• Überfahrt zu den Turks und Caicos

    8 Mac, Kepulauan Turks dan Caicos ⋅ ☀️ 25 °C

    Bevor wir heute unsere Überfahrt starteten, mussten wir noch Ausklarieren und Einkaufen. Also ging es schon um 8:30 Anker auf und rüber in die Samanabay. Die Überfahrt war nur kurz und bei dem wenigen Wind schnell unter Motor gemacht. In der Bay bereite ich mich gerade auf das Ankern vor, als von hinten direkt ein großes Motorboot auf uns zu hielt. Nur durch eine schnelle Kursänderung nach rechts entging ich einem Zusammenstoß. Für mich völlig unverständlich, der Käpten muss voll geschlafen haben.
    Nach einem nur kurzen Bad in der Bay, vor der Bacardi-Insel - wir konnten wegen der vielen Qualen nicht länger ins Wasser - ging es in die Stadt Samana. Die Immigration war schnell gefunden, und ein Herr, der davor stand, fragte wie er uns helfen könne. Es war der Officer selbst. Nachdem er sein Zigarette ausgedrückt hatte ging es los. Gleich am Anfang teilte er uns mit, das bei Customs derzeit niemand da sei. Für das Ausklarieren benötigten wir zudem noch ein Dispatio, welches wir bei der Armada bekommen würden. Netterweise brachte uns der Officer gleich hin mit dem Hinweis, danach nochmal bei ihm vorbeizuschauen. Wieder bei ihm angekommen berichtete er, dass die Leute von Customs gleich kommen würden. Er hatte sie inzwischen von der Behörde von der benachbarten Marina herbeigerufen. Wir kannten die freundlichen Menschen schon vom Einklarieren, und so waren die Formalitäten bald erledigt.
    Mit einem Schweizer Bootsführer kamen wir noch ins Gespräch. Er hatte nur ganz kurz mit gelber Flagge ankern und gleich weitersegeln wollen. Da hatte aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Wie ich schon in der App „Navily“ gelesen hatte, kommt häufig zwischen 8 und 9 Uhr ein selbsternannter „Offizieller“ an die neu eingetroffenen Boote, macht Bilder, fordert zum Einklarieren auf und bietet dabei seine Hilfe an. Auf den Einwand des Schweizers, er wolle gar nicht einreisen, erklärte er ihm, dass er aufgrund der hier geltenden Rechte zum Büro müsse. Er hatte sich nicht getraut sich ihm zu widersetzen. Naja, Nachtigall ich hör dir trapsen. Nach dem ganzen Marathon des gleichzeitigen Ein- und Ausklarierens ging der schweizer Segelkollege gleich wieder Anker auf und verließ die Bucht Richtung Bahamas, um einige Dollar ärmer. Natürlich ist es auch in der Dom. Rep. möglich unter gelber Flagge vor Anker zu übernachten…. Eine ganz clevere Abzocke ist das.
    Für uns ging es auch Anker auf Richtung Turks und Caicos. Der Wind hatte inzwischen merklich zugenommen und blies uns natürlich wieder mal genau auf die Nase. Wir hatten Zeit, und so kreuzten wir aus der Bucht hinaus. Dummerweise drehte der Wind entgegen dem Uhrzeigersinn und machte so einige gewonnene Meilen wieder zunichte. Als wir schon ziemlich weit außerhalb der Bucht waren, sah ich mit einem Mal einen Blas. Hatten wir doch noch das Glück einen Wal zu sehen! Leider schlief dieser und ließ sich ganz seelenruhig an der Wasseroberfläche treiben. Was soll’s, es war trotzdem ein toller Anblick. Zwei weitere Wale zogen in etwas größerer Entfernung ihre Bahnen.
    Die Sonne war nun schon langsam am untergehen, und wir hatten noch nicht das nördliche Kap erreicht. Da diese Ecke aber für Fischernetze bekannt ist, hatte ich mich dann doch entschlossen, den Motor zu starten und so die letzten fünf Meilen zu absolvieren. Der Wind kam immer noch von vorn, und weiter kreuzen hätte zu viel Zeit benötigt. Genau mit Anbruch der Dunkelheit erreicht wir das Kap, änderten den Kurs und stoppten den Motor. Früh um zwei verließ uns dann der Wind total,und Jockel musste wieder ran. Die Windstille nutzten wir entspannt für ein Bad in dem tiefen Ozean. An dieser Stelle hat er immerhin 4000 m Tiefe. Ist schon ein komisches Gefühl, hier baden zu gehen. Um neun Uhr setzten wir dann unser tolles Leichtwindsegel Levante und segelten die restlichen Meilen bis zu unserem Ziel ohne weitere Vorkommnisse.
    Um 14 Uhr liefen wir in Turks ein und fanden auch eine schönen Ankerplatz. Ich tauchte noch kurz ab und checkte den Anker. Dieser lag super im Sand vergraben.
    Wir machten uns gerade fertig für das Einklarieren, da erreichte uns ein Funkspruch. In deutsch wurde uns von einem Boot aus der Nachbarschaft mitgeteilt, dass ein Einklarieren heute nicht möglich sei, da Feiertag wäre. Doris fragte leider nicht weiter nach dem Bootsnamen und wer der Absender war. Mich interessierte das schon, bot es doch wieder eine Möglichkeit in Kontakt zu kommen. Es blieb uns nichts anderes übrig, als ins Dinghi zu steigen, da sich auf unseren Funk-Rückruf niemand gemeldet hat. Wir hatten aber Glück. Gleich der Trimaran nebenan kam aus Düsseldorf, und der junge Mann, der uns begrüßte, bestätigte uns auch, dass er gefunkt hatte. Er war mit seinem Vater unterwegs und machte gerade einen Monat Urlaub bei ihm auf dem Boot. Nach einem schönen Gespräch kehrten wir zu unserem Boot zurück.
    Da wurde mir bewusst, dass unsere Zeit bis zur Ankunft unseres Besuches langsam knapp wurde. Als ich mir daraufhin den Wind für die nächsten Tage betrachtete sagte dies nichts Gutes voraus: Der Wind würde aufdrehen und uns die nächsten Tage voll auf die Nase wehen. So beschlossen wir, gleich durch die Nacht hindurch weiter auf die Westseite von Turks und Caicos zu segeln. In diesem Moment rief Wilhelm, der Vater des jungen Mannes vom Nachbarboot, an und lud uns zum Sundowner ein. Hin und her gerissen mussten wir leider absagen. Die Botschaft wollte ich ihm aber persönlich geben, und so fuhr ich nochmal kurz zum Trimaran. Wilhelm kam unterdessen schon schwimmend zu uns rüber. Ich gabelte ihn mit dem Dinghi auf. Wir unterhielten uns gleich sehr nett und trieben mit dem Dinghi dahin. Kurz kam er noch mit auf unser Boot und dann brachte ich ihn zurück.
    Anschließend gingen wir Anker auf, und mit angenehmem Wind segelten wir Richtung Nordkap. Dieser entschwand dann aber leider immer mehr. Oben am Kap hatten wir dann noch eine schöne Begegnung. Ein Wal kam direkt auf uns zu geschwommen. Leider zeigte er seine Flunke nicht , es war aber trotzdem schön. Wieder ging es in die Nacht hinein. Die ganze Nacht hindurch mussten wir motoren, da der Wind zu schwach blies.
    Am Morgen kamen wir im Leeward Going Through Basin an, wo uns Pauli und Andrea von der SYMI schon erwarteten.
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