• Giant's Causeway in Nordirland

    2024年7月21日, アイルランド ⋅ ☁️ 15 °C

    Morgens ist es wolkig, regnet aber nicht und so starten wir mit einem gemütlichen Frühstück in den Tag. Reisezeit ist für mich auch immer Lesezeit. Diesmal habe ich mir unter anderem das Buch "Werk/Zeuge" des Christen und Geigenbauers Martin Schleske mitgenommen. Für mich ist er ein moderner Mystiker in der Tradition von Theresa von Avila und Gerhard Teerstegen. Ein Satz spricht mich heute besonders an: " Die Schönheit des Lebens offenbart sich, wenn wir aufhören, danach zu suchen; sie offenbart sich, wenn es uns nicht um Erkenntnis. sondern um die Wertschätzung des Augenblicks geht." Und ich füge hinzu:... nicht um Selbstoptimierung und auch nicht um die Suche nach dem besonderen Kick... So will ich weiterreisen: mit allen Sinnen den Augenblick wertschätzen. Also genieße ich das Rauschen des Windes in den Tannenwipfeln neben unserem Zelt, den Geruch nach Kräutern und dazu frischen Obstsalat zum Frühstück - was will man mehr!
    Mittags machen wir uns dann auf den Weg zum Giant's Causeway, einem Naturdenkmal, das zum UNESCO - Welterbe gehört und einen Küstenabschnitt bezeichnet, an dem vor 60 Millionen Jahren Lavaströme ins Meer flossen und dort zu Basaltsäulen erstarrt sind, die bizarre Fomationen bilden, die Namen, wie The Camel, The Orgue oder eben The Giant's Causeway haben. Um sie alle ranken sich Sagen und Mythen, die den Iren wichtig sind. Die schönste ist die vom Riesen Fynn McCool, der sich in ein Hebridenmädchen verliebt hatte, und Basaltsäulen aus dem Fels schlug, um trockenen Fußes zu ihr zu kommen. Aus den Basaltsäulen baute er den Causeway, eine Landzunge aus Basaltsäulen. Der Küstenabschnitt wird vom National Trust gepflegt und erhalten. Im Visitor's Centre, das topmodern und energieeffizient in den Fels hineingebaut ist, kaufe ich mir erst einmal eine Mütze: Ja, es ist wieder so weit: Bisher ist das Wetter so kalt, dass ich eine Mütze brauche und meine schöne Grimsay-Mütze habe ich leider zu Hause gelassen....Nach einem Latte Maciato in der Cafeteria machen Andreas und ich uns auf den Weg, mit Hunderten von Chinesen, Spaniern, Franzosen, Deutschen und Menschen aus aller Welt. Das Schwierigste ist, ein Foto ohne Menschen drauf zu machen. Die Steilküste mit den bizarren Felsen zieht uns dennoch in ihren Bann und je weiter wir vorankommwn, desto weniger Menschen sind unterwegs. Wir wählen für den Rückweg steile Stufen, die uns nach oben, an den Rand der Steilküste bringen. Von da aus haben wir fantastische Ausblicke. Zurück am Auto, beginnt es wieder zu regnen.Trotzdem fahren wir noch zum winzigen Hafen von Ballentoy, vorbei an einem weißen Kirchlein mit schiefen, verwitterten Grabkreuzen davor. Eine Kletterrose schiebt sich über die Mauer, die rosa Blüten leuchten im Regen. Wir steigen nicht aus, genießen vom Auto aus den Blick auf den Hafen mit Booten und vorgelagerten Felsen, weil es heftig regnet. Lust auf Kochen im Regen haben wir auch nicht, also suchen wir uns in Ballycastle einen Pub und bestellen Fish and Chips mit dem traditionellen Brei aus grünen Erbsen. Lucas hat immer wieder erzählt, dass der Pub das Wohnzimmer der Iren ist und so ist es auch hier: Alt und Jung, Familien, Paare und Singles treffen sich hier auf ein Glas, zum Essen oder um gemeinsam Musik zu machen. Wir sitzen in Chesterfield-Sofas, genießen unser Essen, da kommen auch schon Musiker zur Tür hinein und packen ihre Instrumente aus. Leider können wir ihnen nicht mehr lauschen, denn unser Navi hat sich komplett entladen und wir müssen durch Regen und Nebel noch den Weg zur Watertop Farm finden, die in den Antrim - Glens auf 550 m Höhe liegt, was auch die Kühle der Nacht erklärt. Zum Glück finden wir die richtige Straße....
    もっと詳しく