• 197 - Felsenkirche der Hlg. Jungfrau

    28 september 2019, Bulgarien ⋅ ☁️ 20 °C

    Westlich von Russe haben sich zahlreiche Nebenflüsse der Donau über Jahrtausende tief in den weichen Kalkstein gegraben und auf diese Weise eine reizvolle Landschaft aus Plateaus und natürlichen Höhlen gegraben. Seit dem 12. Jhd. zogen sich Einsiedler in diese Gegend zurück und gruben Räume in den weichen Stein. Auf diese Weise entstand im Lauf der Zeit ein dichtes Netz aus Kirchen und Klöstern in den Felsen.
    Wir haben den Ausflug zu der Felsenkirche der Heiligen Jungfrau nach Ivanovo gebucht. Diese liegt in 38 Meter im Fels über dem Flusstal, und ist der einzig erhaltene Teil des Klosters des Heiligen Erzengel Michael. Schon auf dem Weg hinauf hat man einen herrlichen Blick ins Tal.
    Die Felsenkirche selbst besticht durch ihre Wandmalereien aus dem 14. Jhd., die zu den schönsten in Bulgarien und des gesamten Balkans zählen sollen und seit 1979 als UNESCO-Weltkulturerbe eingetragen ist. Ungewöhnlich für die Entstehungszeit ist die Genauigkeit der Darstellungen, und die räumliche Illusion, die den Raum größer erscheinen lässt. Die Kirche selbst ist nur 16 Meter lang und 4 Meter breit. Von dem Balkon aus hat man einen weiten Blick ins Land.
    Nach der Eroberung Bulgariens durch die Osmanen erlosch diese Art des Klosterlebens, die Kirchen und Klöster wurden aufgegeben und bis auf wenige Ausnahmen, wie die Felsenkirche der Heiligen Jungfrau, sind die meisten Schätze jener Zeit unwiederbringlich verloren. Diese kleine Kirche ist tatsächlich ein zutiefst spiritueller Ort, der uns sehr berührt.
    Läs mer