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  • Day 329

    Hanoi Altstadt

    May 2, 2018 in Vietnam ⋅ ⛅ 23 °C

    Wir sind in Vietnam, in der Hauptstadt Hanoi, die im Norden des Landes liegt.
    Hier ist es anders als in Laos, viel entwickelter, fortgeschrittener und natürlich ganz anders als Zuhause in Deutschland. Man könnte das Leben und die Menschen auch mit den Worten komisch, sonderbar und verrückt beschreiben. Ich finde es eher super und sehr interessant!
    Schon auf dem Weg vom Flughafen in die Stadt haben mich die Rollerfahrer begeistert. Wer dachte das auf einen Roller nur zwei Personen passen, der kann in Vietnam noch viel lernen. Ganze Familien passen auf einen Roller! Fünf Personen, zwei Erwachsene und drei Kinder, war das meiste was wir bis jetzt gesehen haben. Geregelten Verkehr gibt es nicht wirklich und es gibt definitiv mehr Roller als Autos.
    Ich glaube Vietnamesen können mit ihrem Roller ALLES transportieren, nichts ist unmöglich! Sie sind sehr kreativ und bauen sich Halterungen und Verlängerungen an ihre Roller und Motorräder. Am Anfang musste ich oft lachen wenn ich die überladenen Roller gesehen habe, doch sehr bald ist es gar nicht mehr so besonders, denn das sieht man überall.
    Wer keinen Roller hat, der hat vielleicht ein Fahrrad und damit kann man gut Geschäfte machen. Die "Fahrrad-Verkäufer" beladen ihre Fahrräder mit dem was sie verkaufen wollen und ziehen durch die Straßen um Käufer zu finden. Einer verkauft Blumen, einer Früchte, einer Hüte, einer Besen. Die Fahrräder sind dabei oft so voll gepackt, das man das eigentliche Fahrrad nicht mehr ganz erkennen kann. Es gibt auch Verkäufer ohne Fahrrad, die bieten ihre Ware in zwei flachen Körben an, die mit Draht an einer Holzlatte befestigt sind. Diese Latte trägt man auf der Schulter und das ganze sieht wie eine alte Waage aus.
    Das Leben in der Altstadt von Hanoi ist eng. Ein Haus ist an das nächste drangebaut und in jedem Erdgeschoss ist ein Geschäft oder eine Restaurant. Ich glaube auch die Wohnungen sind sehr klein und deshalb spielt sich das ganze Leben auf der Straße ab. Die herkömmlichen Restaurants hier sehen für uns eher wie eine Art Garage aus in der sehr provisorisch gekocht wird. Platz zum hinsetzen gibt es meist wenig, aber auch dafür gibt es eine Lösung! Es werden Tische und Stühle auf den Bürgersteig gestellt. Aber keine für uns gewöhnlichen Tische und Stühle, bei uns würde man das ehr als Kinder/Puppentisch und einen Hocker beschreiben. Sehr praktisch, die können sehr schnell über den ganzen Bürgersteig verteilt werden und genauso schnell können sie auch wieder eingesammelt werden. Zum Beispiel wenn die Polizei kommt, denn anscheinend ist das nicht so gerne gesehen von der Polizei, wenn das Restaurant auch noch Teile der Straße einnimmt. Zumindest wurden wir einmal ganz schnell hineingebeten und auch unser Tisch wurde rein getragen, als an der Straßenecke die Polizei anhielt.
    Für uns hört sich das nicht so gemütlich an, wenn man an Kindertischen auf dem Bürgersteig isst, ist aber Gewöhnungssache. Asiaten gehen oft nicht Essen weil sie sich gemütlich irgendwo hinsetzen wollen. Sie gehen Essen, weil selber kochen teurer ist als sich irgendwo etwas zu holen. Dementsprechend sitzen sie oft nicht lange dort. Natürlich gibt es mittlerweile auch Restaurants mit westlichen Standards. Neben den Geschäften und den Restaurants bleibt noch ein bisschen Platz auf dem Bürgersteig und der wird dann als Parkplatz für die Roller genommen. Das heißt für Fußgänger ist oft kein Platz mehr. Hier nutzt man den Bürgersteig vor seinem Haus so ein bisschen wie seinen Garten, seine Einfahrt und seinen Parkplatz. Einmal haben wir auch gesehen, wie ein Zelt für eine Hochzeit auf dem Bürgersteig vor dem Haus aufgebaut wurde, es passte genau drauf!
    In meiner Zeit in Hanoi habe ich nicht sonderlich viel gemacht, da ich mich auskurieren wollte. Das Leben hier zu beobachten hat mich dabei gut unterhalten.
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