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- Dag 166
- lørdag 9. desember 2023 15:00
- 🌬 20 °C
- Høyde: Sjønivå
Nordatlantik31°27’38” N 11°24’22” W
Überfahrt auf die Kanaren, 4. Tag

Dieser Tag begann nicht so schön. Die Wellen hatten sehr zugenommen und unser Boot schlingerte teils ganz schön hindurch. Um draußen nach dem Rechten zu schauen strebte ich ins Freie. Ein paar Schuhe lagen im Weg, ein falscher Schritt zur Seite, und meine Zehe machte abrupt Bekanntschaft mit dem Türrahmen 😖… Normalerweise lässt der Schmerz bei sowas bald nach, dem war aber diesmal leider nicht so. Erst eine Schmerztablette brachte Linderung, zumGlück kam Doris gleich zur Wachablösung.
Um sechs Uhr ging es dann wieder raus. Man konnte nur ahnen, welche Wellen sich inzwischen gebildet hatten. Ventusky sagte Wellen bis 3,2 m Höhe voraus, und Ventusky hat erfahrungsgemäß ziemlich genau Recht….. Deswegen ist es inzwischen unsere Lieblingsvorhersage: wenn Ventusky sagt „der Wind schläft gleich ein…!“, greift dieser schon zu seiner Schlafanzughose…..
Als dann die Dämmerung einsetzte, sah man zum ersten Mal die Wasserberge, die jetzt anrollten. Ich hatte sowas ja noch nie gesehen! Die Wellen im Mittelmeer sind wesentlich kürzer, hier auf dem Atlantik langgestreckter. Es war schon ein Schauspiel. Immer, wenn man dachte „ auweh, jetzt wird es gleich nass“ hob sich das Heck an und die Welle rauschte einfach unter dem Boot durch.
Eine meiner größten Sorgen war der Autopilot. Hatte er uns doch bei ähnlichen Verhältnissen in der Straße von Gibraltar kürzlich öfters mal im Stich gelassen. Ich hatte mich daraufhin im Internet schlau gemacht. Als Konsequenz aus dem Gelernten hatte ich die Ruderverstärkung etwas zurückgenommen (von 68 auf 55). Mit dieser justiert man die Agilität des Ruders: ein hoher Wert bedeutet ständige Steuerreaktionen des Steuers und damit auch hohen Verschleiß. Durch das Absenken des Wertes bewegte sich das Ruder nun erfreulicherweise deutlich weniger und hatte damit seine Bewährungsprobe mit Bravour bestanden Der Steuercomputer hielt auch die ganze Nacht ohne Ausfälle durch, das Lenkrad kurbelte nicht mehr unaufhörlich hin und her. Das Infosystem der Seglercommunity funktioniert ausgezeichnet, bis ins kleinste Schräubchen kann man Anleitungen und Tipps finden, ich bin immer wieder begeistert. In meinem Problemfall hatte der Autor sogar den dafür erforderlichen „Händlercode“ zur Einstellung verraten. Toll! Sitzt man nämlich zur Nachtschicht wegen widrigen Wetters im warmen Salon, muss man, wenn der Autopilot Ausfallalarm schlägt, unverzüglich zum Steuerstand sprinten, um ein gefährliches Querdrehen des Bootes zu verhindern. Und wenn das alle 5 Minuten passiert…. Na dann gute Nacht Marie!
Nachdem wir uns allmählich an die hohen Wellen gewöhnt hatten, verlief derTag ganz easy. Immer wieder schauten wir den imposant heranrollenden Bergen zu und waren fasziniert, wie unsere Vitila damit umging: manchmal neigte sie sich ein wenig zur Seite und stieg dann vorn an wenn das Wasser sie von hinten hochhob, verharrte einen Minimoment am Scheitel - wie ein Skifahrer der Mut sammelt - und surfte dann die Welle elegant wieder hinab. Es war aber nicht beängstigend, und alles im Salon blieb stehen…. Halt, bis auf eine kleine Tischlampe, die mal umkippte, aber aus stabilem Material gefertigt ist 😉.
Den ganzen Tag über blies der Wind zwischen 20 und 30 Knoten, und wir konnten wir den ganzen Tag Segeln ohne den Motor zu bemühen. Und so wurde aus dem Tag, dem ich eigentlich voller Sorge entgegengeblickt hatte, ein herrlicher Segeltag.Les mer
ReisendeNa, hoffentlich war's nicht die nagelneue Lampe 🤣😂
Doris JägerDoch, die war’s, hat’s aber überlebt… der Fuß ist eigentlich so schwer, dass ich dachte sie fällt nicht um…😱
ReisendeWäre schade drum gewesen 😉
Doris JägerJa…😢. Die ist wirklich toll!