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- Dia 103–104
- 20 de maio de 2024 17:15 - 21 de maio de 2024
- 1 noite
- 🌧 16 °C
- Altitude: 13 m
FrançaUsseau46°11’59” N 1°2’6” W
Workaway Tag 1, Frankreich
20–21 de mai. 2024, França ⋅ 🌧 16 °C
Noch bevor der erste Hahn krähen konnte, hörten wir von nicht allzu weit entfernt einen Schuss. Beide waren hellwach.
Nachdem weitere Schüsse fielen und wir immer noch unversehrt waren, beruhigten wir uns wieder. Was man genau jagt und so oft daneben schiessen kann, wussten wir nicht. Vielleicht war es auch ein Schiessstand.
Begleitet vom Regen machten wir uns auf den Weg nach "La Rochelle".
In einer kleinen Regenpause stiegen wir aus dem Auto und parkten gratis auf einem Parkplatz direkt in der Stadt. Zu Fuss machten wir uns auf den Weg zum "Tour de la Chaîne". Im Wachturm selbst könnte man eine audiogeführte Ausstellung zur Auswanderung der Franzosen nach Kanada im 17. Jahrhundert besuchen.
Nach einem Zwischenstopp auf einer öffentlichen Toilette, welche nach jedem Toilettengang den ganzen Raum reinigt, liefen wir mit nassen Schuhen dem Wasser entlang. Auf der einen Seite war eine Bucht mit Aussicht auf den "Tour Saint-Nicolas" und auf unserer Seite reihte sich ein Restaurant nachdem anderen. Hier kam der typische französische Charme auf und wir spazierten durch die Innenstadt zurück zum Klapfi. Es hat wieder angefangen zu nieseln.
Nach einer Stunde erreichten wir unser Workaway in Frankreich.
Ein Workawayer ist ein Reisender, der sich in den Gemeinschaften und an den Orten, die er besucht einbringen möchte. Er ist gern bereit, seine Gastgeber durch seine Hilfe zu unterstützen, Neues zu lernen und in die lokale Kultur einzutauchen.
Workaway ist eine Plattform, die es Mitgliedern ermöglicht, Gastfamilien und kulturellen Austausch zu organisieren. Von Freiwilligen oder "Workawayers" wird erwartet, dass sie eine vorab vereinbarte Zeit pro Tag im Austausch für Unterkunft und Verpflegung, die von ihrem Gastgeber zur Verfügung gestellt werden, beitragen.
Etwas nervös fuhren wir nach dem ersten Mal Vorbeifahren auf den Vorplatz unserer Gastfamilie.
Die Namen werden wir nicht nennen wie auch nicht den offiziellen Workaway Ort. Die Eltern werden V (Vater) und M (Mutter) genannt und die drei Kinder dem Alter herauf gezählt 1 (Baby/w), 2 (7/m) und 3 (10/w).
Wir parkten Klapfi neben den bereits vorhandenen Autos und wurden von V und 3 begrüsst. Sie erklärten uns, wir sollten Klapfi so parken, wie es uns am besten gefällt.
Zu viert betraten wir das Haus. Es war doppelstöckig und hatte eine sehr hohe Decke.
Bereits beim Eintreten in das Haus rannten uns drei Hunde entgegen. Wild bellend begrüssten sie uns. Zwei sahen wie Australian Shepherd aus und der dritte stammt von Jagdhunden ab. Die zwei älteren Hunde sind beide taub und einer hat mehrfach Krebs. Der Jüngste ist das Kind des Australian Shepherd aussehenden Hundes.
Dazu konnten wir noch zwei kleinere Vögel in einem Vogelkäfig ausmachen, zwei Katzen, eine schwarz und die andere mehrfarbig in helleren Tönen. Auch ein Kaninchen konnten wir in einem Käfig erkennen.
Wir setzten uns als Erstes mit der Familie an den Esstisch und tranken einen Kaffee. M hatte 1 auf dem Arm, welches mit seinen 12 Tagen herzzerreissend klein und verletzlich aussah. 2 verstand irgendwie noch nicht so ganz, dass wir kein Wort Französisch beherrschen und 3 konnte einigermassen gut in Englisch mit uns kommunizieren.
Am besten konnte V Englisch reden und wir stellten uns alle vor und plauderten ein wenig. Sie selber sind bis 3 sieben Jahre alt wurde auch Weltreisende gewesen, mit ihrem Wohnmobil. Dabei gaben sie Unterricht im Wohnmobil und lernten den Kindern deswegen auch früh die englische Sprache.
Danach gab es eine Führung durch das Haus.
V zeigte uns die Küche, ohne auf das Thema, dass wir Essen nehmen können, einzugehen. Als Nächstes wurde uns das Badezimmer mit der Toilette und das Badezimmer mit der Dusche gezeigt. Diese beiden Räume werden von allen benutzt. Draussen im Garten ging die Führung weiter. Gleich neben dem Ausgang auf den Hinterhof befand sich eine Aussentoilette sowie Aussendusche ohne Dach, aber drei Holzwänden und der Hauswand als Abschirmung. Hier wäre unsere Toilette wie Dusche. Wenn wir aber möchten, dürfen wir auch im Haus duschen und die Toilette benutzen. Die Aussendusche und Aussentoilette sind eher für sommerliche Tage angedacht.
Der Hinterhof des Hauses hatte in der Mitte einen sehr grossen Teich, welcher auch laut V eine gute Tiefe hat. Wenn man linksherum um den Teich läuft, trifft man auf ein paar Hühner, die sich mehr ausserhalb als im Gehege befanden. Uns wurden die beiden Ziegen "Blanchette" und "Bella" vorgestellt. Als Nächstes folgten die vier Pferde, welche als ausreitbar beschrieben wurden.
Gleich neben den Pferden befand sich der Gemüse- und Früchtegarten. Auch zwei Tippizelte trafen wir an, die manchmal vermietet werden. Eines davon war leider aber kaputt.
Auf dem Rückweg zum Haus trafen wir auf zwei flugunfähige Vögel. Einer war eine männliche Ente und einer eine weibliche Gans. Beide machten uns von der Seite an und V musste die beiden wegschicken. Ihr Beschützerinstinkt sei aufgetreten.
Zurück im Haus mussten wir die Schuhe ausziehen und auf einer bereitliegenden Decke auf dem Boden deponieren. Durch das schlechte Wetter waren die Schuhe voller Schlamm und der Eingang mit Schlammspuren geprägt. Die Hunde dürfen nur hereingelassen werden, wenn man direkt danach die Pfoten reinigt.
3 fragte uns, ob wir noch etwas malen wollen, bevor es Abendessen gibt und zu dritt setzten wir uns an den Küchentisch. Die Stifte hatten bereits ihre besten Tage hinter sich und wir gaben uns Mühe, ein schönes Bild zu zeichnen. Tim malte eine pinke Blume, Jasmin versuchte ein Haus mit Garten zu zeichnen und 3 malte ihr eigenes Wohnhaus.
Währenddessen bastelte 2 eine Uhr aus Papier für Jasmin. Dabei gab es in der Uhr ein Extrafach, indem man etwas verstauen konnte. Die Uhr wurde direkt angezogen, als sie fertig war.
Vor dem Abendessen setzten wir uns noch an das Klavier mit 3 und spielten mit ihr ein wenig. Sie hatte ein Buch für Anfänger. In diesem Buch waren jeweils eine Zahl für eine Taste inklusive Finger. Somit konnten wir ohne Notenlesen mit ihr ein paar einfache Stücke spielen.
Danach halfen wir beim Tischdecken für das Abendessen.
Es gab Kürbissuppe, verkochte Nudeln, welche für uns zu wenig erschienen und für jede Person ein dünner Pouletschenkel. Und das Allerwichtigste für unsere käseliebhabenden Nachbarn, ein Kilosack Reibkäse. 3 und 2 packten direkt eine handvoll Käse in ihre Kürbissuppe, somit war die Suppe eher zähflüssig als flüssig. Jasmin nahm sich ein Beispiel an den Kindern und machte das Gleiche.
Nicht ganz gesättigt räumten wir den Tisch mit ihnen ab und verstauten das Geschirr in der Abwaschmaschine.
Erschöpft von den langen Reisetagen der letzten Woche, zogen wir uns ins Auto zurück. Tim hatte noch eine Nachhilfestunde um 20:00 Uhr und Jasmin versuchte noch am Tagebuch weiterzuarbeiten.
Nach der Stunde besprachen wir noch unseren ersten Eindruck.
Beide waren sich einig, dass die Familie sehr nett ist und uns sehr freundlich, wenn aber zurückhaltend begrüssten. Was wir genau machen sollen oder dürfen, werden wir erst morgen erfahren. Die Situation des Essens war für uns befremdlich, weshalb wir erstmals abwarten wollten, wie es morgen weitergeht.
Für uns eher ungewohnt, vielleicht hätten wir auch die Anzeige genauer durchlesen müssen, war das Schlafen auf dem Parkplatz und die Möglichkeit ausserhalb des Hauses zu duschen und auf die Toilette zu gehen. Da nachts die Türen logischerweise verschlossen sind. Leider ohne die Möglichkeit, uns einen Schlüssel zu geben.
Wir waren vor allem sehr gespannt auf die nächsten Tage, weil wir bisher beide noch nie so etwas gemacht hatten.
Im Grossen und Ganzen können wir sagen, die Familie ist sehr nett, jedoch wirken sie auf uns völlig überfordert mit dem Neugeborenen sowie dem Haushalt.
Sagen wir es so, die beiden "Kleinstadtkinder" waren es nicht gewohnt, ein eher unordentliches, leicht putzfälliges und leider nach nassem Hund riechendes Haus vorzufinden.
Auf den Spätabend schauten wir noch etwas GNTM und naschten dazu Popcorn und Cookies.
Um 00:30 Uhr ging es hoch ins Bett, um morgen früh fit zu sein.
Einnahmen: 35.00 €
Ausgaben: 0.00 €
Einnahmen des Monats: 115.00 €
Ausgaben des Monats: 395.21 €
Tankausgaben: 568.86 €
Anschaffungen: 234.81 €
Distanz des heutigen Tages: 184.09 kmLeia mais











