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- Dag 163
- onsdag 6 december 2023
- 🌧 16 °C
- Höjd över havet: Havsnivå
MarockoLahliyyeq35°52’41” N 5°36’2” W
Überfahrt auf die Kanaren, Tag 1

Wir hatten einen Fixpunkt: am 17.12. startet unser Flugzeug nach Deutschland. Es hieß also ein Wetterfester finden, um sicher und rechtzeitig mit unserer Vitila zu den Kanaren zu segeln. Es gibt Segelcrews, die Wochen auf so ein Fenster warten, so auch unser Freund Martin von der SY Plesure 2. Er war schon vor zwei Wochen aus Almerimar aufgebrochen und wartete seither auf guten Wind.
Unser Segelfreund Uli, mit dem zusammen wir noch vorgestern Abend einen köstlichen Nudelauflauf gegessen hatten, war bereits gestern gestartet. Er ist dann weiter Richtung Portugal unterwegs. Als ich ihn anrief, um mich zu informieren, wie er voran käme, teilte er mir nur kurz mit, dass er am kämpfen sei. Er segelte direkt vor dem Wind, hatte aber das Großsegel draußen, welches bei über 30 Ktn. Wind immer hin und her schlug. Als wir später noch einmal Kontakt hatten, sprach er von einer sehr anstrengenden Überfahrt mit sehr viel Welle und starkem Wind, die ihn wie noch nie gefordert habe.
Und heute sollte nun unsere Fahrt auf der Straße von Gibraltar losgehen, bei gleichen Bedingungen. Nur wählten wir eine andere Route, da wir ja gen Süden strebten.
Ein Problem bei der Durchquerung dieser Meerenge mit minimal 15 sm am engsten Punkt ist die Strömung: Sie ist immer vorhanden vom Atlantik Richtung Mittelmeer, mal mehr mal weniger, auch in Relation zu den Tiden. Diese Strömung verlangsamt zum Einen die Fahrt, zum Anderen entsteht zusätzlich eine steile Welle, wenn der Wind gegen die Strömung steht. Diese Konstellation lag bei uns leider vor, wir mussten aber passieren, denn ein späteres Wetterfenster um pünktlich zu sein war nicht erkennbar.
Da die Strömung von den Gezeiten abhängt, mussten wir so früh wie möglich loskommen. Im Dunkeln durch die Meerenge kam aber wegen der Orcas nicht in Frage. So starteten wir um 7:30 Uhr, es war noch dunkel, diesig und regnerisch. Wenig später fing es an zu Dämmern. Wir durchquerten zuerst die Straße Richtung Marokko. Im Schutz der Bucht von Gibraltar war alles noch easy, umso weiter wir in die Meeresstraße hineinkamen, um so ungemütlicher wurde es. Gewarnt von Uli hatten wir nur die Genua gesetzt und diese gleich im ersten Reff belassen.
Angekommen auf der marokkanischen Seite änderte ich den Kurs Richtung Atlantik nahe der Küste entlang, da sich hier keine Orcas aufhalten sollen. Als Gegenwehr hätten wir nur unsere Außen-Sonos-Anlage gehabt, hier hätten wir im Ernstfall laut Musik von Kraftwerk rausgedonnert, um die Tiere zu vertreiben 🤣. Zum Knaller Kaufen waren wir nicht mehr gekommen, und ein Pinger für 500,- € zum Abspielen von Geräuschen gegen Orcas unter Wasser war uns zu teuer.
Die Strömung nahm nun immer mehr zu, und die Wellen wurden immer ungemütlicher. Der Wind ging bis über 30 Ktn in den Böen hoch. Zu allem Überfluss wurde unserem Autopiloten die Arbeit gelegentlich zu schwer, er gibt dann immer Alarm und weigert sich diese weiter zu verrichten. Das bedeutet jeweils vorübergehend per Hand weitersteuern.
Zum Glück war es Tag, und man konnte sich etwas orientieren, wenngleich es immer noch regnete und die Sicht sehr eingeschränkt war. Um drei Uhr hatten wir es schließlich geschafft, das Kap Spartel, der westlichste Punkt der Straße von Gibraltar, war erreicht. Jetzt hieß es Richtung Süden drehen. Wir sind aber mit Segeln unterwegs, und da ist dies nicht immer so einfach. das Tief, welches vor Marokko stand und den Wind aus der Straße herauszog, blies jetzt von Süden. Wir mussten also noch etwas kreuzen, was bei diesen Bedingungen ebenfalls sehr unangenehm war. Die Wellen, die aus der Straße von Gibraltar kamen, und die Dünung vom Atlantik bildeten eine Kreuzsee, die unsere Vitila wild springen ließ. Erst weiter südlich wurde es angenehmer. Die Wolken rissen langsam auf und die See war nicht mehr so konfus. Wir konnten sogar mal für kurze Zeit den Motor stoppen, der uns sonst die ganze Zeit wegen der Strömung hatte unterstützen müssen. Um sechs Uhr wurde es zügig dunkel, und es ging in die erste Nacht hinein. Wir wählten wieder unseren bewährten Wachrythmus, nur das Einschlafen fiel in der ersten Nacht noch schwer. Der Wind ließ über Nacht immer mehr nach und die See wurde ruhiger. Kurz vor 6 Uhr morgens mussten wir dann die Segel komplett reinholen und es ging nur mit Motor weiter. Mal schauen, was uns der zweite Tag auf See bringen wird….!Läs mer