• In der oberen Kurve links die Windgeschwindigkeit, seitliche Kurve sieht man den Winddreher
    Monduntergangder neue Joghurtansatz wird auf 7 Gläser verteilt.

    Überfahrt in die Karibik, Tag 19

    16. februar 2024, Nordatlantik ⋅ 🌙 27 °C

    Etmal: 122 sm, Wind 3 - 4 Bft., sonnig , 27°C, zurückgelegt 2.547 sm, geplant noch 445 sm

    Heute gibt es echt nicht viel zu berichten. Der Wind hat über Nacht wieder etwas zugenommen, so dass wir einigermaßen vorangekommen sind. Ansonsten verlief die Nacht so wie die anderen auch. So wollen wir das ja auch, schön ruhig und ohne viel Action.
    Am Tag gibt es wieder Sonne bis zum Abwinken, und dann geschieht das worauf ich die ganze Zeit gewartet habe: Unsere Solaranlage erzeugt so viel Strom, dass die Akkus um kurz nach Mittag bereits 100 % haben. Lag es wirklich an den verschmutzten Paneelen? Wer weiß. Endlich kommen die Akkus in die Absorbtionsphase, das heißt die Zellen können untereinander balanciert werden. Das wird auch höchste Eisenbahn, denn so langsam sind sie wieder am Auseinanderdriften. Das muss auf alle Fälle verhindert werden, da sonst die Kapazität der Akkus merklich leidet und sie frühzeitig altern.
    Ansonsten hat der Wind am Tag wieder merklich nachgelassen, auf ca. 12 - 14 kn. Noch gut zu segeln, aber zum richtig Vorankommen zu langsam. Aber wir wollen nicht meckern, der Motor konnte aus bleiben und das ist schon mal gut. Gerade richtig ruhiges Fahrwasser, um 7 neue Joghurtportionen anzusetzen. Der Joghurtmacher hält jetzt über Nacht eine stabile Temperatur von 40 Grad.

    In der Nacht gibt es dann noch einmal Alarm. Ich wache auf und denke „bisschen wenig Wind und viel Fahrt haben wir auch nicht drauf ?“ . Da kommt auch schon der Ruf von Doris, ich solle doch mal schnell hochkommen, dass Segel hängt auf einmal auf der falschen Seite, der Wind hat um mindestens 90 Grad gedreht. Wie das meistens so ist, kündigen sich Winddreher mit dem Rückgang des Windes an, und das war mir unten in der Koje aufgefallen. Schnell hoch zum Steuerstand, den Autopiloten auf „Standby“ gestellt und unsere Vitila wieder auf Kurs gebracht. Der Wind hat inzwischen wieder zugelegt und kommt auch wieder aus der vorherigen Richtung. Beim Zurückbringen auf den richtigen Kurs hängt sich das dünne Tuch des Leichtwindsegels auch noch am Vorstak fest, und es dauert bange Momente, bis sich das Knäuel auflöst, der Wind ins Tuch fährt und es sich mit einem kräftigen Ruck wieder zur richtigen Seite entfaltet. Es hält doch offenbar Einiges aus 😨🫣, aber ein Verlust des Levante noch zum Ende unserer Atlantiküberquerung hin hätte das insgesamt tolle Erlebnis doch erheblich getrübt.
    Ich kann auch rasch wieder einschlafen, und die restliche Nacht verläuft ruhig. Doris schenkt mir 1/2 Stunde zu meiner Schlafphase dazu, um die „Störung“ etwas auszugleichen. Das ist schön.
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