• Almerimar - Ort der Sehnsüchte !

    2023年11月23日, Alboran Sea

    Nach 3 Übernachtungen in den „Break Waters“ von Aguadulce bei Almería stand der Wind günstig, um die Halbtagestour nach Almerimar in Angriff zu nehmen. Endlich sollten wir an den Ort der Träume aller Weltumsegler kommen, die dies vom Mittelmeer aus beginnen!
    Viele bekannte Gesichter der segelnden Youtuber waren schon da, z.b. Julia & Markus von der „Insieme“, oder Jens von der Dilly-Dally. Martin & Helena vom Katamaran „Sailing Pleasure 2“ waren jetzt vor ein paar Tagen dort eingetroffen. Uwe und Martin, auch ein „Bastler vor dem Herrn“, würden sich bestimmt viel zu erzählen haben.
    Wir meldeten uns brav am Tower der „Marina deportivo de Almerimar“ an und liefen bei strahlendem Sonnenschein in den Hafen ein. Es ist hier üblich erstmal an der Tankstelle Halt zu machen und im Büro die Formalitäten zu erledigen.
    Wir bekamen einen Platz innerhalb der durch ein Eisengitter gesicherten Kais am Katamaran-Steg zugewiesen.
    Das Anlegen gestaltete sich trotz der Hilfe eines Marineros etwas langwierig, da die Mooringleinen an einem Platz nicht komplett vorhanden und am danebenliegenden irgendwie schräg waren. Uwe war nicht recht zufrieden mit dem Platz, der relativ nah zum Hafeneingang lag, und uns gegenüber dem für bald angesagten stärkeren Wind nicht komplett schützen würde.
    Das Hafenbecken von Almerimar und die dazugehörige Siedlung sind nicht „gewachsen“, sondern in den 90er Jahren am Reißbrett entworfen und in kurzer Zeit aus dem Boden gestampft worden. Die mehrstöckigen Häuser des doch inzwischen recht großen Ortes haben alle den gleichen, wenn auch hübschen mediterranen Baustil mit meist gelbem Anstrich und sind um die tief eingeschnittenen Stadthafenbuchten herum gruppiert. Einen Altstadtkern oder historische Bauwerke gibt es logischerweise nicht.
    Retortenstadt und -Hafen sind aber sehr gut angenommen worden, dies ist wohl nicht zuletzt den niedrigen Preisen für die Liegeplätze zu verdanken. Wir zahlten für unser 7,40 m breites schwimmendes Zuhause 22 Euro pro Nacht incl. Wasser und Strom. Dies lockt auch viele Bootsfahrer an, die hier überwintern wollen. Ein weiterer Vorteil hier ist, dass man (fast) alle handwerklichen Arbeiten am Boot selbst oder mit Handwerkern, auch unter Einbeziehen des recht breiten Steges, durchführen darf. Das führt dazu, dass hier in und neben den Booten eifrig gebohrt, gesägt, geschliffen und lackiert und auch mal an ausgebreiteten Segeln geklebt wird. In der frühen Herbstzeit wahrscheinlich noch mehr als jetzt... Viele Weltumsegler arbeiten hier noch umfangreiche Refitt-Listen vor dem Start ihrer Weltumsegelung ab.
    Neben diesen Sonnenseiten gibt’s aber auch schattige: eine hohe Kriminalität in Bezug auf Diebstahl, und die sanitären Anlagen, die zwar sehr sauber, aber ziemlich „in die Jahre gekommen“ sind, um mit einem anderen Internet Kommentar zu sprechen. Ein freundlicher Euphemismus 🤣.
    Unser Boot war zwar schon weitgehend gut vorbereitet, aber wir hatten 4 neue Lithium-Akkus in Deutschland bestellt, und deren Ankunft ließ Tag um Tag auf sich Warten. Insofern kam der Charme des Ortes mit seiner Vielzahl von recht günstigen und guten Restaurants sowie Geschäften aller Art in den ersten 5 Tagen gar nicht so Recht emotional bei uns an.
    Uwe war trotzdem viel unterwegs, und da er sehr kontaktfreudig ist, machte er sich alsbald mit anderen Seglern bekannt. Am ersten Abend noch suchten wir Martin & Helena von Sailing Pleasure 2 auf, da sie am nächsten Tag schon Richtung Gibraltar strebten. Leider war Martin am helllichten Nachmittag sein E-Roller vom Boot weg geklaut worden, und er verbrachte einige Zeit bei der Polizei deswegen, auch um seine Anzeige für die Versicherung schriftlich zu erhalten.
    An Tag 5, dem 28.11., wurden die Akkus endlich beim TO Stützpunkt Almerimar zugestellt, und 3 Tage lang war Uwe damit beschäftigt, sie sorgfältig zu laden und einzubauen. Unser besonderer Dank gilt Alexandra & Udo vom TO-Stützpunkt hier, die sehr viele Pakete und Päckchen für uns in Empfang nahmen und teilweise bis zum Tor lieferten.
    Am Freitag den 1. Dezember organisierten wir ein kleines inoffizielles gemütliches Beisammensein von im Hafen liegenden TO-Mietgliedern. Neben Axel, Michael und Maria von der Cocoa hatten wir viel Spaß mit Lars & Annette sowie Petra & Achim und einem holländischen „Paul“.
    Zwei Tage vorher waren wir von der Marina hoch zu den Gewächshäusern gewandert. Diese überdachten Anbauflächen überwiegend für Tomaten erstrecken sich hier kilometerweit. Wir fanden auch das Besucherzentrum, wo sehr gelobte Führungen angeboten werden. Leider wäre die nächste englische Führung erst in 6 Tagen gewesen. Jeden Dienstag Nachmittag. Am Sonntag in aller Frühe ging es für uns jedoch - nach einem letzten Einkauf im wirklich sehr großen und gut sortierten Supermarkt - schon nach Gibraltar weiter. Also schafften wir die „Tomaten-Führungen“ leider nicht mehr.
    Speziell herzlich verabschiedeten wir uns von Micha & Axel beim Kaffeetrinken und Kuchen und später mit ein paar „Kurzen“ noch bei uns auf dem Boot.
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