Wild Atlantic Way

July - August 2024
Heute machen wir uns wieder mit unserem alten Geländewagen Wolf auf den Weg, der uns über Großbritannien nach Nordirland führen wird. Dort erkunden wir zunächst die Nordküste, bevor wir entlang der Westküste in den Süden fahren. Read more
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  • Day 1

    Durch den Eurotunnel bis Canterbury

    July 18 in England ⋅ ☁️ 18 °C

    Nachdem Andreas viel Kraft und Mühe in den Ausbau unseres Wolfs gesteckt hat, starten wir heute Richtung Calais. Es ist ein herrlicher Sommertag, das Land duftet nach reifen Kornfeldern und frisch gemähtem Gras. Als wir am Eurotunnel gegen 20.00 Uhr Ankommen, ist dort fast nichts los. Also besorgen wir uns schnell einen Kaffee und zwei Madeleines. Soviel Erinnerung an unser Leben in Frankreich muss sein
    Spätestens auf dem Weg zu den Toiletten ist klar: Großbritannien ist nah! Der ganze Zuweg ist gepflastert mit Fotos der königlichen Familie. Schnell sind wir im Zug und noch schneller in Folkstone. Sanftes Abenslicht bescheint die Hügel. Wir fahren zur Oakside Lodge in Canterbury, dort haben wir schon vor zwei Jahren auf dem Rückweg von Schottland übernachtet und es hat uns dort gut gefallen
    Bei einem Glas Wein und einigen Kleinigkeiten aus unserem Vorrat entspannen wir auf der Verändern. Dort sitzt schon ein niederländisches Ehepaar und ganz ehrlich: sie sieht aus wie die Queen in ihren 70zigern! Wir kommen nett ins Gespräch und teilen Nüsschen und Tomaten. Jetzt fallen wir nur noch in die Betten, der Tag war lang....
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  • Day 2

    Von Canterbury nach Gretna

    July 19 in Scotland ⋅ ☁️ 17 °C

    Als ich heute morgen mit Andreas den Frühstücksraum der Oakside Lodge betrat, saß dort schon das Double von Queen Elizabeth. Bei Tageslicht betrachtet war die Dame doch wesentllich jünger als von mir angenommen, was die Anwesenheit von drei Teenies am Frühstückstisch bestätigte.
    Nach einem "full English breakfast" starteten wir zuversichtich in einen herrlichen Sommertag. Uns war klar, dass die Fahrt bis an die schottische Grenze lang werden würde, aber dass wir uns buchstäblich durch den Verkehr wühlen mussten, hatten wir nicht erwartet. Zum Glück fuhren wir mit weit geöffnetem Fenster und hinten hochgerollter Plane, sodass wir vom herrlichen Wetter etwas mitbekamen. Der Blick auf die kahlen Berge der Yorkshire Dales im Abendlicht, auf denen wie weiße Punkte Schafe weideten, entschädigte für die lange Fahrt.
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  • Day 3

    Ankunft in Nordirland

    July 20 in Northern Ireland ⋅ ⛅ 13 °C

    Morgens starten wir früh in Richtung der Fähre von Cairnryan/Schottland nach Larne/Nordirland. Im Gegensatz zu gestern ist der Himmel grau und es beginnt zu regnen. Nebelschwaden ziehen an den Bergen entlang, über dem Meer liegt eine weiße Suppe.
    " Bake your day", das Motto des kleinen Cafes am Fairanleger, ermutigt mich, zuversichtich zu sein, denn ganz ehrlich: Die Erinnerung an unseren verregneten Hebriden- Urlaub vor zwei Jahren ist noch sehr präsent. Da das Wetter regnerisch bleibt, verbringen wir die meiste Zeit unter Deck und verfolgen fassungslos am Bildschirm die Nachrichten zu der angeblich weltweiten IT - Panne bei Microsoft. In Uk sind die Flughäfen Heathrow, Gatwick und Manchester lahm gelegt, die Bankautomaten funktionieren nicht, Supermarktkassen auch nicht. Ich frage mich, ob der dritte Weltkrieg nicht einfach durch eine weltweite, komplette IT- Panne ersetzt werden könnte. Nichts würde mehr funktionieren,keine Behörde, kein Krankenhaus,die Infrastruktur wäre lahm gelegt, die Kommunikation unterbrochen....und wenn ich die Debatte um den Präsidsntschaftswahlkampf in den USA verfolge, befällt mich große Sorge: Warum können alte Männer so schlecht von der Macht lassen und warum fördern Parteien zu wenig junge Leute?
    In Nordirland angekommen, tut es immerhin der Bankautomat in Larne, denn die Campingplätze in Nordirland müssen bar bezahlt werden. Nach dem Brexit gibt es Probleme mit Kartenzahlungen zwischen der EU und Uk.
    Anschließend fahren wir die Coastal Road zu unserem Campingplatz Watertop Farm und die Straße führt tatsächlich immer am Wasser entlang und führt schließlich an der Küstenbergkette auf atemberaubend schönen, aber schmalen Sträßchen hoch über dem Meer entlang. Der Weg ist gesäumt von blühenden Fuchsienhecken, trotz Regen wunderschön. Unser Campingplatz liegt, wie der Name achon sagt, oben auf dem Berg. Nebelschwaden wabern,feiner Nieselregen fällt, als wir ankommen. Ich bin froh, dass Andreas das Auto zum Schlafen ausgebaut hat, falls es so bleibt. Nach einer heißen Thaisuppe aus unserem Vorrat entschließen wir uns, doch das Zelt aufzubauen, weil der Regen sich verzogen hat. Gegen die Midges, kleine beißende Mücken, hilft uns der Akku- Ventilator, den Andreas mitgenommen hat. Wind mögen die kleinen Biester nicht. Irgendwann kommt sogar die Abendsonne heraus und erleuchtet sanft die Landschaft. Jetzt freuen wir uns auf das, was hier zu entdecken ist....
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  • Day 4

    Giant's Causeway in Nordirland

    July 21 in Ireland ⋅ ☁️ 15 °C

    Morgens ist es wolkig, regnet aber nicht und so starten wir mit einem gemütlichen Frühstück in den Tag. Reisezeit ist für mich auch immer Lesezeit. Diesmal habe ich mir unter anderem das Buch "Werk/Zeuge" des Christen und Geigenbauers Martin Schleske mitgenommen. Für mich ist er ein moderner Mystiker in der Tradition von Theresa von Avila und Gerhard Teerstegen. Ein Satz spricht mich heute besonders an: " Die Schönheit des Lebens offenbart sich, wenn wir aufhören, danach zu suchen; sie offenbart sich, wenn es uns nicht um Erkenntnis. sondern um die Wertschätzung des Augenblicks geht." Und ich füge hinzu:... nicht um Selbstoptimierung und auch nicht um die Suche nach dem besonderen Kick... So will ich weiterreisen: mit allen Sinnen den Augenblick wertschätzen. Also genieße ich das Rauschen des Windes in den Tannenwipfeln neben unserem Zelt, den Geruch nach Kräutern und dazu frischen Obstsalat zum Frühstück - was will man mehr!
    Mittags machen wir uns dann auf den Weg zum Giant's Causeway, einem Naturdenkmal, das zum UNESCO - Welterbe gehört und einen Küstenabschnitt bezeichnet, an dem vor 60 Millionen Jahren Lavaströme ins Meer flossen und dort zu Basaltsäulen erstarrt sind, die bizarre Fomationen bilden, die Namen, wie The Camel, The Orgue oder eben The Giant's Causeway haben. Um sie alle ranken sich Sagen und Mythen, die den Iren wichtig sind. Die schönste ist die vom Riesen Fynn McCool, der sich in ein Hebridenmädchen verliebt hatte, und Basaltsäulen aus dem Fels schlug, um trockenen Fußes zu ihr zu kommen. Aus den Basaltsäulen baute er den Causeway, eine Landzunge aus Basaltsäulen. Der Küstenabschnitt wird vom National Trust gepflegt und erhalten. Im Visitor's Centre, das topmodern und energieeffizient in den Fels hineingebaut ist, kaufe ich mir erst einmal eine Mütze: Ja, es ist wieder so weit: Bisher ist das Wetter so kalt, dass ich eine Mütze brauche und meine schöne Grimsay-Mütze habe ich leider zu Hause gelassen....Nach einem Latte Maciato in der Cafeteria machen Andreas und ich uns auf den Weg, mit Hunderten von Chinesen, Spaniern, Franzosen, Deutschen und Menschen aus aller Welt. Das Schwierigste ist, ein Foto ohne Menschen drauf zu machen. Die Steilküste mit den bizarren Felsen zieht uns dennoch in ihren Bann und je weiter wir vorankommwn, desto weniger Menschen sind unterwegs. Wir wählen für den Rückweg steile Stufen, die uns nach oben, an den Rand der Steilküste bringen. Von da aus haben wir fantastische Ausblicke. Zurück am Auto, beginnt es wieder zu regnen.Trotzdem fahren wir noch zum winzigen Hafen von Ballentoy, vorbei an einem weißen Kirchlein mit schiefen, verwitterten Grabkreuzen davor. Eine Kletterrose schiebt sich über die Mauer, die rosa Blüten leuchten im Regen. Wir steigen nicht aus, genießen vom Auto aus den Blick auf den Hafen mit Booten und vorgelagerten Felsen, weil es heftig regnet. Lust auf Kochen im Regen haben wir auch nicht, also suchen wir uns in Ballycastle einen Pub und bestellen Fish and Chips mit dem traditionellen Brei aus grünen Erbsen. Lucas hat immer wieder erzählt, dass der Pub das Wohnzimmer der Iren ist und so ist es auch hier: Alt und Jung, Familien, Paare und Singles treffen sich hier auf ein Glas, zum Essen oder um gemeinsam Musik zu machen. Wir sitzen in Chesterfield-Sofas, genießen unser Essen, da kommen auch schon Musiker zur Tür hinein und packen ihre Instrumente aus. Leider können wir ihnen nicht mehr lauschen, denn unser Navi hat sich komplett entladen und wir müssen durch Regen und Nebel noch den Weg zur Watertop Farm finden, die in den Antrim - Glens auf 550 m Höhe liegt, was auch die Kühle der Nacht erklärt. Zum Glück finden wir die richtige Straße....
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  • Day 5

    Angekommen in Donegal

    July 22 in Ireland ⋅ ☁️ 15 °C

    Nach einem Motorhaubenfrühstück mit einem Becher Kaffee und einer Banane brechen wir von der Watertop Farm in Richtung Donegal auf. Das Wetter ist wieder regnerisch, aber Patsy, der Farmer, meint, dass es an der Küste weiter südlich besser aussieht. Wir bleiben zuversichtich und setzen nach einer Fahrt entlang der Bergketten mit einer kleinen Fähre in die Republik Irland über. Da das Wetter inzwischen besser ist, beschließen wir die Halbinsel Inishoven mit ihrem nördlichsten Punkt Malin Head zu besuchen. Jetzt fahren wir streckenweise den Wild Atlantic Way, entlang malerischer Buchten, bizarrer Felsen und immer wieder saftig grüner Wiesen. Weiße gekalkte Häuser mit Gärten, die vor Blumen überquellen, sehen wir. Im Landesinnern ist die Halbinsel eher karg und einsam, wir fahren entlang an schroffen Höhenzügen und durch Hochmoore. In Malin Head empfängt uns strahlender Sonnenschein. Wir nehmen Platz auf der bench of hope, die jemand gestiftet hat und genießen den Ausblick auf die Felsen, das Meer und die vorgelagerten Inselchen. Eine Steele mit einem Gedicht gibt ziemlich genau wieder, was mir gerade durch den Kopf geht.... Ein Picknick muss jetzt einfach sein, bevor wir ein Stück den Küstenweg laufen. Auf der Weiterfahrt holt uns leider der Regen wieder ein und die Stimmung ist auf dem Nullpunkt, als wir in Killibegs unseren Campingplatz erreichen, der eher wie ein großes Baggerloch mit geschotterten Terrassen aussieht. Patrick empfängt uns mit Schirm, Tweedmütze und einem herzlichen Lächeln, das hilft schonmal. Wir finden einen Graspitch mit schöner Aussicht und irgendwann hört es auf zu regnen und ein Regenbogen erscheint am Himmel. Neben uns zeltet ein junges Paar aus Deutschland, Anna und Ramon. Er hilft Andreas beim Anbieten des Tarps und Anna und ich unterhalten uns beim Kochen. Sie kommen aus Berlin, er ist Videokünstler an der Oper in Berlin, sie hat gerade ihren Feinkostladen in Berlin verkauft. Jetzt machen die beiden hier Zelturlaub, bevor sie nach Wien umziehen, wo er das nächste Engagement hat. Die beiden sind total nett, vielleicht reicht es Morgen nochmal für einen Kaffee zusammen....Read more

  • Day 6

    Gute Gespräche am Meer

    July 23 in Ireland ⋅ ☁️ 18 °C

    Der Tag beginnt sonnig, mit einem herrlichen Ausblick auf die Donegal Bay und Ausblick auf die Bergketten von Sligo, die im Hintergrund bläulich schimmern. Uns ist heute nach " "Seele baumeln lassen" und so frühstücken wir erstmal gemütlich. Anna und Ramon von nebenan gesellen sich zu uns und wir reden über " Gott und die Welt": den Verkauf von Annas Feinkostladen in Berlin, die Inszenierung von Mozarts Oper Idomeo in Wien, für die Ramon die Videoinstallationen gestaltet und weswegen die beiden nach Wien ziehen, unser Leben in Deutschland und unsere Erfahrungen mit dem Leben in Frankreich....Es macht uns einfach Spaß, uns auszutauschen.... Dann bauen die beiden ihr Zelt ab, um sich mit Freunden in der Nähe zu treffen. Ich breche auf zu einem Spaziergang, den mir Patrick, der Campingplatzbesitzer empfielt, vorbei an einem verwunschenen Garten, wo es wieder herrlich blüht. Ein alter Herr schneidet seine Hecke, in seinem Garten liegt etwas, was für mich aussieht wie ein Reetdach, das jemand vergessen hat auf ein Haus zu setzen. Da er freundlich grüßt, frage ich ihn, was es damit auf sich hat. Er hat sichtlich Spaß daran, mich raten zu lassen. Schließlich erklärt er mir, dass dies sein Torflager ist. Torf wird in den Mooren gestochen, in der Sonne getrocknet und dann aufgeschichtet. Es dient den Iren als Brennstoff. Das Ganze wird dann mit Binsen, langen Gräsern, die auch im Sumpf wachsen, bedeckt und anschließend mit einem Drahtnetz gesichert. Die Binsen schützen perfekt gegen den Regen und sind nachhaltig - keine Plastikfolie wird benötigt. Dann geht das Gespräch weiter, wir reden plötzlich über die EU und den Brexit. " They wanted the power and didn't get it " sagt der alte Herr über die Briten und dass ich als Deutsche ja auch Erfahrungen mit einem geteilten Land habe - und schon sind wir beim Nordirlandkonflikt. Jetzt gerate ich allmählich ins Schwitzen, zumal der alte Herr nur noch wenige Zähne hat und deshalb schlecht zu verstehen ist. Wir schaffen es aber, dem Gespräch einen guten Abschluss zu geben und verabschieden uns freundlich voneinander.Read more

  • Day 7

    Auf Erkundungstour

    July 24 in Ireland ⋅ ☁️ 16 °C

    Einen kleinen Nachtrag zu gestern gibt es noch: Am späten Nachmittag treffen zwei Französinnen in unserem Alter auf dem Campingplatz ein und fragen uns nach einem Elektrokabel. Wir kommen schnell ins Gespräch und es stellt sich heraus, dass beide aus dem Finistere, der nördlichen Bretagne kommen, wo wir über ein Jahrzehnt lang mit unseren Kindern Urlaub gemacht haben. Genevieve lebt in Plouescat, dem Nachbarort zu unserem Feriendomizil. Wir beschließen: On prend un verre ensemble ce soir! Gegen acht tauchen die beiden mit ihren Campingstühlen, einer Flasche Cidre und Schokolade mit Fleur de Selbst bei uns auf und es stellt sich heraus, dass Genevieve Grundschullehrerin in St-Paul-de-Leon ist und mit ihrer Klasse, übrigens auch inklusive, an einem Programm zur Biodiversität des Meeres Teilnahme, das von Erasmus finanziert wird. Sie war mit ihren Grundschulkindern schon in Irland, Portugal und Sizilien. Die Eltern zahlen 150 Euro für so eine Klassenfahrt, der Rest wird über Erasmus finanziert. Ich wusste bisher nicht, dass man da als Grundschule auch teilnehmen kann. In meinem Kopf entstehen neue Ideen, vielleicht bietet sich für meine Schule das Thema Wald an... Aber erstmal ist Urlaub und unser Gespräch dreht sich bald auch um andere Themen. Christiane war Gymnasiallehrerin und ist bereits im Ruhestand. Früh verwitwet, hat sie drei Kinder allein groß gezogen. Die beiden Frauen haben sich im Kanuklub kennengelernt und fahren zusammen Mwereskajak. Oft fahren sie abends auf eine der vorgelagerten Inselchen, zelten dort und fahren am nächsten Tag wieder zurück - was für eine wundervolle Möglichkeit, den Kopf frei zu bekommen! Wir sitzen bis Mitternacht zusammen und genießen den milden Abend. Heute morgen sind die beiden weitergefahren, nicht ohne mit uns ihre Handynummer auszutauschen....
    Wir brechen bei grauem Wetter zu den Sleigh leaves auf, den steilsten Klippen Europas, die mehrere hundert Meter zum Meer abfallen. Am Visitor's Center angekommen, entschließen wir uns, den Bus zu nehmen, statt 4 km bergauf zu laufen. Die Berggipfel sind in Nebel gehüllt, trotzdem genießen wir den Blick über die Klippen. Den Bergpfad, der zu einer kleinen Wallfahrtskirche führt, gehen wir wegen des Nebels nicht. Eine große Stille liegt über der Bucht und ich kann gut verstehen, dass Menschen hier den Pilgerpfad gehen, um zu sich und zu Gott zu finden. Dieser Ort ist den Iren heilig, weil Colomba, ein Mönch, mit dem die Christianisierung Irlands begann, sich hierhin zurückgezogen hatte. Außerdem ranken sich viele Sagen um diesen Ort. Die Tier- und Pflanzenwelt ist einzigartig. Bevor uns der Regen voll erwischt, nehmen wir den Bus zurück ins Tag und erkunden Donegal im feinen Nieselregen überwiegend mit dem Auto.....
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  • Day 8

    Donegal und Sligo

    July 25 in Ireland ⋅ 🌬 13 °C

    Nachdem der Vormittag sehr regnerisch ist, fahren wir erstmal ins Cafe Ahoi nach Killibegs und genießen dort Krabbensandwich und heiße Suppe. Dann machen wir uns auf den Weg, um die Städtchen Donegal und Sligo zu besuchen. Das scheint ein gutes Regenwetterprogramm zu sein.
    In Donegal angekommen, reisst der Himmel plötzlich auf und die Sonne kommt hervor. Donegal ist winzig und hat neben einigen schönen Läden haupsächlich Souvenirgeschäfte zu bieten. Wir verabschieden uns schnell wieder und fahren bei Sonnenschein weiter nach Sligo, einer Hafenstadt im County Connaught. Der Hafen bestand schon zur Zeit der Römer, im 19. jahrhundert, bedingt durch Landvertreibungen durch Großgrundbesitzer, litt Irland Hunger. Viele Iren wanderten von Sligo nach Amerika aus, daran erinnert eine Skulptur am Marktplatz. Wir bummeln bei Sonne durch das bunte Städtchen, auf dem Weg zum Parkplatz erwischt uns der nächste Regenguss und ein wunderbarer Regenbogen erscheint über der Stadt. Im goldenen Abendlicht, vorbei an hohen Bergketten und glitzernden Buchten, fahren wir zurück zum Campingplatz.
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  • Day 9

    Rain and sun

    July 26 in Ireland ⋅ ☁️ 14 °C

    In dieser Nacht gab es wollkenbruchartigen Regen und Wind. Das Zelt blieb dicht und wir haben gut geschlafen. Nach dem Aufstehen schaffe ich es gerade bia ins Auto, dann kommt der nächste Regenschauer. In der nächsten Regenpause schaffe ich es immerhin in die Waschräume und, oh Wunder, nach dem Duschen empfängt mich draußen Sonnenschein und wir können in der Sonne frühstücken. Ein rotes Fischerboot tuckert in den Hafen, die Luft ist klar, das Meer blau. Bei Martin Schleske lese ich: " Wir müssen nicht immer einen Weg gehen. Unser Dasein besteht auch aus wunderbaren Einzelereignissen, wie Perlen, die für sich selbst wertvoll sind. Es muss nicht immer alles eine Entwicklung sein, ein Weg,, schon garnicht immer eine Steigerung sein. Es dürfen Segensmomente für sich allein stehen." Meine Perlen sind gerade die Sonnenmomente, die die Landschaft aufleuchten lassen.
    Nach dem Frühstück brechen wir zum St. John's Point auf. Das ist eine Felsnase am Ende einer langen, schmalen Landzunge, die gegenüber von unserem Campingplatz ins Meer ragt. Auf einem schmalen Sträßchen fahren wir zwischen Blumenwiesen dorthin, zu beiden Seiten ist das Meer zu sehen und jeweils dahinter blaue Bergketten. Wir parken an einem kleinen Sandstrand, da erwischt uns der nächste Guss. Fasziniert beobachten wir, als es aufklart , wie das Meer seine Farbe wechselt von düster hin zu einem hellen Türkis. Der Weg zu Felsnase und Leuchtturm führt weiter durch Blumenwiesen, in denen ich wilde Orchideen entdecke. Der weite Himmel mit dramatischen Wolkenbildern, das glitzernde Meer und der Ausblick auf die Bergketten begeistern mich.
    Wir beschließen, noch ein bisschen den Norden Donegals zu erkunden und fahren durch Highlands mit blühendem Heidekraut und vielen Lochs, das sind Seen, zum Teil mit baumbestandenen Inseln darin. Irgendwann erblicken wir einen riesigem, grauen Berg, den Mount Errigal. Das ist mit 750 m der höchste Berg Donegals. Nachmittags kehren wir in einem urigen Pub ein. Wir sitzen in der Sonne und lassen uns Suppe und Muscheln schmecken. Seit unserem Bretagneurlaub habe ich nicht mehr so leckere Muscheln, frisch aus dem Atlantik, mit Knoblauchbutter gegessen. Dazu ein Guinness und das Leben wird zum Fest....
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  • Day 10

    Wolkentheater

    July 27 in Ireland ⋅ ☁️ 14 °C

    Heute begrüßt uns schon am Morgen die Sonne und so nehmen wir uns erst einmal Zeit für ein ausführliches Frühstück. Dann machen wir uns nochmal auf in.den Norden Donegals. Wir wollen die Gegend rund um den Glenveagh Nationalpark erkunden. Schnell wird klar, dass der Mount Errigal, den wir gestern bestaunt haben, neben anderen Berggipfeln dazu gehört. Wir fahren durch ein Hochtal , das den Vergleich mit GlenCoe in Schottland nicht zu scheuen braucht. Heute ist die Heide- und Moorlandschaft durch die Sonne schön beleuchtet , dramatische Wolken jagen über den Himmel, der Mount Errigal ist teilweise in den Wolken verschwunden. Was uns begeistert, ist die Kombination aus Berglandschaft und Küste. Diese blitzt immer wieder hervor und das Meer ist heute tiefblau.
    Zwischendurch müssen wir mal einkaufen. Während Andreas durch den Lidl streift, lese ich am offenen Fenster im Auto. Plötzlich sagt jemand neben mir: " Ah, you are from Germany! ".
    .und schon bin ich im Gespräch mit einem netten Niederländer, der vor einigen Jahren aus der Gegend von Venlo zusammen mit seiner Frau nach Donegal ausgewandert ist und sich hier sehr wohl fühlt. " i' m in love with this country." erzählt er mir und dass er Jäger ist. Haupsächlich jagt er Hirsche, von denen es hier viele gibt. Er gehört zu einem irischen Jagdclub, aber am liebsten geht er allein jagen. In seinem roten Berlingo sitzt ein hübscher Springerspaniel, den er gerade zum Jagdhund ausbildet. Außerdem besitzt er noch einen Germany Pointer, den er mit zur Jagd nimmt. Der Spaniel heißt Max, nach Max Verstappen, dem Rennfahrer, und ist auch genauso schnell, erzählt er. Ich frage ihn, wie er es schafft, einen erlegten Hirsch zu transpotiieren. Er erzählt mir, dass er immer einen Bauern findet, der ihm hilft und dann teilen sie das Fleisch. Wir verabschieden uns freundlich voneinander und dann fahren Andreas und ich weiter an der Küste entlang und halten an einer langen sandigen Bucht. Es ist gerade Ebbe und wir machen einen Spaziergang bis zur Wasserlinie, rechts und links grüne Hügel, weiße Häuschen und Felsen, Wolkenschatten ziehen über den Strand. Wir genießen die Sonne und die frische Luft. Auf dem Rückweg kommt uns ein alter Herr mit blauer Schirmmütze entgegen. "Isn't it lovely? If you See this beauty, you forget all the rain." ich kann ihm nur zustimmen, genauso ist es: diese wilde Landschaft bei Sonnenschein berührt das Herz.
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