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  • Day 63–64

    Tavira

    April 10 in Portugal ⋅ ⛅ 24 °C

    Frühmorgens, um auch ja nicht vom Besitzer erwischt zu werden, standen wir auf.

    Nach dem Müsli ging es direkt in die Stadt Sevilla. Um heute keinen Stress mit "Gorillas" zu kriegen, fuhren wir in der Stadt selber auf einen bezahlten Parkplatz.

    Der erste Stopp war die "Plaza de España". Vorne vor dem Gebäude standen zwei Militärbeamte, die den Eindruck erweckten, dass diese Sehenswürdigkeit nun eine Militärstation ist. Wir machten uns nichts daraus und spazierten weiter in das Stadtzentrum am Gebäude vorbei. Als wir eine Treppe auf der Seite in das Gebäude hinein entdeckten, getrauten wir uns, die Treppe hochzugehen. Oben angekommen, sahen wir auf einen 31'000 Quadratmeter grossen Platz. 

    Das Gebäude selber ist dabei 200 Meter lang und halbkreisförmig. Es wurde erbaut, um eine Umarmung der südamerikanischen Kolonien durch Spanien zu symbolisieren. Dabei zeigt die Öffnung des Halbkreises in Richtung Fluss "Guadalquivir", dem man folgen muss, um nach Amerika zu gelangen.

    Für uns etwas zweischneidig, ein solch riesiges Gebäude für eine solche grauenhafte Tat zu erbauen. Obschon die Entdeckung Amerikas ein enormer Fortschritt in der Geschichte Europas darstellt. Durch ein weiteres googeln kamen wir auf die Zahl 63'000 Millionen Tote bei der damaligen Mittel- und Südamerika-Entdeckung der Spanier. Sprich ungefähr 90% der gesamten damaligen vor Ort lebenden Bevölkerung. Die meisten starben durch eingeschleppte Krankheiten.

    Nun ja, weiter ging es zu einem angenehm kleineren Park namens "Estanque de los Lotos". Ganz besonders an ihm sind die vielen verschiedenen Vogelarten. Über Tauben, Schwäne und uns bekannte Enten gab es viele andere Arten von Enten. Das Schönste am Park waren die vielen kleinen Küken, die im Teich herumschwammen. 

    Bei der "Universität Sevilla" machten wir einen kleinen Zwischenstopp, um einen Blick in das Gebäude zu werfen. Die Universität sah sehr schön aus, vor allem durch ihre Existenz seit 1472 sah man die vielen älteren Details.

    Über den Plaza del Triunfo gelangten wir an der völlig überfüllten "Catedral de Sevilla" vorbei in einen weiteren Park. Den "Jardines de Murillo" nach dem berühmten Maler Bartolomé Esteban Murillo der spanischen Barockmalerei benannt.

    Langsam gestresst von den vielen Touristen und den vielen aufeinanderfolgenden Städten beendeten wir etwas abrupt das Sightseeing. 

    Wir hatten vorerst genug von den Grossstädten.

    Es war Zeit, das nächste Land zu erkundigen. Die Kanister wurden das vorerst letzte Mal in Spanien aufgefüllt mit kostenlosem Wasser. Das Grau- und Schwarzwasser wurde entsorgt und schon fuhren wir die letzten Kilometer durch Südspanien.

    Kurz vor der Grenze tankten wir noch einmal voll für 65.28 Euro in Ayamonte bei einer "Galp" Tankstelle für 1.56 Euro pro Liter. In Portugal wird der Tank leider um einiges mehr kosten. 

    Nach dem Überqueren des Flusses "Guadiana" trafen wir in Portugal ein. Eine ganz moderne Seite von Portugal zeigte sich, als man direkt nach dem Ziel mit der Kreditkarte sein Nummernschild anmelden konnte für alle Mautstrassen. Von nun an, wenn wir aus Versehen Mautrasse fahren, wird der Betrag direkt von der Kreditkarte abgezogen, ohne stehen bleiben zu müssen.

    "Vila Real de Santo António" war der erste Stopp auf dem portugiesischen Festland. Wir kauften im Lidl für 4.34 Euro eine sechs Liter Wasserflasche, Reis und Erdbeeren für das Frühstück. 

    Um auch in Portugal unabhängig von kostenlosem Wi-Fi zu sein, steuerten wir den laut Google am besten bewerteten Anbieter namens "NOS" an. Zudem hat der Anbieter von den drei Anbietern insgesamt die beste Internetverbindung auf den Azoren. 

    Es kostete uns 37.50 Euro um eine SIM-Karte und unlimitiertes Internet für einen Monat zu erhalten. Teurer als Spanien, dafür wiederum hatten wir bereits die in Spanien gekauften 140 GB schon längst aufgebraucht. Schlussendlich kam es uns günstiger als Spanien, vor allem im Punkt unlimitiert. 

    Da wir momentan Jasmins Roaming aufbrauchen, wird das Internet erst mit der nächsten Woche abgerechnet. Vielleicht auch um das Budget nicht unter null zu bringen.

    In einem kleinen Handwerkerladen kauften wir für 1 Euro noch zwei Winkel, welche wir im Kleiderschrank installieren wollen. Das ständige nach hinten Quetschen der Kleider presste die Rückenwand zu sehr nach hinten und es bildete sich eine Lücke, welche wir gerne wieder schliessen wollen. Insekten sind raffiniert.

    In der nächsten Ortschaft "Tavira" suchten wir einen angenehmen Stellplatz für die Nacht. Die auf Park4Night angezeigte Schlafmöglichkeit war nicht aufzufinden und wir lasen von einem anderen Übernachter, dass das Abstellen des Autos in der Nähe vom Strand viele Kleinkriminelle anlockt.

    Um diesen Konflikt aus dem Weg zu gehen, entschieden wir uns, etwas oberhalb der Ortschaft einen Schlafplatz aufzusuchen. 

    Über eine Schotterstrasse fanden wir eine atemberaubende kleine Lichtung. Es sah wunderschön aus. Überall kleine Hügel, man konnte auf das Meer sehen und es wirkte alles so ruhig und friedlich.

    Uns wurde wieder bewusst, wie sehr Portugal uns in seinen Bann gezogen hat, damals wie heute.

    Wir genossen seelenruhig den Nachmittag weit oben, fernab von allem Verkehrsstress oder anderen Dingen. Auch kochen konnten wir wieder einmal draussen und dazu gab es ein gekühltes Bier. Das Essen war vielleicht weniger spektakulär, Safranreis mit Tomaten und einem Spiegelei, aber das störte uns nicht.

    Durch die eine Stunde Zeitverschiebung fand Tims Nachhilfestunde bereits unsere Zeit um 19:00 Uhr statt 20:00 Uhr statt. Sie dauerte circa eine Stunde und 40 Minuten, da sein Nachhilfeschüler bereits in zwei Tagen die Prüfung hatte. Wer kennt das nicht, auf den letzten Drücker alles lernen?

    Um 20:00 Uhr telefonierte Jasmin wie gewohnt mit ihren Eltern und sie plauderten über alles Mögliche.

    Als die Blase langsam anfing zu drücken, war es Zeit aufzulegen. Tim war bereits fertig mit seiner Nachhilfe und wir beide machten uns auf in das Dachzelt.

    Die Insekten waren weniger, leider aber noch nicht völlig verschwunden. Langsam fragten wir uns, von wo diese Insekten wirklich kommen, da sie auch jedes Mal tot und nur unterhalb der Matratze ganz hinten bei den Füssen sind. 

    Gemeinsam entfernten wir die neuen toten Insekten und fanden etwas Schlaf in der schon längst vermissten windigen Nacht.

    Die Temperaturen waren dafür angenehm und beide konnten gut aufgewärmt einschlafen. 

    Einnahmen: 50.00 €
    Ausgaben: 8.14 €
    - Haushalt: 1.00 €
    - Lebensmittel: 4.34 €
    - Ausflüge: 2.80 €
    - Tank: 65.28 €
    Restbudget der Woche: 16.84 €
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