Airbnb, Hamilton 1/2
Nov 1–2, 2024 in New Zealand ⋅ ☁️ 17 °C
Bei unserem täglichen Frühstück bekamen wir heute ganz hohen Besuch. Ein hinkendes Entenweibchen kam auf uns zu und setzte sich direkt neben uns hin. Es bewegte sich keinen Zentimeter weiter, nicht einmal als wir an der Ente vorbeiliefen. Zwei Männchen, die sich die Gunst des Weibchens ergattern wollten, gesellten sich auch dazu. Als eines der Männchen dann aber zu Nahe kam, sah das Weibchen extrem hilflos aus. Wir verscheuchten die beiden Männchen.
Ein wenig überfordert mit der Situation riefen wir einen Tierarzt in "Auckland" an. Dieser verwies uns weiter an eine Vogelklinik. Am Telefon gaben sie uns ihre Adresse und die Öffnungszeiten an.
Schön und gut, aber wie bringen wir eine verletzte Ente zu einem Arzt.
An der Rezeption fragten wir nach einem Karton für das Tier. Die Angestellte teilte uns mit, dass sie ein paar kranke, langzeitcampende Enten hier haben, welche aber nicht sterbenskrank seien. Sie folgte uns zu der Ente und bekam mit, wie das Männchen sich wieder näherte. Erneut wirkte das Weibchen sehr hilflos.
Sie brachte uns einen Karton und Jasmin nahm sich zwei Plastiksäcke als Handschuhe. Das Problem war nur, dass die Ente keine Lust hatte, in diesen Karton einzusteigen. Somit versuchten wir sie mit gemeinsamer Kraft einzufangen. Leider erfolglos. Teils flog sie wenige Meter, um sich in Sicherheit zu bringen. Wir hatten keine Ahnung, wie wir dem Tier helfen sollten.
Widerwillig gaben wir am Ende auf.
Um uns von der Situation abzulenken, fuhren wir vom Campingplatz. Im Stillen hofften wir beide, dass die einzige Gefahr die nervigen Touristen waren, die sie zum Tierarzt bringen wollten.
Eine neue Wanderung stand an. Der "Mercer Bay Loop Walk" verläuft an einer Bucht mit 60 Meter hohen Klippen entlang. Der Strand in der Bucht verschwindet bei Flut komplett im Meer.
Auch hier war es sehr wichtig, vor dem Eintreten in den Wald die Schuhe gründlich zu reinigen. Dazu kam auch ein grosses Verbotsschild mit dem Hinweis der giftigen Substanzen, die hier gespritzt werden.
Der Pfad war gut präpariert und bestand aus Kieselsteinen. Langsam war auch das Wetter wieder auf unserer Seite und die Sonne schien während der ganzen Wanderung.
Relativ schnell hatten wir einen Blick auf die drei grosse Felswände, welche je eine Bucht zwischen zwei einschlossen. Alle drei waren blühend grün. Im Hintergrund sah man einen endlos langen Strand ohne einen einzigen Felsen. Wir fragten uns, wie so oft in Neuseeland, wie die Natur so extrem wechselhaft sein kann.
Unterwegs zum Aussichtspunkt der Klippe sahen wir einen Haufen kopfloser Bäume. Wir vermuteten einen Zusammenhang mit dem schädlichen Pilz.
Beim Aussichtspunkt angekommen, konnten wir die Klippen einmal so richtig auf uns wirken lassen. Sogar Tim mit seiner Höhenangst hatte keine Probleme, bis ganz nach vorne zu kommen. Das Meer, welches wir sahen, heisst eigentlich "Tasmansee" und bezeichnet die Wasserfläche zwischen Australien und Neuseeland. Benannt wurde sie nach dem niederländischen Entdecker "Abel Tasman". Dieser entdeckte Neuseeland und Tasmanien im Jahr 1642/32.
Bevor wir wieder zum Auto zurückkehrten, liefen wir den "Comans Track" weiter. Dieser führte uns einmal den Berg hinauf, dann wieder hinunter, noch einmal den Berg hinauf und noch ein letztes Mal hinunter. Die Aussicht war bei jeder Pause einzigartig schön. Wir hatten immer wieder die Chance, die einzelnen Buchten aus verschiedenen Winkeln zu betrachten, das weite offene Meer zu erkunden und die steilen Klippen hinunterzusehen.
Es war wieder einmal eine gelungene märchenhafte Wanderung mit so viel bewundernswerter Landschaft.
Um ganz ehrlich zu sein, die Wanderung war anstrengender, als wir dachten. Das ständige hoch und runterlaufen, ob mit Treppen oder einem steilen Kieselweg, hatte es ganz schön in sich. Wir brauchten mehrere Pausen und tranken unser mitgebrachtes Wasser. Unsere Äpfel assen wir ganz sorgfältig in einen Sack und liessen sie wieder im Rucksack verschwinden. Wir wollten nicht dafür verantwortlich sein, dass die Natur zerstört wird.
Endlich auf der anderen Seite angekommen, suchten wir erstmals die öffentliche Toilette auf.
Von dort aus ging es zum "Karekare Falls". Der Wasserfall ist 30 Meter hoch und ist umgeben von neuseeländischen Weihnachtsbäumen und einer neuseeländischen Palme.
Beim Wasserfall gab es erstmals eine grössere Pause. Wir verdrückten unsere mitgebrachten Farmer und tranken so gut wie das ganze Wasser aus. Dabei hatten wir einen malerischen Blick auf den Wasserfall mit den erwähnten Palmen. Die Weihnachtsbäume konnten wir nicht wirklich ausmachen, aber es waren ja auch neuseeländische Bäume.
Wie bisher alles in Neuseeland sah alles magisch aus. Der Fluss oder Bach, welcher sich seinen Weg ins Meer erkämpfte, war von tropischen Pflanzen umgeben. Bei einer zweiten Quelle auf dem Rückweg plätscherte auch ein kleiner Wasserfall mit kleinen Auffangbecken vor sich hin. Alles sah so extrem tropisch aus, die tiefen Temperaturen und nicht vorhandene Feuchtigkeit stimmten für uns nur nicht überein.
Wir folgten dem Fluss weiter in Richtung Meer, bis wir den "Karekare Beach" erreichten. Ein endlos in die Breite gehender schwarzer Sandstrand. Es dauerte gefühlt Stunden, bis wir das Meer erreichten und es für einen Moment berühren konnten. Kalt war es auf alle Fälle. Wie bisher an allen besuchten Stränden blies auch hier der Wind um die Ohren. Wir blieben nicht länger als nötig. Ein letzter Blick auf die steilen Felswände zu unserer Rechten. Der Sandstrand wurde kurz vor dem Ansteigen der Klippen von dem Fluss durchquert und keinen Meter dahinter fängt die komplett überwucherte, grüne Felswand an.
Unser Rückweg sah dementsprechend auch so steil aus.
Mit neuer Motivation und Energie fingen wir mit dem Pfad an. Die Vorstellung, den gleichen steilen Weg zurückzulaufen, war nicht ganz so einfach zum Verarbeiten, da es keine extrem grossen Überraschungen gab. Die Aussicht blieb wunderschön, aber die Gedanken zählten eher wie viele Anstiege es noch gibt.
400 Höhenmeter wurden hinter uns gebracht, auf 15'000 Schritte verteilt.
Beim Auto schmierten und belegten wir unser Mittagessen gemeinsam. Es gab Toastbrot mit Gemüse und Schinken.
Die nächsten drei oder vier Stunden fuhren wir nach "Hamilton", wie auch ganz Neuseeland. Vermutlich lag es daran, dass Freitagabend war. Jedenfalls standen wir sicherlich eine Stunde lang im Stau. Immer wieder bildeten sich neue Schlangen von Autos.
Um etwas gegen die Langeweile zu ergattern, gab es einen Halt bei einem "McDonalds" und wir beide gönnten uns ein "McFlurry" mit "M&M" auf den Weg. Wir zahlten 6.22 Franken und reihten uns wieder in den Stau ein. Wie die typischen Stadtmenschen sind, fehlte hier mehr an Freundlichkeit und wir mussten ein Rotlicht abwarten, bevor uns jemand hinein liess. Umso mehr machte es Spass, tiefenentspannt jedes einzelne Auto von der Seitenstrasse vor uns hineinfahren zu lassen.
Eine Stunde vor "Hamilton" fuhren wir zu einem "Woolworths" hinaus. Dort verkauften wir unsere Toilette an einen niederländischen Touristen mit einem Arbeitsvisum für 25.93 Franken. Uns war aufgefallen, dass wir die Toilette mehr mitschleppen als benutzen. Er selber baut im Gegensatz zu uns sein Auto zu einem Campervan mit Selbstversorgung um. Somit konnte er die Toilette mehr benötigen als wir.
In Neuseeland ist es seit letztem Jahr nicht mehr erlaubt, frei zu stehen ohne eine eingebaute Toilette wie einen Wassertank. Durch die ständigen Probleme und das fahrlässige Verhalten von Touristen wurden diese strengen Regelungen aufgebaut.
Im Supermarkt holten wir uns noch Milch, Eier, Toastbrot und Chips für 7.89 Franken.
Die Eier waren dabei wirklich von frei lebenden Hühnern ohne Käfig. Allgemein waren wir extrem begeistert von Australien und Neuseeland. Nicht nur wegen der einzigartigen Natur und der dazugehörigen Liebe zur Natur. Sondern auch die Lebensmittel waren so vielfältig und sehr darauf bedacht, auf das Tierwohl zu schauen. Dabei sind die Preise nicht einmal komplett überrissen. Zusätzlich konnten sie alles in ihrem eigenen Land anpflanzen, ohne andere Länder auszubeuten oder für einen Amazonasbrand sich verantwortlich zu fühlen.
Vor allem dank der dünnen Besiedlung hat Neuseeland keine Probleme bei der Selbstversorgung.
In "Hamilton" hatten wir über "Airbnb" eine kleine Wohnung für uns alleine gebucht. Wir hatten einen eigenen Parkplatz, eine eigene Küche sowie ein eigenes Badezimmer. Dazu war die ganze Wohnung sehr modern und schön eingerichtet. Auch einen Esstisch, ein Sofa und einen grossen Fernseher fanden wir im Studio vor. Wir zahlten 136.90 Franken für die nächsten beiden Nächte.
Uns war es wichtig, am morgigen Tag die nächsten Videos vorzuschneiden und für das Aufarbeiten des Tagebuchs zu nutzen. Somit können wir die Tage danach wieder auf Campingplätzen verbringen, ohne ständig auf Strom angewiesen zu sein oder komplett gestresst und es nicht geniessen zu können.
Zum Abendessen bekochte uns Tim mit einer gebratenen Reispfanne mit Gemüse. Das Kochen klappte schlussendlich nicht so wie gewollt, essen konnte man es trotzdem.
Wir widmeten uns noch ein wenig Netflix, als die Augen langsam schwer wurden.
Der Wecker wurde nicht gestellt.
Einnahmen: 25.93 Fr.
Ausgaben: 14.11 Fr.
- Lebensmittel: 14.11 Fr.
Einnahmen des Monats: 25.93 Fr.
Ausgaben des Monats: 14.11 Fr.
Verkehrsmittel: 0.00 Fr.
Tank: 0.00 Fr.
Übernachtungen: 136.90 Fr.
Anschaffungen: 0.00 Fr.Read more























Traveler
Super Aufnahme
Traveler
Sehr fein
Traveler
Sehr interessant 😀
Traveler
Wunderschön 😍