• Mios

    May 19–20, 2024 in France ⋅ ☁️ 13 °C

    Das Frühstück liessen wir aus, da der Plan war, in "Andorra la Vella" etwas in einer Bäckerei zu holen. 

    Nach 15 Minuten Autofahrt erreichten wir die Grenze von Andorra. Zuerst ging es durch den spanischen Zoll, bei dem man uns rauswinkte. Verwirrt, was sie von uns wollen, kurbelten wir das Fenster herunter. Es stellte sich heraus, der gute Herr war kein Zollbeamter, sondern wollte nur eine Umfrage mit uns durchführen. Wir willigten ein und machten die fünfminütige Umfrage mit. 

    In Andorra angekommen, suchten wir erstmals eine gratis Grau- wie Schwarzwasser-Entsorgungsstelle. 

    Mit den geleerten Altwassertanks und dem neu gefühlten Tank mit Frischwasser fuhren wir in die Hauptstadt. 

    Andorra ist ein demokratischer Staat mit eigenem Parlament, Parteien und Regierung. Eine Besonderheit, die kein anderes Land der Welt hat, ist, dass die Funktion des Staatsoberhauptes von zwei ausländischen Amtsträgern geteilt wird. Das sind der französische Staatspräsident und der spanische Bischof von Urgell.

    Die Hauptstadt selber sah nicht besonders schön aus. Der Hauptstrasse entlang zäumte sich ein Betonblock nachdem anderen. Die Gebäude waren grau und kalt. Keine Blumen oder sonstige Verzierungen konnte man erblicken. 

    Bei einer kleinen Bäckerei holten wir für 6.30  Euro zwei Café Americano und für beide ein Croissant. Tims war mit Schokolade gefüllt und Jasmin ihres war ohne Füllung. Jasmin lud Tim mit ihrem Taschengeld ein. 

    Eine Strasse weiter oben liefen wir wieder zum Auto zurück. Hier oben gab es mehr ältere, aus Stein erbaute Häuser. Dieser Teil der Stadt gefiel uns besser als der moderne Teil. Nachdem wir die Stadt noch von einem Aussichtspunkt betrachtet hatten, besuchten wir einen lokalen Supermarkt. Für 12.35 Euro Taschengeld gab es 1 Liter Aperol, da Alkohol hier steuerfrei ist. 

    Bevor wir die Stadt offiziell verliessen, tankten wir noch für 32.83 Euro mit dem Literpreis von 1.48 Euro. In Frankreich liegt der Literpreis wieder zwischen 1.80 und 1.90 Euro pro Liter.

    Nach einem kurzen abklären, ob auf dem "Col d'Envalira" Schnee liegt, entschlossen wir nicht durch den 13.70 € teuren Tunnel zu fahren, sondern den Pass zu nehmen. Er ist der höchste Strassen-Gebirgspass der Pyrenäen. Die Passhöhe befindet sich auf einer Höhe von 2408 Metern. Der Pass hat anscheinend keine Wintersperre und ist somit die höchstgelegene ganzjährig befahrbare Passstrasse Europas.

    Auf dem höchsten Punkt angekommen, machten wir einen kurzen Stopp, um uns an der Aussicht zu erfreuen. 

    Etwas überraschend war die Rennstrecke, die sich hier oben befanden. Die Aussicht war immer noch magisch und die schneebedeckten Flächen glitzerten in der Sonne. Aber das Geräusch von quietschenden Reifen und aufheulenden Motoren waren für uns unnatürlich in der Natur zu hören. 

    Auf der anderen Seite des Passes erreichten wir Frankreich. 

    Über eine Bergstrasse gelangten wir auf eine Schnellstrasse und heizten den Berg hinunter. 

    Bis um 13:30 Uhr fuhren wir durch kleine französische Dörfer. In einem kleinen, schön aussehenden Dorf blieben wir stehen, um einen Espresso zu trinken. Als wir fragten, ob man mit Karte zahlen kann, verneinte der Mann am Stand. Er hatte einen Tisch aufgestellt hinter seinem Auto mit einer Kaffeemaschine. 

    Er bot uns zwei gratis Espressos an, welche wir dankend annahmen. Am Tisch hockte noch eine jüngere Frau, die sich nach unserer Herkunft erkundigte. Sie selbst stammt aus Paris, war für mehrere Jahre in Berlin und hat sich jetzt in das kleine Dorf "Artigat" zurückgezogen.

    Gestärkt fuhren wir weiter und holten beim nächsten Automaten 100 Euro Bargeld.

    Nach weiteren zwei Stunden Autofahrt machten wir uns Sandwiches. Zu diesem Moment bemerkte Jasmin auch, dass die Fliegen aus der Halbwüste nicht nur auf ihr gelandet sind, sondern sie auch bissen. Laut eigener Recherche sind es "Kriebelmücken", bei denen die Bisse wochenlang Juckreiz auslösen können. Das Beste dabei ist die Gefahr, einen aufzukratzen und dabei Infektionen herbeizuführen. 

    Um sich vom extremen Juckreiz abzulenken, setzte sich Jasmin die nächsten Stunden hinter das Steuerrad.

    In "Vic-Fezensac" einer Kleinstadt wurde der Verkehr mühsamer. Ein paar Betrunkene torkelten über die Strasse, beide Seiten der Strasse waren zugeparkt. Durch Google erfuhren wir, dass die Kleinstadt ein Fest vom 17. bis 20. Mai veranlasst. Das "Pentecôtavic" Fest beherbergt Essensstände, Partyzelte und Stierkämpfe. Zwei von drei Dingen fanden wir höchst spannend, mussten leider aber weiterziehen. Die ausgelassene Stimmung motivierte, um die nächsten Stunden weiterzufahren.

    Bei einem Supermarkt auf dem Weg zu den "Dune du Pilat" holten wir uns zwei Moscatos für 7.10 Euro Taschengeld.

    Bei der Düne angekommen, sahen wir bereits mehrere dutzend Autos. Zudem gab es nur Parkplätze, für die man zahlen musste. Wir fanden es schade, dass man für etwas Geld verlangt, was von der Natur geschaffen wurde und nicht von Menschen. Das Tragischste an der ganzen Situation war das Abholzen des Waldes neben der grössten Wanderdüne Europas. Vermutlich werden hier irgendwelche Hotelkomplexe aufgebaut, um noch mehr Touristen anzulocken. Wir fanden es grauenhaft und das Gesamtbild wurde nach unserem Geschmack zerstört. 

    Eines der Highlights der 114 Meter hohen Wanderdüne ist der extreme Kontrast zwischen dem dunkelgrünen Wald auf der einen und dem Atlantik auf der gegenüberliegenden Seite.

    Durch die Abholzung sah der Kontrast leider nicht mehr ganz so überwältigend aus.

    Dafür war der Anstieg genau wie erwartet anstrengend. Die Franzosen haben eine Plastiktreppe in die 114 Meter hohe Düne gestellt, damit das Erklimmen des Hügels einfacher ist. Trotzdem war man oben fix und fertig.

    Wir packten unsere Picknickdecke aus und nahmen Platz. 

    Ausgestattet mit Chips, Salsasauce und unserem importierten Aperol schauten wir dem Sonnenuntergang zu. Der hochprozentige, vermutlich falsch gekaufte Moscato, mischten wir mit dem Aperol. Liessen es dabei bei einem Glas. 

    Bis um 22:30 Uhr blieben wir sitzen. Wir versuchten ein wenig zu entspannen und nicht die nächsten Tage zu planen. Oft neigten wir dazu, in einer ruhigen Minute nicht einmal durchzuatmen, sondern sie komplett durchzuplanen. 

    Der Sonnenuntergang war wie erwartet grossartig und wir konnten dem Himmel zuschauen, wie er verschiedene Farben annahm. 

    Unten beim Klapfi kochten wir im Eiltempo unser Abendessen. Der Parkplatz war nur bis 00:00 Uhr offen. Da aber der Hunger grösser als die Angst zu spät zu sein war, kochten wir das längst überfällige Poulet. Dazu schnitt einer Tomaten, Gurke, Feta und Mozzarella. Dazu machten wir noch eine Guacamole. Das Ganze assen wir in den gekauften Vollkorntortillas. Jeder ass drei Stück und waren pappsatt.

    Gefühlt als die letzten verliessen wir kurz vor 00:00 Uhr den Parkplatz. Für vier Stunden zahlt man hier eine Parkgebühr von 7 Euro. Wir wussten es bereits beim Hineinfahren, wollten aber an einem Samstag keine Busse riskieren. 

    Auf dem Weg zu unserem Stellplatz in "Mios" tankten wir an einer Tankstelle noch für 84.81 Euro, mit dem Literpreis von 1.84. 

    Um 01:00 Uhr erreichten wir den Stellplatz mitten im Wald. Wir wählten extra diesen, damit wir genug weg von einer Stadt sind. Das Risiko, eine weitere schlechte Nacht zu haben, wollten wir heute wirklich nicht mehr eingehen.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 7.00 €
    - Ausflüge: 7.00 €
    Einnahmen des Monats: 35.00 €
    Ausgaben des Monats: 365.42 €
    Tankausgaben: 568.86 €
    Anschaffungen: 234.81 €
    Distanz des heutigen Tages: 499.41 km
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