• Überfahrt in die Karibik, Tag 12

    9 Februari 2024, Nordatlantik ⋅ ☀️ 25 °C

    Etmal: 126 sm, Wind 3 - 5 Bft., sonnig, 27°C, zurückgelegt 1.544 sm, geplant noch 1.424 sm

    Bergfest: Heute um 20:00 Uhrhaben wir die halbe Strecke geschafft. Dies haben wir mit einem kleinen Gläschen Sekt gefeiert.
    Uwe freut sich seit Tagen, dass wir den Abstand zu zwei deutschen Einrumpfern, die „Passion“ und die „Emotion“, welche 2 Tage vor uns auf den Kanaren gestartet sind, kontinuierlich verkleinern, ja sie sogar bald überholen. Sie segeln etwa 50 sm nördlich von uns im windärmerem Bereich und sind einfach langsamer. Dabei wird den Katamaranen ja nachgesagt, dass sie „so schlecht Segeln“. Können wir nicht bestätigen, wir sind sehr zufrieden. Allerdings steht Uwe auch auf „Du und Du“ mit Herrn „Ventusky“ persönlich und schaut ihm sehr oft am Tag in die „Windkarten“. Das zahlt sich eben doch aus 😀.

    Knapp zwei Wochen sind wir nun auf unserem Kat unterwegs. Es war bisher eine sehr angenehme Überfahrt. Der Wettergott war uns hold, und wir durften seit fast von Anfang an den Passatwind von Achtern genießen. Dabei lassen wir uns von den langen kräftigen Atlantikwellen auf und ab heben.
    Inzwischen hat sich bei uns auch eine Bordroutine eingestellt. Diese ist bestimmt von den regelmäßigen Mahlzeiten, abwechselnden 3h-Nachtwachen, morgens schön Duschen (ein fleißiger Wassermacher machts möglich), Lesen, Musikhören, Sport in Form von Steppen treppauf/ treppab oder Gymnastik, Segel Trimmen, Aufräumen, Kochen und Saubermachen. Für mich nimmt das Schneiden unserer YouTube Videos den größten Teil der Freizeit ein. Uwe bewältigt den Hauptteil der Wetterbeobachtung und das Routing. Da habe ich bestimmt noch was vergessen - ach ja, Blumengiessen, Busuu Sprachlektionen, Körner mahlen, Brot Backen… Keine Spur von Langeweile. Kaum dass man bis abends fertig ist …🤣.
    Das hautnahe Erleben der Natur mit dem Farbenspiel des Himmels zum täglichen Sonnenauf- und Untergang, der Blick über den weiten Ozean allseits bis zum Horizont, und der Wind, der die Segel strafft - das ist es, warum wir Segler hier draußen sein wollen! Dass die Natur auch mal launisch und widerborstig sein kann nehmen wir als gegeben in Kauf. Damit sie sich aber nicht gegen uns wendet, ist es alte Seglertradition, den Neptun mit kleinen Geschenken günstig zu stimmen… Da wollen wir doch gleich morgen früh mal schauen, ob ihm der Williams Geist von „Mattie“, mitgebracht von vielen Skiurlauben im Kaisergebirge aus dieser Ellmauer Obstbrennerei, auch schmeckt 😜. Wohl bekomm‘s !
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