• Linlithgow

    Jun 14–15, 2024 in Scotland ⋅ ☁️ 12 °C

    Durch den aufkommenden Verkehr wachten wir frühmorgens auf. Schnell machten wir uns auf den Weiterweg, um wieder einige Kilometer hinter uns zu bringen. Wir waren nicht schlecht in der Zeit, wollten aber auch, dass es so bleibt. 

    Wir tankten noch für 45.48 Euro für den Literpreis von 1.49 Pounds vor "Inverness". Um keine Zeit zu verlieren, fuhren wir nur durch die Stadt hindurch. Sie ist bekannt für den Fluss "Ness", der in die Gewässer des "Moray Firth" läuft. Zudem ist es die grösste Stadt und das kulturelle Zentrum der Highlands. Sie ist bekannt für die aus dem 19. Jahrhundert stammenden "Inverness Cathedral", die im 18. Jahrhundert erbaute Kirche "Old High St Stephen's" und dem "Victorian Markt", auf dem Lebensmittel, Kleidung und Kunsthandwerken verkauft werden.

    Die Weiterfahrt führte uns zum "Loch Ness". Kurz bevor wir den See erreichten, hielten wir bei einer Einrichtung mit gratis Wasser an. Wir konnten dort kostenlos unser Grau- sowie Schwarzwasser ausleeren und unsere Frischwasserbehälter auffüllen. Zudem gab es gratis Toiletten, die wir auch benutzten. Theoretisch kann man hier Spenden, leider vergassen wir es.

    Beim "Loch Ness", dem zweitgrössten See Schottlands und mit dem grössten Wasservolumen Schottlands, wollten wir für einen Moment anhalten. Der einzige bekannte Parkplatz bei der Burgruine aus dem Jahr 1509 "Urquhart Castle" war bereits vollständig besetzt. Wir fuhren einmal den See rauf und runter und hielten bei einer kleinen Ausbuchtung für kurze Zeit stehen. Die Fotos waren nicht besonders schön, aber wir waren zufrieden. Das Monster werden wir bei unserem Glück sowieso nicht vor die Linse bekommen.

    Den "Glenfinnan Viaduct Viewpoint" besuchten wir als Nächstes. Uns war bewusst, er lag nicht auf dem direkten Weg nach "Edinburgh", hatten ihn aber verpasst, als wir uns in den Norden kämpften. 

    Bei Harry Potter Fans ist die Brücke besonders bekannt. Der berühmte Zug nach Hogwarts fährt über diese Brücke. Das Parkticket kostete 5 Pounds für ein Auto und für einen Camper 10 Pounds. Tim redete mit dem Angestellten und teilte ihm mit, wir werden nur den Preis für ein Auto zahlen. Er war einverstanden. Noch bevor wir zahlen mussten, schenkte uns ein niederländisches Ehepaar ihr Ticket, welches bis 22:00 Uhr gültig war. 

    Ob man es glauben konnte oder nicht, wir waren genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Der Zug fährt um 13:20 Uhr über die Brücke und wir sind genau um diese Zeit angekommen. Freudig rannten wir schon fast den Berg hinauf für die beste Aussicht. Als der Zug immer noch nicht kam, riskierten wir es noch höher zu gehen. Der offizielle Ort für das perfekte Video von dem Zug. Wir warteten mit anderen Harry Potter Fans auf den grossen Moment. Die Minuten vergingen und kein Zug beehrte uns mit seiner Anwesenheit. Wir hörten weiter unten englisches Getuschel, dass der Zug heute Nachmittag ausfällt. Enttäuscht, aber froh, kein Geld dafür bezahlt zu haben, suchten wir den Weg zum Klapfi zurück. 

    Im Auto assen wir selbstgemachte Sandwiches und bewegten uns weiter in den Süden. Unser Ticket schenkten wir einer weiteren Person, die am Ticketautomaten stand. Sie freute sich wie ein kleines Kind.

    Für weitere 66.72 Euro tankten wir für den Kurs von 1.44 Pounds pro Liter voll.

    Bei der "St Conan’s Kirk" hielten wir an. Es ist ein Kirchengebäude und wird bis heute noch als solches verwendet. Die Kirche wurde vom nicht professionell tätigen Architekten "Walter Douglas Campbell" erbaut. Er liess die Kirche für seine Mutter erbauen, damit diese einen erleichterten Weg in die Kirche hatte und nicht in die nächste Stadt gehen musste. 1886 war die Kirche nach fünf Jahren Bauzeit fertiggestellt. Zu diesem Zeitpunkt war das Gebäude eher schlicht gebaut. Zwischen 1907 und 1914 erweiterte er das Gebäude. Nach seinem Tod wurde der Bau bis 1927 von seiner Schwester weitergeführt, die in diesem Jahr verstarb. Bis 1930 wurde das Gebäude ganz fertig gebaut.

    Der Architekt selbst liess sich in der Kirche begraben. Er hatte viel übrig für Theatralik und baute für seinen Grabstein eine Statue, die genau gleich aussah wie er. Zusätzlich baute er in der Kirche eine sternförmige Aushöhlung, die jeden morgen die ersten Strahlen der Sonne auf seinen Grabstein hineinlässt. 

    Eines musste man ihm aber lassen, das Gebäude war wirklich wunderschön und einzigartig. Sowohl von innen als auch von aussen war das Gebäude sehr detailliert gebaut. Mit den dunklen Steinen hatte es wie eine Grosszahl der schottischen Häuser einen ganz besonderen Charme.

    Wir spendeten 5.72 Euro für die Kirche.

    Um das heutige EM-Eröffnungsspiel nicht zu verpassen, fuhren wir in eine kleinere Stadt namens "Linlithgow", um in einem Pub das Spiel mitzuverfolgen. Wir hatten zu grossen Respekt in "Edinburgh" zu schauen, da wir keine Ausschreitungen miterleben wollten. Durch das Schlafen im Auto vermeiden wir gerne Stellplätze in grösseren Städten.

    Bei einer bereits herausgesuchten Bar mit Essensangeboten teilte uns zu unserem Bedauern der Türsteher mit, dass bereits alle Plätze belegt seien und sie keine neuen Gäste aufnehmen. Wir waren irgendwo durch auch froh, weil sich hier nur viel zu stark geschminkte Britinnen oder halbstarke Briten befanden. Bei der Frage, ob er eine andere Bar in der Nähe kenne, verneinte er und fragte einen der Gäste. Dieser erklärte uns mit dem stärksten schottischen Akzent etwas. Dankend und planlos liefen wir die Strasse weiter.

    In der "Platform 3" Bar wurden wir fündig. Bisher hatten wir nur drei Minuten vom Spiel verpasst. Wir suchten uns zwei Stühle zusammen und hockten uns vor einen belegten Tisch, die uns den Platz gewährten. Tim bestellte sich ein Bier und Jasmin bekam einen gespritzten Weisswein. Es kostete uns 13.69 Euro.

    Das Spiel war Schottland gegen Deutschland, welches die Deutschen schlussendlich 4 zu 1 gewannen. Obwohl ein paar Schotten die Bar verliessen, blieb der grösste Teil bis zur letzten Minute sitzen. Als dann das einzige Goal, die Lage war bereits hoffnungslos, fiel, freuten sich die Schotten überschwänglich. Sie machten selber Witze, dass die Schotten das Spiel jetzt gewinnen werden. Es war schön mit anzusehen, dass die Schotten wussten, sie verlieren, aber trotzdem mit vollem Herzblut hier sitzen und mit eiferten. 

    In der Halbzeit nahmen wir noch einmal je ein Bier und Jasmin bestellte beim Barkeeper das wenigste dunkle Bier. Er gab ihr sogar eine Kostprobe. Für die beiden Biere zahlten wir 11.89 Euro.

    Nach dem Spiel verliessen wir vom Hunger geplagt die Bar. Wir suchten das einzige geöffnete Restaurant der Stadt auf.

    Im "Golden Chip Linlithgow" holten wir uns Mozzarella-Sticks, Pommes Frites und zwei Chicken Burger mit Käse für 21.89 Euro. Als Tim sich nach dem Menü erkundigte, welches aus Burger und Salat bestehe, erklärte die junge Dame, was ein Salat sei. Als sie mit dem Satz anfing, Salat sei etwas Gesundes, unterbrachen wir sie. Sie hat offensichtlich nicht verstanden, dass wir gerne wüssten, was in diesem Menü mit Salat genau gemeint ist. Am Ende verrechnete sie uns noch 2 Pounds zu viel, zahlte sie uns nach unserem Reklamieren wieder aus. Für sie wirkte es als normal, mal etwas zu viel zu verrechnen. Vielleicht war sie auch völlig überfordert, da sie eher neuer in ihrem Job wirkte.

    Die Sonne war bereits untergegangen, aber der Himmel leuchtete zu dieser späten Stunde immer noch in einem sanften blau. 

    Im Auto assen wir hungrig unsere gekaufte Ausbeute. 

    Die Burger hatten ausser dem Käse und Fleisch weder eine Sauce noch Salat drin. Die Pommes waren viel zu stark frittiert und somit gummig und weich. Die Mozzarella-Sticks waren die einzigen geniessbaren. Wir holten noch Ketchup, Mayonnaise und Samurai Sauce aus dem Kühlschrank. 

    Gesättigt waren wir auf jeden Fall, glücklich eher weniger und die Angst vor den Verdauungsproblemen bestand bereits.

    Im Pyjama gekleidet, suchten wir nur noch das Bett auf.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 53.19 €
    - Ausflüge: 53.19 €
    Einnahmen des Monats: 40.00 €
    Ausgaben des Monats: 542.10 €
    Tankausgaben: 709.92 €
    Anschaffungen: 0.00 €
    Distanz des heutigen Tages: 399.93 km
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