr angesteuert, denn auch diese war ungeeignet und wäre erst in der Dunkelheit erreichbar gewesen).Wir ankerten schließlich in einer Bucht, in der wir schon vor einigen Tagen gelegen hatten. Nach unseren Einkäufen heute Vormittag - die Lebensmittel und Benzin fürs Dinghi mußten aufgestockt werden, segelten wir gegen 14:00 Uhr ganz gemächlich nur mit der Genua wieder los. Anfangs wehte der Wind mit knapp 10 Ktn, legte dann aber auf 17 Ktn zu, und wir kamen auch gleich mit 5 Ktn gut voran. Um 16:30 Uhr kamen wir in unserer ausgewählten Bucht an, welche schon gut belegt war. Wir fanden aber noch ein geeignetes Plätzchen.

    Heute Abend gab es Kalbsbraten aus dem Ofen mit Sahnesoße, Gnocchi und grünem Salat mit „Zuckerdressing“ à là Uwe…😀. Ach, die griechische Fleischqualität ist einfach umwerfend!
    UK
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