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  • Day 122

    Pedernales

    August 30, 2023 in Ecuador ⋅ ☁️ 28 °C

    Ich reise weiter durch's Land Richtung Westen an die Pazifikküste Ecuadors. Die Bussfahrt ist sehr kraftvoll und erfüllend für mich. Zum einen fühle ich mich nach der Ayahuasca Zeremonie körperlich und mental sehr gereinigt, was zu einem erhöhten Bewusstseinszustand führt und mich die Freude des Seins intensiver erleben lässt, zum anderen ist die hügelige, sehr grüne Landschaft einfach wunderschön zu Betrachten und an sich vorbeiziehen zu lassen.

    Auch die Ankunft in Pedernales ist magisch - ich steige auf ein Mototaxi um und sage dem Fahrer nur: a la playa por favor! Er fährt mich bei Sonnenuntergang durch die lebendige Kleinstadt und plötzlich: am Ende der Strasse kommt das Meer in seiner Weite und Tiefe zum Vorschein. Er lässt mich am Strand raus und dann stehe ich da, mit all meinem Gepäck, (grosser Rucksack, kleiner Rucksack, Ukulele) mitten im Meereswind, über mir Möwen und neben mir die grossen Wellen und ein riesiger Sandstrand. Ich bin glücklich! Solche Momente sind für mich die Essenz des Reisens.

    Zeffira, eine ehemalige Schulfreundin von mir, wohnt seit knappen 3 Wochen hier ganz in der Nähe mit ihrer Tochter Nina.
    Ich treffe sie im Nationalpark Lalo Loo.
    Dann zeigen sie mir ihr neues Zuhause und wir springen ins wilde Meer, das ganz in der Nähe ist. Es ist immer sspeziell und wohltuend Menschen, die man kennt, am anderen Ende der Welt zu treffen!

    Der Weg zurück nach Peternales wird noch zum kleinen Abenteuer. Als ich mich von Zeffira und Nina verabschiede ist es schon am dunkel werden. Ich laufe der Haupstrasse entlang und hoffe, den nächsten Bus anhalten zu können. Mittlerweile ist es dunkel und ein Bus ist noch keiner gekommen. Ich laufe weiter, die Autos rauschen an mir vorbei, mit dem Handylicht mache ich auf meine Anwesenheit in der dunklen Nacht aufmerksam. Plötzlich kommt ein Bus - bumm - fährt vorbei, hat mein Winkzeichen wohl zu spät oder gar nicht erkannt.
    Ich laufe eine gute Stunde weiter in die einsame Nacht, nur die lauten Lastwagen und schnellen Autos unterbrechen die Stille jeweils für ein paar Sekunden. Irgendwann erreiche ich einen Ort mit einer Bushaltestelle, einem kleinen Laden und wartenden Menschen. Dankbar und hungrig kaufe ich Kuchen, Chips und eine Cola und setze mich am Strassenrand hin.
    Wieder warte ich lange.. es will einfach kein Bus kommen. In der Bushaltestelle chillen drei junge Männer mit Bier. Sie rufen mich zu sich und bieten mir ein Bier an. Junge Bauarbeiter, die an der Bushaltestelle ihren Feierabend geniessen. "Suave" ist die Hauptantwort auf meine Fragen ;). Sie wollen wissen, was ich hier mache, woher ich komme und wie die Frauen denn in der Schweiz seien (das werde ich auch sonst gerne gefragt) - noch bevor ich eine ausführliche Antwort geben kann rast mein Bus an, die Jungs geben ihm Zeichen zu halten und ich springe auf!

    Hasta luego!
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