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  • Day 99

    Richmond & Port Arthur

    January 6, 2019 in Australia ⋅ ⛅ 20 °C

    Ich weiß jetzt, warum ich immer nur in Mehrbettzimmern für Frauen übernachte. Ok, vorletzte Nacht haben 3 von 6 jungen Damen ein gutes Business in Form eines Sägewerkes betrieben, aber gestern wurde ich in ein 10er Mixzimmer für 2 Nächte gesteckt. Da sägten die Männer munter vor sich hin und das eine weitere Mädel folgte brav dem Trend. Mein “Magical Tool”, das in diesen beiden Nächten zum Einsatz kam und das ich dieses Mal tatsächlich bei Abreise aus 🇩🇪 nicht vergessen hatte einzupacken: Ohropax 💃🏻🤩🙏
    Die können einem schon die Nacht retten!

    Jedenfalls, ist ja heute Tag 2 meiner Tasmanien Tour. Es stehen u.a. Richmond, Port Arthur und ein Chocolate Tasting auf dem Programm. Wir starten in Richmond. Es ist gutgehend frisch heute früh. Nachdem wir also die alte Brücke und zwei weitere historische Gebäude angesehen hatten, die uns Europäern in Anbetracht der Tatsache, dass sie gerade einmal 200 Jahre alt sind nur ein Lächeln auf die Lippen zauberten, wurde im angrenzenden Bäcker ein Kaffee to go geordert. Wir fuhren weiter auf die Tasman Peninsula, dt. Tasman Halbinsel, bzw hatten wir das vor, denn uns wurde aufgrund eines Brückendefektes der zu passierenden Drehbrücke eine kleine Zwangspause von 30min auferlegt. Als der Fehler behoben war stand der Fahrt nach Port Arthur nichts mehr entgegen.

    Port Arthur ist ein kleiner Ort auf der erwähnten Tasman Halbinsel und zugleich seit 2010 als ehemalige Sträflingskolonie Weltkulturerbe. Sie wurde 1833 in einer kleinen Bucht für Wiederholungstäter errichtet. Nach britischem Gesetz galten Kinder im Alter von 5 Jahren als arbeitsfähig, im Alter von 7 Jahren als strafmündig und durften ab dem Alter von 9 Jahren deportiert werden. Da die Gefängnisse zur damaligen Zeit überfüllt waren hieß das Ziel nach Verurteilung dann Port Arthur, wobei die Kinder bis zum Alter von ca. 16 Jahren von Erwachsenen getrennt auf der vorgelagerten Insel Point Puer untergebracht wurden. Hier bekamen sie Schulbildung und mussten ein Handwerk erlernen.

    Port Arthur galt zudem wegen der besonders schweren Haftbedingungen als Hölle auf Erden. Die Strafkolonie wurde weder von Zäunen noch Mauern umgeben, denn die Flucht von dort galt als aussichtslos und unmöglich. Die Halbinsel hatte keine Verbindung an die Wege und Straßen Tasmaniens und die nur 19 m breite Landverbindung zur Halbinsel war gut von Wächtern und ausgehungerten Hunden gesichert. Dennoch sollen einige positive und negative "Errungenschaften" des modernen Strafvollzugs dort ihren Ursprung haben. Dazu gehören Bildung und Ausbildung von Strafgefangenen, medizinische Versorgung, aber auch Einzelhaft und Isolationshaft. 1877 wurde die Einrichtung geschlossen, da kaum noch Sträflinge aus Großbritannien deportiert wurden, so unter Wikivoyage nachzulesen.

    Auf unserem Rückweg nach Hobart hielten wir dann noch an Aussichtspunkten zur Bay of Pirates, dem Tasman Arch und der Devils Kitchen.
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