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- День 78
- понедельник, 17 июля 2023 г.
- ☁️ 23 °C
- Высота: 1 897 м
КолумбияGuatapé6°14’2” N 75°9’40” W
Guatapé

Guatapé ist ein grosses Dorf etwa 3 Stunden ausserhalb von Medellin. Es ist bekannt und beliebt, weil es in einer wunderschönen Landschaft aus Seen eingebettet ist. Ich komme also an mit meinen Rucksäcken (der grosse am Rücken, der kleine vor der Brust), spaziere dem Malecon (so heissen in Südamerika die (Strand)Promenaden) entlang und suche nach einem Hotel. Ich beginne zu realisieren, dass mein Oberschenkel beim gehen stark schmerzt und es wohl mehr sein muss als nur eine Prellung. Ich humple durch's Dorf und frage nach freien Zimmern. An den ersten 3 Orten wird mir mitgeteilt, dass das Hotel schon ausgebucht sei. Es ist gerade ein Blumenfest im Ort, desshalb sind sehr viele kolumbianische Besucher hier. Also lasse ich mich bei einem vegetarisch-veganem Restaurant nieder und stärke mich mit feinen Pitta-Tsaziki-Gemüse-Falafel Sandwiches.
Im Zentrum, 20 Meter von der beliebtesten Disco (was ich erst realisiere, als ich mich für's Schlafen bereit mache) finde ich ein hübsches Hostel. Ich kann für umgerechnet ca. 5 Franken im Mehrbettzimmer übernachten, habe dieses aber ganz für mich alleine.
Ich entscheide mich noch einen Abendspaziergang zu machen. Meine Stimmung ist etwas getrübt, ich spüre eine Trauer in mir und gebe dieser beim sitzen am Seeufer Raum. Als ich durch den Touristischen Teil (viele Souvenirläden, Bar's, Restaurants) von Guatapé laufe und einige Meter vor meinem Hotel bin, tippt mir ein schöner Kolumbianer auf die Schultern, lacht mich an und fragt mich in fehlerfreiem Hochdeutsch: "Magst du ein Bier mit uns trinken kommen". Ich bin etwas überrumpelt, bin in den ersten Sekunden misstrauisch. Ich kann die Situation nicht einordnen und denke kurz, das sei eine Masche, um westliche Touristen in die Bar's zu locken. Dann sagt er zu mir: "Wir haben dich nun schon 3 mal gesehen (anscheinend auch in Medellin), also dachten wir, jetzt ist es Zeit dich auf einen Drink einzuladen". Mittlerweile ist mein Misstrauen verflogen und hat einer Sympathie für Emmanuel (so heisst er) Platz gemacht.
Auf dem Balkon einer Bar lerne ich bei einem kalten Bier auch noch Katharina (seine Freundin) kennen.
Emmanuel lebt seit 8 Jahren in Deutschland und arbeitet in Berlin als Musiklehrer in einer Waldorfschule. Er erzählt mir, wie es zum Auswandern nach Deutschland kam, von einer schwierigen Kindheit in Armut in Kolumbien und von seiner Familie, die heute in Pereira eine Finca besitzt.
Nach dieser schönen Begegnung gehe ich in's Hostel und schlafe mit Regenrauschen auf den Kopfhörern (um den lauten Reggaetonbeat aus der Disco nebenan zu übertönen) ein.Читать далее