• die wichtigste Zutat für das Letscho: etwas schrumplige Paprika in 3 Farben. und Fleischwurst 🤣

    Überfahrt in die Karibik, Tag 16

    13 febbraio 2024, Nordatlantik ⋅ 🌬 26 °C

    Etmal: 162 sm, Wind 5 - 6 Bft., sonnig , 27°C, zurückgelegt 2.137 sm, geplant noch 831 sm

    Mit unserem Leichtwindsegel geht es in die Nacht hinein. Wind fast genau von hinten bis 21 Ktn. In den Böen sind 25 Ktn vorausgesagt. Beste Bedingungen. Im Bett ist es schon ganz schön warm geworden und die Decke ist schon fast zu dick. Die Luken sind offen und man hört das Rauschen des Wassers. Inzwischen erkennt man schon am Klang, wie schnell man unterwegs ist. Heute sind wir sehr gut unterwegs, der Wind hält sich lange stabil. Um 3:00 Uhr übernehme ich meine Schicht. Keine neuen Infos zur Übergabe: Keine Funksprüche, keine Schiffe in Sicht, Wind ist gut.
    Und der Wind ist sehr gut 🥴. Er wird allmählich immer stärker, geht auf 23 Ktn. hoch, das ist schon heftig… Jetzt das Segel runterholen ist aber auch nicht die Lösung. Der wahre Wind steigt weiter an, 25 Ktn., jetzt wird mir schon etwas mulmig, mehr sollte es nun wirklich nicht mehr werden.
    Zum Glück habe ich vor kurzen einen Beitrag in der österreichischen Yachtrevue gelesen, hier wurden Leichtwindsegel getestet und ein Artikel von Gerhard Schöchel war auch abgedruckt. Er hat die ARC (eine große Regatta mit über 200 Booten, von Gran Canaria nach St. Lucia) zum großen Teil mit einem Parasailer gesegelt und das bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 35 Ktn. Okay, bis dahin habe ich ja noch ein bisschen Luft. Der Wind verläuft dann auch wieder in gemäßigten Regionen und ich kann mich wieder entspannen.
    In den Tagen auf dem Atlantic haben wir gelernt, dass die Windgeschwindigkeiten abhängig von der Tageszeit zu und abnehmen. Genauso nimmt der Luftdruck zweimal am Tag zu und wieder ab. Anfangs war ich beunruhigt, als das Barometer um 3 hPa innerhalb von 3 h fiel. Eigentlich bedeutet das, dass stärkerer Wind im Anmarsch ist. Daraufhin hatten wir auch unser Leichtwindsegel geborgen (Tag 5), Schlimmes passiert ist aber damals nicht. Inzwischen wissen wir, dass diese Schwankung ganz normal ist , fast jeden Tag haben wir die gleiche Situation. Der Wind nimmt auch zu, meist am Morgen und am frühen Abend, aber wir können inzwischen besser damit umgehen.
    Ein ganz besonderes Lob geht an diese Stelle an unseren „dritten Mann“ an Bord, unseren Autopiloten. Was wären wir ohne ihn? Diese Überfahrt wäre so undenkbar. Seit ich seine Empfindlichkeit neu eingestellt, d.h. reduziert habe, verrichtet er seine Arbeit ganz souverän. Manchmal denken wir schon, er sei eingeschlafen, weil sich das Lenkrad länger gar nicht mehr bewegt, dann kommt wieder mal eine kleine Lenkkorrektur. Kommt eine große Welle und wirft uns mal aus dem Kurs, dreht er das Ruder einmal hin und einmal her und es passt wieder. Tolle Leistung!
    Der Tage heute geht als „Tag des Rauschens“ in die Überfahrtschronik ein. Wir haben Wellen bis 3,0 m Höhe und fahren mit bis zu 7 Ktn. dahin. Es ist ein einziges Konzert von gurgelndem Wasser, irre schön.
    Zum Abendbrot gibt es selbstgemachtes Letscho mit Fleischwurst, lecker.
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