• Zwischenstopp in Miami

    April 15 in the United States ⋅ ☀️ 26 °C

    Aus Nassau kommend gelangten wir am 15. April diese Jahres vor Miami an. Wir ankerten bei Kay Biscane, weil wir in der Bucht direkt vor der Stadt Angst vor dreckigerem Wasser und viel Schiffsbetrieb hatten. Es gibt auf Kay Biscane einen winzigen Hafen (no name harbour), wo man mit dem Dinghi gut anlegen kann. Mit UBER fuhren wir zum Einklarieren bei den Kreuzfahrt-Docks und ließen uns auch gleich mit unserem defekten Leichtwindsegel zum Segelmacher bringen. Etwas bangen Herzens stiegen wir, Uwe mit der schweren Tasche beladen, in den ersten Stock zu „UK Sailmaker“. Der Chef Mark Wood sah sich fachmännisch den Defekt an und präsentierte den Reparaturkitt, der vor kurzem aus Sri Lanka angekommen war. Es war „nur“ das Teil mit dem abgerissenen Horn zu ersetzen. Unsere Hoffnungen mit Abholen am nächsten Tag, also Mittwoch vor Ostern, zerschlugen sich allerdings schnell. Frühestens an Karfreitag könnten sie mit den Arbeiten beginnen. Wir schluckten und sahen uns an und versuchten uns unsere Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.
    Was tun über Ostern hier? Auf Sightseeing in Miami waren wir gar nicht recht eingestellt.
    Aber es galt ja auch noch unsere 3 neuen Lithium-Ecoworthy Akkus hier abzuholen. UBER brachte uns zu dem kleinen Handy-Reparaturladen (Maxxwireless), der uns als Annahmestation für Pakete diente. Man meldet sich bei einem online-Paketeservice in USA an und wählt dann den nächstgelegen Stützpunkt aus. Manchmal ist USA auch genial.
    Der etwas verschlafene junge Mann verschwand nach Nennung unseres Namens nach hinten und schleppte ein Akkupaket sowie eine weitere typische Amazontüte an. Aber wir wollten doch 3 Akkus abholen….🫣. Nein, das sei leider alles, kommentierte er. Dann entdeckte er doch noch eine weitere 30 kg Kiste hinter dem langen Tresen um die Ecke. Und ein erneutes längeres Suchen hinter dem Vorhang brachte auch das 3. Teil zum Vorschein. Wir befanden uns offenbar in einem ärmeren mexikanischen Viertel von Miami Beach. Die „Supermärkte“, fest in spanischsprechender Hand, waren nicht wirklich verwendbar.
    Wie vor 6 Monaten am Ende unseres Roadtripss durch die USA schlenderten wir am berühmten weißen stark belebten Miami Beach entlang - und wünschten uns schon wieder auf die Bahamas zurück.
    3 Tage liehen wir uns ein Auto und klapperten Walmart, Frischemarkt, Autozubehör, Mikro Center, Baumarkt, Crogsladen und Shipshandler ab. Dann war alles zusammen.
    Die Feiertage beschäftigte ich mich mit Eierfärben mit natürlichen Farben aus Lebensmitteln, da es hier in den Geschäften nirgendwo Osterequippment gab. Am besten ging es mit Curcuma und Zwiebelschalen. Am Ostersonntag gabs Ente mit selbstgemachten Klößen auf der Vitila, und am Ostermontag frittierte Kokoscrevetten mit Aprikosen Relish und Salat mit Erdbeeren und Avocados. Mhh!
    Am Dienstag nach Ostern konnten wir endlich unser super repariertes Segel abholen. Da waren wir sehr erleichtert.
    Zweimal waren wir noch lecker Eis essen. Hier hatten wir Nachholbedarf nach der eisdielenlosen Zeit in der Karibik/Bahamas. Einmal fuhren wir mit der städtischen Hochbahn durch Miami, das war ein tolles Erlebnis.
    Ein letzter Besuch in Miami im Touristenzentrum am Hafen beim Bayfront Park führte uns auch ins bekannte Restaurant „Cuba Cabana“ direkt an der Wasserfront. Toller Blick auf geschäftiges Treiben, ein Riesenrad, Schiffe ohne Ende. Das Essen war sehr lecker. Über Preise wollen wir heute nicht reden. Man gönnt sich ja sonst nichts.
    UBER brachte uns am Abend sicher zurück in die Bay am Coconut Grove, wo die VITILA auf uns wartete.
    Von Kay Biscane fuhr mich Uwe noch zum verlassenen Ort Stiltsville in der Miami Bucht, wo 7 verlassene Häuser auf Stelzen zu besichtigen sind. Zwei Hurrikane, zuletzt Andrew 1982, beschädigten das Dorf schwer. Später wurden Nutzungslizenzen erschwert, oder die Bewohner mussten einer Ausweitung des Biskayne Nationalparkes weichen. Es war total spannend! Das Wasser war teilweise so flach, dass unsere Schraube Sandwasser aufwühlte oder wir aussteigen oder Riesenumwege in Kauf nehmen mussten. An einigen Häusern wurde renoviert, und es waren Menschen vor Ort. Ein Förderverein, Stiltsville Trust, kümmert sich derzeit um die Erhaltung. Dauerhaft bewohnt werden dürfen die Häuser aber nicht mehr.
    Danach hieß es : Auf nach Nassau!
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