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  • Day 21–33

    Hotel Riu Tikida Palace Taghazout

    February 28 in Morocco ⋅ ☀️ 20 °C

    Nach einer kurzen, aber ruhigen Nacht wachten wir gegen 8:00 Uhr auf. Heute war keine Zeit für ein kurzes, aufwärmendes Liegenbleiben, da das Flugzeug leider nicht auf uns wartete.

    Also packten wir das Dachzelt zusammen und assen schnell unser Frühstück. Die Banane wurde nur geschält und das Joghurt direkt aus dem Becher gegessen. So mussten wir nur die beiden kleinen Löffel abwaschen.

    Der Plan war es um 09:00 Uhr mit allem fertig zu sein, damit wir genügend Zeit spatzig haben, wenn etwas schief läuft. Um 10:00 Uhr müssten wir mit Klapfi am Terminal 1 stehen. Da wir nur 10 Minuten vom Flughafen entfernt waren und wirklich um 09:10 Uhr fertig waren, liessen wir uns etwas mehr Zeit und spielten sogar mit dem Gedanken, beim McDonalds vorbei zu schauen und einen frischen Kaffee zu trinken.

    Wichtiger als der Kaffee war erstmals neue Sandwiches zu besorgen, da wir ja die eigentlich geplanten Sandwiches gestern verspeisten. Der Weg führte uns erstmals noch in den Alcampo.

    Wir fanden gestern beim Abendessen heraus, dass der Alcampo bereits um 09:00 Uhr öffnete. Wir freuten uns sehr, dass die „Frische Theke“ bereits mit leckeren, frisch zubereiteten Sandwiches gefüllt war. Beide nahmen ein Schinken-Käse Sandwich und dazu einen Café Americano to go. Sie wärmten sogar das Sandwich auf, sodass der Käse schmolz.

    Gut in der Zeit gingen wir zurück zum Klapfi. Es überkam uns ein mulmiges Gefühl, Klapfi für zwei Wochen zurück zu lassen. Darum wird die Vorfreude ihn bald wiederzusehen uns stetig begleiten.

    Da unsere gestrige Stellplatzsuche etwas Sprit verbraucht hatte und wir keine weiteren bösen Überraschungen erleben wollten, tankten wir nochmals kurz für 10 Euro.

    Nun war es 09:45 Uhr und wir entschieden uns, obwohl der Druck auf der Blase schon sehr gross war, direkt loszufahren. Wir wollten auf keinen Fall den Übergabetermin von Klapfi um 10:00 Uhr verpassen.

    Präzise wie ein Schweizer Uhrwerk riefen wir gemäss den erhaltenen Instruktionen um 09:50 Uhr beim Service „Park & Greet“ an, um sie über unsere baldige Ankunft zu informieren. Der Angestellte am Telefon war etwas irritiert und meinte, er sehe keine Buchung. Panik überkam uns.

    Gestern bei unserer Recherche einer Parkmöglichkeit stiessen wir auf Parkos.com. Dort fanden wir den Serviceanbieter „Park & Greet“ mit einem Rating 9.7/10. Überzeugt vom Angebot buchten wir einen Aussenstellplatz, da wir einerseits keine normale Höhe haben und auch den Kühlschrank weiterhin mit unserer Solaranlage in Betrieb lassen möchten. Der Preis für 12 Nächten war bei 65 Euro.

    Um ja keine bösen Überraschungen zu erleben, kontaktieren wir den Kundendienst, weil wir wie erwähnt keine Standarthöhe haben und hierzu nirgends eine Angabe zu finden war. Sie meinten, wir sollen über ihre eigene Website buchen, dort würden wir auch die Informationen vorfinden. Preislich: 44 Euro.

    Wir folgten den Anweisungen und waren glücklich, 11 Euro sparen zu können. Plötzlich meldete sich der Kundendienst per Whatsapp und teilte uns mit, dass für unseren Klapfi als Campervan eine „Extra-Gebühr“ von 31 Euro für die Überlänge verlangt wird. Das fanden wir nicht in Ordnung, da er auf ein normales Parkfeld passt. Dies war bei der Fahrzeugauswahl vor neun Monaten bereits ein wichtiges Kriterium.

    Da sich der Kundendienst meinte sich nicht mehr melden zu müssen, stornierten wir die neue, erzwungene Buchung fristgerecht und buchten ein drittes Mal. Für 44 Euro.

    Zurück in der aktuellen Situation fragten wir lösungsorientiert nach, was wir nun machen. Unser Flug gehe in 2 Stunden und 45 Minuten und wir brauchen dringend einen Stellplatz, welcher uns auch per Email bestätigt wurde. Der Mitarbeiter meinte, er werde die erste Buchung wieder reaktivieren und in 10 Minuten am Flughafen von einem Valet-Mitarbeiter in roter Jacke empfangen werden.

    Wir machten und auf den Weg zum Express-Parking, welches 10 Minuten kostenlos ist. Nur war niemand vor Ort mit einer roten Jacke. Wir riefen erneut beim Kundendienst an und erkundigten uns nach der versprochenen Abmachung. Er teilte uns mit, er würde schauen, dass der Mitarbeiter uns aufsuchen würde.

    Tim vertraute dem Ganze nicht wirklich und machte sich auf die Suche nach dem Mitarbeiter. Gleichzeitig lief der Mitarbeiter an ihm vorbei auf Jasmin zu. Er sprach sie mit ihrem Namen an und stellte sicher, dass es sich um den richtigen Wagen handelte. Tim war nun auch wieder zurück und überreichte dem Mitarbeiter seinen Autoschlüssel. Dieser schoss noch Fotos von allen Seiten und schon fuhr er mit unserem Klapfi davon. Wie stolze Eltern schauten wir unserem Klapfi beim davonfahren zu.

    Erleichtert, dass es doch noch geklappt hatte, liefen wir vollbeladen in das Terminal 1. Per Zufall standen wir genau in der Nähe der Gepäckaufgabe unserer Fluggesellschaft, Royal Air Maroc. Kurze Zeit später, mit zwei frischgedruckten Flugtickets in der Hand, ging es weiter.

    Endlich konnten wir der Flughafentoilette einen Besuch abstatten, ohne irgendwelche weiteren Zwischenfälle.

    Wir liefen durch die Sicherheitskontrolle, konnten sogar einen Liter Wasser ohne Probleme mitnehmen und suchten uns einen guten Warteplatz. Da wir gestern all unsere Geräte ausser das Handy aufladeteten, suchten wir diesen in der Nähe einer Ladestation. Durch die ganze Aufregung und da es bereits wieder Mittag war, überkam uns ein kleiner Hunger und wir assen die Sandwiches. Frisch zubereitete Sandwiches schmecken halt immernoch am Besten. Wir luden einige Serien und Filme herunter für die Zeit in Marokko und schrieben an unserem Tagebuch. Tims Mutter rief noch kurz an und wünschte uns einen guten Flug.

    Pünktlich um 12:30 Uhr boardeten wir unsere kleine Maschine nach Casablanca. Sie war mit nur zwei Sitzreihen pro Seite ausgestattet und bereits ein wenig in die Jahre gekommen. Die Klappe vom Notausgang hing bereits nicht mehr an ihrem richtigen Ort. Ideal für Tims sowieso schon vorhandene Flugangst.

    Zu unserem Erstaunen wurde uns ein kleiner Lunch bestehend aus einem belegten Brötchen, Mangojoghurt und Schockoladenmuffin serviert. Es schmeckte im Verhältnis zu bisherigen, anderen Flugzeugangeboten sehr gut. Wir nutzen die Zeit und schrieben unseren Tagebucheintrag fertig.

    In Casablanca kamen wir ohne grosse Vorkommnisse an. Die Flugdauer betrug circa zwei Stunden. Der Weg vom Flughafen verlief über das offene Rollfeld, danach durch den leeren Flughafen den Schildern "Domestic Flights / National Flights" folgend. Lustigerweise kamen wir am genau gleichen Ort raus, wie alle anderen Gäste, die aber den Exit-Schildern folgten.

    Wir waren erschöpft von der Reise und spürten die kurze Nacht von gestern. Als wir in einem Café die Getränkepreise überprüfen wollten, fiel uns auf, dass hier nur mit Marokkanischen Dirhams gezahlt wird. An diese haben wir leider nicht gedacht und begnügten uns deshalb mit unserem mitgebrachten Wasser.

    Die neue Maschine war grösser und hatte zwei Reihen mit je drei Sitzen. Wir teilten unsere Sitzreihe mit einer älteren Marokkanerin. Als wir weiter an unserem Tagebuch schrieben, rief unsere Nachbarin die Stewardess, da sie meinte, dass wir im Internet surften oder sonst eine Bedrohung für die Weiterreise darstellen. Wir wechselten in den Flugmodus, zeigten ihr den Bildschirm und die Situation deeskalierte.

    Bei warmen 23 Grad und einer holprigen Landung erreichten wir Agadir eine Stunde später. Unsere letzte Hürde war die Passkontrolle. Zwei Herren sassen in der Kabine und machten sich einen Spass daraus uns beide ein wenig hinzuhalten. Nach einigem Hinauszögern liessen sie uns selbstverständlich passieren, ohne Kommentar.

    Mit unserem, zum Glück auch angekommenen Rucksack, liefen wir aus dem Flughafen und suchten unseren Fahrer. Zu unserem Erstaunen trug er ein Schild mit der korrekten Aufschrift „Sra. Jasmin Süess“.

    Wir fuhren eine weitere Stunde bis zu unserem Hotel in Taghazout. Die Strassen waren sauber und gepflegt, man fühlte sich wie zu Hause auf einer normalen Autobahn. An den Strassenrändern sah man kleine Imbiss- wie auch Einkaufsstände. Viel trockene Gebiete, mehrere Kakteen und jede Menge Ziegen zierten unseren Weg.

    Bereits der Eingangsbereich des Hotel Riu Palace Tikida Taghazout machte seinen 5 Sternen alle Ehre. Der Bereich war sehr modern und im typischen Nordafrikanischen Stil gebaut. Eine Allee aus Palmen, Springbrunnen und schön verzierten Keramikvasen zeigten sich uns in voller Pracht. Bereits mit weitgeöffnetem Mund, ohne aus dem Staunen herauszukommen, gelangten wir in die Eingangshalle. Ein riesiger, afrikanisch geschmückter Raum bewirkte, dass das Staunen gar nicht mehr aufhörte.

    Der Rezeptionist winkte uns bereits entgegen und musste ein wenig Schmunzeln. Zwei jüngere Touristen mit drei Wanderrucksäcken und Trainerhosen machen schon einen besonderen Eindruck. Er checkte uns ein und teilte uns mit, dass alles inklusive sei, sogar die à la carte Restaurants. Das Einzige, was wir beachten müssen, sei die Online-Reservation des Tischplatzes. Noch immer überfordert mit all den Eindrücken und Informationen schickte er uns nach draussen. Der Page ausserhalb des Eingangsbereich würde uns ins Zimmer geleiten. Da das Hotel so enorm gross war und wir nicht wirklich zuhörten, bogen wir auf dem Weg nach draussen kurz ab und fanden uns in einem Esssaal vor. Schnell liefen wir zurück und fanden den bereits wartenden Page.

    Wir erreichten unser 40 Quadratmeter Doppelzimmer mit seitlichem Meerblick und hatten beide ein unglaubwürdiges aber glückliches Lächeln im Gesicht. So kann man sich gut zwei Wochen auf die nächste Reisezeit vorbereiten. Voller Freude sprangen wir unter die langersehnte, warme Dusche. Im Vergleich zu einer Schwimmbaddusche und einer Katzenwäsche war es Luxus pur, eine private Dusche nehmen zu können. Keine Angst vor zu wenig Wasser, zu wenig Privatsphäre oder anderen Sorgen.

    Nicht nur die Dusche war ein Augenschein, auch das Zimmer selbst war sehr zauberhaft. Wir standen in einem riesengrossen Raum mit einem geschätzt 2.4m grossen Bett. Der Raum war mit Liebe zu nordafrikanischen Details geschmückt und gab uns ein gutes Gefühl. Tims grösstes Highlight war die kostenlose, alkoholfreie Minibar inklusive Kaffeemaschine.

    Da es bereits Abend war, zogen wir uns schön an und liefen zu einer der beiden Bars für einen Willkommensdrink. Zu unserem Pech kannte dieses Hotel keinen Aperol, aber wir nahmen auch dankend den frisch gemachten Mojito entgegen.

    In der Abenddämmerung schlenderten wir durch den Hotelkomplex und versuchten uns einen kleinen Überblick zu verschaffen. Wir liessen die Wärme auf uns wirken und genossen dazu die pompösen Palmen, das glitzernde Wasser der Pools und der Anblick der langsam sinkenden Sonne. Die Sonne liess das ganze Resort in einem Abendrot erleuchten, welches die ganze Kulisse noch mehr zum Strahlen brachte.

    Am Ende von unserem Spaziergang landeten wir beim Abendessen-Buffet mit einem Gläschen Rosé dazu. Es war kein verdünnter Wein, wie man es aus manchen Resorts kannte, sondern ein hochwertiger Rosé. Auch das Buffet überwältige uns mit einer enorm grossen Auswahlsmöglichkeit. Natürlich durften die herumspringenden Kinder, wie verschwenderischen Menschen nicht fehlen. Wir genossen trotzdem den Abend für uns zu zweit ohne uns die Stimmung ruinieren zu lassen.

    Auf dem Weg zurück ins Zimmer entdeckten wir die grosse Showhalle in der gerade Karaoke gesungen wurde. Interessiert setzten wir uns hin und genossen die meist schlecht singenden Darbietungen. Selber singen kam nicht in Frage, da wir ja noch eine längere Zeit hier bleiben und nicht alle in die Flucht schlagen wollen.

    Erschöpft von den vielen Eindrücken, Erlebnissen und dem Schlafmangel der letzten Nacht zogen wir uns gegen 23:00 Uhr zurück in unser Zimmer. Nach einer schnellen Abendroutine schliefen wir direkt ein.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 17.80 €
    - Supermarkt: 7.80 €
    - Tank: 10.00 €
    Restbudget der Woche: -40.09 €
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