Satellite
Show on map
  • Day 2

    Mailänder Dom

    April 8, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 15 °C

    Wo soll ich anfangen. Das erste Mal konnte ich den Mailänder Dom erspähen als wir bei unserem ersten Abendessen auf der Via Dante saßen und der weiße Marmor uns direkt ins Auge stach.
    Nachdem wir fertig gegessen hatten sind wir natürlich auch direkt dorthin gegangen. Es war unglaublich. Es war mitlerweile dunkel und abgesehen davon dass auch alle anderen Gebäude rund um den Dom herum wunderschön angestrahlt wurden, war die größte Gothische Kathedrale der Welt einfach unglaublich.
    Sie ist sogar die 5 größte Kirche allgemein der ganzen Welt.
    Uns fielen sofort die ersten Straßenmusiker auf die sich auf dem immernoch belebten Platz niedergelassen haben um die Stimmung noch schöner zu machen. Restaurants von denen man einen direkten Blick auf das imposante Gebäude hatte gab es natürlich auch.
    Wir haben noch ein paar Fotos gemacht und sind einmal kurz durch die Gallerie Emmanuel spaziert (dazu mehr in dessen Footprint)

    Am Samstag morgen hatten wir für 13.30 uhr Tickets um sowohl den Dom an sich, seine Terrasse, als auch das Dommuseum zu besuchen. Man sollte die Tickets schon im vorraus buchen damit man nicht anstehen muss und scheinbar sind sie auch sehr beliebt. Es gab ganz viele optionen online. Wir haben uns also für das größere Paket inklusive Fahrstuhlfahrt entschieden. Die 166 Stufen die einem zum Dach führen sind wir dann später eh zumindest runtergelaufen.
    Nach kurzer Taschenkontrolle konnten wir den Dom betreten. Was hatte ich erwartet?? Es war unfassbar. Unfassbar schön, unfassbar aufwendig, unfassbar groß, einfach toll. Ich liebe es ja Kirchen zu besuchen und habe auch in letzter Zeit einige gesehen. Tatsächlich haben mich andere Kathedralen vom Inneren Erscheinungsbild her mehr ungehauen aber vielleicht habe ich mittlerweile auch einfach zu hohe Erwartungen.
    Im Dom selbst gibt es dann such noch wirklich viel zu entdecken. Er erzählt viele kleine Geschichten weshalb es sicherlich auch nicht verkehrt gewesen wäre einen Audioguide zu buchen, denn so alleine entdeckt man sicherlich nicht alles was der Dom zu bieten hat.
    Was uns dann vor Allem aufgefallen war, ist eine Statue des gehäuteten, heiligen Apostels Bortholomäus von Marco d‘Agrate. Ein wenig gruselig wenn man weiß das das was einem erst wie ein Gewand erscheint, eigentlich seine Haut ist, die er um die Schulter geworfen hat.
    Am ende des Doms, praktisch rund um den Altar herum konnte man 3 große Wände voller bunter kleiner Fenster entdecken. Das linke und das rechte erzählten die Geschichten des alten und neuen Testaments.

    Wir verließen den Dom und stellten uns für die doch recht lange Schlange an um endlich auf das Dach zu gelangen.
    Mit dem Fahrstuhl oben angekommen ging man erst seitlich einen engen Weg entlang von wo aus man aber auch schon eine wahnsinnige Aussicht über die ganze Stadt hatte. Die vielen vielen Menschen auf dem Domplatz sahen auf einmal nurnoch aus wie kleine Ameisen. Was mich auch begeistert hat war der Marmor aus dem der Dom gefertigt ist. Wenn man ihn so nah sieht bzw berühren kann wird einem klar wie gut dieser Stein erhalten blieb und wie passend er meiner Meinung nach ist.
    Wir konnten auch nochmal viele der insgesamt 3.400 Statuten die teilweise an der Fassade angebracht waren entdecken.
    Die Terrasse war auf jeden Fall auch gut besucht. Menschen aus aller Welt schossen Fotos und staunten über die vielen kleinen Türme und ihren symmetrischen Bau hinweg. Ein paar Stufen mussten wir dann noch hoch um auf die eigentliche Terrasse zu gelangen. Bei bestem Wetter mit Sonne wollten wir es uns hier einfach ein bisschen gemütlich machen und die Snacks die wir vom Frühstücksbuffet haben mitgehen lassen genießen. Zuerst mussten wir aber nochmal die Aussicht bestaunen. Durch die kleinen Fenster der Türme konnten wir auch ein rooftop restaurant/Bar direkt gegenüber auf einem der Häuser erspähen. Da wären wir auch gerne hingegangen aber das war natürlich ausgebucht bis mittwoch.

    Leider galten auf der Terrasse strenge regeln: Kein liegen, kein rauchen und vor Allem kein essen!
    So richtig hab ich es nicht verstanden aber man kann sich wahrscheinlich nur schwer vorstellen was mit dem schönen Marmor passieren würde wenn die hunderten Menschen alle ihr Essen auspacken würden.
    Heimlich und vorsichtig haben wir dann aber doch unsere extra bei lidl eingekauften italienischen cracker mit chili hummus gesnackt und auch die kleinen Muffins vom Frühstück.

    Menschen beobachten, Sonne genießen, quatschen. War einfach schön da oben. Dann hatten wir uns in die Schlange gestellt die in Richtung ausgang führte. Das scheinbar endlose und enge Treppenhaus gemeistert, ging es direkt nach nebenan ins Dommuseum. Für 22€ war das eben auch im Ticket mit inbegriffen und so konnten wir noch viele der Statuen und andere Kunstwerke die einst im Dom ausgestellt waren oder mit ihm zu tun hatten von nahem betrachten.
    Ziemlich Direkt am Anfang steht dort
    Auch ein großes aufwendiges, hölzernes Modell des Doms was wirklich mit viel Handwerk konstruiert geworden sein muss.
    Die Statuen jener unzähligen Heiligen waren dort ausgestellt, dessen Originale aus Sicherheitsgründen vom Dom entfernt und durch entsprechende Kopien ersetzt wurden. Es gab such noch einige Teppiche und Bronzebüsten, Kreuze und Kelche zu sehen.
    Ehrlich gesagt fand ich dieses Museum leider nicht so interessant und wäre es nicht im Ticket inbegriffen hätte ich es mir auch wahrscheinlich nicht angeschaut aber so war es nun :)

    Nach dem Museumsbesuch hatten wir uns einfach noch ein bisschen auf die Stufen vorm Dom gesetzt um mehr Cracker zu essen und unsere Füße auszuruhen. Ich wurde auf einmal wirklich wirklich müde.

    Allerdings war nicht groß Ausruhen angesagt denn kurz nachdem wir uns hingesetzt haben. Kamen Horten von Kindern aus aller Welt die ihre Flagge und Fußballtrikots trugen. Sie versammelt sich überall um uns herum, stellten sich in Reihen oder Kreisen auf und begannen zu singen und zu feiern.
    Ich glaube es hat eine Art Junior Olympiade stattgefunden. Vor Allem die kleinen Jungs aus Amerika waren wirklich laut und standen sogar direkt hinter uns. Total süß und unerwartet. Wir mittendrin.

    Mitlerweile war es später Nachmittag weswegen wir beschlossen und noch den Triumphbogen anzusehen und dann zurück ins Hotel zu gehen um uns ein wenig frisch zu machen. Am sonntag haben wir den Dom glaube ich garnicht gesehen aber als wir heute durch die Stadt spaziert sind war er natürlich immer da.

    Alles in allem auf jeden fall das Highlight der Stadt und ich würde auch gerne wiederkommen um noch mehr über ihn und die vielen Geschichten zu erfahren, oder einfach nur um ihn zu bestaunen. Er gibt der Stadt wirklich etwas besonderes.

    Erbaut wurde die Basilica cattedrale metropolitana di Santa Maria Nascente übrigens von 1386 an erbaut und erst nach Zeiten Napoleons der sich dort 1805 zum König von Italien krönen lies fertiggestellt.
    Read more