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  • Day 65–66

    Sagres

    April 12 in Portugal ⋅ ☀️ 18 °C

    Frühmorgens wurde zeitig unser Müsli gegessen und zusammen verstauten wir das Dachzelt zurück in seine Box.

    Wir steuerten als Erstes den "Praia da Falésia" an. Ein Strand, auf den man von extrem steilen Felswänden hinunterblicken kann. Das Gestein ist dabei weiss und rot gefärbt.

    Mit einer Treppe gelangt man auch auf den Sandstrand selber. Von unten sah alles weniger mächtig aus. Wir beobachteten noch einen Moment die Wellen, gingen kurze Zeit später wieder zum Klapfi. 

    Die Benagil Höhle in Lagoa war das nächste Highlight. Die Höhle hat zwei Höhleneingänge und hat auch in der Decke ein riesiges Loch. Im Innern der Höhle befindet sich ein Sandstrand. Die Höhle ist nur per Boot oder mit Schwimmen erreichbar. Vom Benagil Strand schwimmt man gute 100 Meter bis in die Höhle. Durch Googeln sollte der Wasserstand um 12:15 Uhr am tiefsten sein. 

    Freudig unser eigenes "Boot" dabei zu haben und per Zufall um 12:00 Uhr die Höhle zu erreichen, machten wir uns auf den Weg zur Höhle.

    Für den Mut, im Atlantik mit unserem Doppeldonut Böteln zu gehen und im Alleingang in die Höhle zu gelangen, gab es im Aldi noch zwei Kaffees, 1 Rosé und eine Chips-Packung für 6.88 Euro. Momentan haben wir die besten Chips von Südeuropa entdeckt. Sie haben einen Tomaten-Zwiebel-Geschmack.

    Nach längerem Suchen fanden wir den perfekten Parkplatz für Klapfi. Wir schnappten unseren Doppeldonut, die wasserfeste Tasche, unsere Badeschuhe und alles andere Benötigte und liefen die Treppen zum Strand herunter.

    Unten angekommen, mussten wir kurz Schlucken. Die Wellen waren gigantisch gross und brachen immer wieder weiss schäumend ineinander zusammen. 

    Bevor wir uns in die Wellen schlagen wollten, überlegten wir uns, kurz Auskunft beim dortigen Stand-Up-Paddelverleih zu holen. Wie wir es bereits erahnten, war dieser zu. Wegen schlechter Wetterbedingungen bleibt sie den heutigen Tag zu. Enttäuscht, aber einsichtig, kehrten wir zum Klapfi zurück. Die Schwimmsachen wurden deponiert und mit Trekkingschuhen montiert liefen wir erneut zum Strand.

    Man konnte über einen steileren Anstieg auf einer Strasse die Höhle von oben betrachten. Durch die sehr grosszügige Absperrung um das Höhlenloch sah man genau gar nichts. Ein Übertreten der Absperrung gäbe eine Busse zwischen 30 und 300 Euro.

    Wir liessen uns nicht unterkriegen, weil wir heute ein Ass im Ärmel hatten. Die Drohne.

    Der Wind war stark, aber nicht zu stark für die Drohne, welche bis 35 km/h Wind aushalten kann. 

    Tim versuchte seinen ersten Flug und er klappte relativ gut. Leider sah man auf dem Drohnenflug nicht wirklich etwas, weil wir nicht genug tief flogen. Die Angst, durch einen Windstoss gegen die Höhlenwand zu fliegen, war zu gross. Nach einem weiteren Überflug liessen wir es bleiben.

    Das Schöne an der Algarve ist, es gibt genügend Höhlen und Felsformationen, welche man auch ohne Boot oder Drohne bestaunen kann. Wir liefen weiter den steilen Felswänden entlang bis zum "Praia da Marinha". 

    Immer wieder entdeckten wir Höhlen, interessante Felsformationen und ständig auf einer atemberaubenden Höhe. Die Felsküste war manchmal steiler und manchmal hatte man fast das Gefühl, das Meer zu berühren. Das Meer tobte und man konnte genau erkennen, wo das Meer den Felsen abtransportiert. 

    Einmal erkannte man sogar einen Elefanten in den Steinformationen, mit ein bisschen Hilfe von der Google Maps Markierung. 

    Der Wind legte sich gegen 15:00 Uhr und wir versuchten noch zwei weitere Drohnenvideos. Durch die Angst, die Drohne über dem Meer zu verlieren, liessen wir sie nicht allzu weit weg fliegen. 

    Durch unseren bisher wenig gefahrenen Kilometer in Portugal fuhren wir bis nach "Ponta da Piedade". Lagos werden wir ein anderes Mal machen, wenn wir irgendwann wieder in Portugal stehen. Die Felsformation gilt als die schönste der Algarve. 

    Leider war die Treppe mit den 200 Stufen zum Leuchtturm abgesperrt, der Hauptsteg um die Felsformationen genau betrachten zu können. Bisher der einzige Nachteil, in der Nebensaison zu reisen. Die Sehenswürdigkeiten werden auf den Sommer vorbereitet. 

    Ohne uns unterkriegen zu lassen, liefen wir weiter über kleine, andere Wege bis ganz noch vorne auf die Felsen. Der Anblick war noch atemberaubender als bei der Benagil Höhle. Die Felsen ragten aus dem Meer empor wie Könige. Das Sonnenlicht liess alles im saftigen grün erstrahlen und die Blumen schmückten die Felsen. Wir waren gefesselt von der Schönheit.

    Nachdem wir den Anblick mit unseren Augen aufgesogen haben, packten wir direkt die Drohne aus. Wir bekamen zwei wunderschöne Drohnenaufnahmen hin. Einmal fliegt sie von uns weg und beim zweiten Mal stellte sich Jasmin freiwillig auf den höchsten Punkt der Gegend, um die Drohne um sich fliegen zu lassen. Tim, mit der Höhenangst, kontrollierte den Flug von weiter unten. 

    Das Beste während jeder Drohnenaufnahme ist die blanke Panik, dass die Drohne wegfliegt, abstürzt oder von einer Möwe attackiert wird. 

    Langsam wurde es Zeit wieder weiterzuziehen. 

    Wir fuhren zu unserem letzten Ort wie auch Stellplatz. In "Sagres" fanden wir für uns eigentlich untypischen Stellplatz. Einen Stellplatz inmitten unzähliger anderer Wohnmobile und Camper. Es war für uns leider zu schwierig, einen legalen Stellplatz in der Algarve zu finden. Die meisten hatten Kommentare wie Bussen oder waren weit ab vom Schuss. Wir redeten uns den Stellplatz etwas schön, morgen früh sind wir sowieso schnell wieder Weg, durch die ruhige windgeschützte Nacht.

    Als wir in "Sagres" ankamen, gab es erstmal einen Sprint an den Strand "Praia do Tonel" um herunterzublicken. Wir standen auf einer steilen Felswand und konnten der Sonne zuschauen, wie sie im Meer verschwand. Wie bisher, war auch dieser Sonnenuntergang grossartig. Im Meer konnte man noch ein paar Surfer bei ihrem letzten Wellenritt beobachten.

    Zwischen einer tschechischen Familie und einem österreichischen Ehepaar fanden wir Windschatten. Wir holten den Herd und die Gasflasche ins Auto, um später kochen zu können.

    Die vielen Erlebnisse und die dazugehörige Erschöpftheit führten zu einem immer grösseren Verzug der Tagebucheinträge. 

    Damit Jasmin etwas aufarbeiten konnte, kümmerte sich Tim um das Kochen. Die geplanten Pasta und Pesto und Reispfannen dieser Woche fielen ins Wasser, als Tim das Ablaufdatum des Burger- und Hähnchenfleisches anschaute. Das Hähnchen ist noch bis am Sonntag und die Burger bis am Montag gut.

    Da Foodwaste für uns nicht infrage kommt, gab es logischerweise heute Hähnchen. Wir hatten eine gute Portion Hähnchen gekauft, um drei Mahlzeiten abzudecken. Heute gab es die für Montag geplanten Fajitas. Dazu gab es Gurke, Tomaten, Feta, Guacamole und Salsasauce. Die Tortillas waren aus Vollkornteig. 

    Somit stiegen die Ausgaben auf 40 Euro. 

    Tim bereitete alles vor und würzte das Fleisch genau richtig. Es schmeckte vorzüglich und wir assen beide je vier Fajitas. Das restliche Fleisch packten wir in unsere Tupperware.

    Der längst fällige Abwasch liess sich nicht mehr länger nach hinten schieben. Die letzten Gabeln und Messer waren aufgebraucht.

    Obwohl Jasmin für den heutigen Abwasch eingeteilt war, übernahm Tim netterweise diesen für sie. Währenddessen konnte sie einen weiteren Tagebucheintrag schreiben. 

    Nach einer Stunde konnte Tim nicht mehr geduckt stehen, war aber auch fertig und Jasmin schrieb seit zehn Minuten nur noch mit einem Auge. 

    Um morgen nicht komplett zerstört zu sein, weil es bereits 01:00 Uhr war, ging es ins Bett.

    Schon lange nicht mehr hatten wir eine so schlechte Nacht. Der Wind tobte, das Dachzelt quietschte und irgendwas schlug ständig gegen das Dachzelt.

    Die Ohrenstöpsel halfen, leider konnten sie das Quietschen nicht genug abdämpfen.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 6.88 €
    - Lebensmittel: 6.88 €
    Restbudget der Woche: -42.97 €
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