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- Dag 15 662
- måndag 25 juli 2022 11:18
- ☀️ 29 °C
- Höjd över havet: 173 m
TjeckienEisgrub48°48’1” N 16°48’14” E
243 - Kulturlandschaft Lednice-Valtice

Unser heutiger Ausflug führt uns zum Schloss Lednice, ehemals Eisgrub. Es wurde in zahlreichen Bauphasen vom Fürstenhaus Liechtenstein errichtet, präsentiert sich seit dem 19. Jhd. im neugotischem Stil und ist – zusammen mit seinem Park – heute Teil des UNESCO-Welterbes Kulturlandschaft Lednice-Valtice.
Für das Schloss Lednice werden tatsächlich 6 verschiedene, natürlich tschechische 🙄 Führungen angeboten, die jeweils einen anderen Bereich des Schlosses und seiner Nebengebäude umfassen (z.B. Erdgeschoß - 45 Minuten, 1. Stock - 45 Minuten, 2. Stock - 45 Minuten). Möchte man also das ganze Schloss besichtigen, ist man nicht nur den ganzen Tag beschäftigt, man zahlt auch 6x Eintritt. Ohne Führung ist das Schloss, wie könnte es auch anders sein, natürlich gar nicht zugänglich.
Wir haben mittlerweile echt genug von tschechischen Führungen, buchen also keine der 6 verschiedenen, und widmen uns stattdessen dem riesigen Parkareal.
Direkt am Schloss gelegen ist ein „formaler“ Garten, mit Hecken und Blumenbeeten.
Das mit dem Schloss verbundene, und wohl einst als „Wintergarten“ genutzte Palmenhaus, ist mit der einzige Schlossteil, den man ohne Führung, aber natürlich mit Eintritt besichtigen kann.
Die zu seiner Zeit hochmoderne Gusseisen-Glas-Konstruktion mit einer Länge von 90 m entstand 1843–1845, und ist damit geringfügig älter, als die viktorianischen Gewächshäuser der Royal Botanic Gardens in London.
Bei den derzeit herrschenden Außentemperaturen kommt es uns im Tropenhaus gar nicht so viel wärmer vor… 😅
An den direkt ans Schloss angrenzenden Garten schließt sich ein riesiger Landschaftspark an, wie wir es im Wörlitzer Park aber auch in Kew Gardens schon gesehen haben.
Man hat hier verschiedene Möglichkeiten sich das Gelände zu erschließen: für den ersten Teil bis zur sogenannten Hansenburg, Janův Hrad, entscheiden wir uns für die mit 2 PS angebotene Kutschfahrt durch die weitläufige Parklandschaft.
Die Hanseburg ist eine künstliche Ruine, die ab 1801 erbaut wurde. Sie wurde als Ausgangs- und Endpunkt für Jagden benutzt, und hat eine dementsprechende Ausstattung. Unnötig zu erwähnen, dass man auch hier eine, allerdings nur 25-minütige Führung buchen könnte, wenn man denn die gefakte Ruine von innen sehen wollen würde.
Für den nächsten Abschnitt zwischen der Hansenburg und dem Minarett wählen wir die Bootsfahrt.
Für die Anlage des englischen Landschaftsgartens wurde der Fluss Thaya umgeleitet und dort ein neuer Teich ausgehoben. Mit dem Aushub wurden Inseln im Teich modelliert und das übrige Parkgelände um 60 bis 100 cm aufgeschüttet. Auf welchem Teil, ob Fluss oder Teich wir mit dem Boot jetzt unterwegs sind, erschließt sich uns nicht, die tschechischen Erläuterungen sind uns nicht hilfreich. Die Landschaft aber ist sehr schön. Wir begegnen dem einen oder anderen Graureiher, und sogar ein Reh lässt sich blicken. Es soll hier sogar Biber geben.
Das Minarett wurde 1797 bis 1804 errichtet, und dient zum einen als Bezugspunkt für verschiedene Sichtachsen aus dem und in den Park, zum anderen als ein Aussichtsturm.
Das letzte Stück vom Minarett zurück zu unserem Auto, was wir heute für ein Tagesticket von umgerechnet 2,40 Euro bei einem Bauern abgestellt haben, um uns nicht den Parkscheinautomaten stellen zu müssen, wandern wir zu Fuß durch die Teich- und Insellandschaft. Der Schlossteich und benachbarte Wasserflächen dienen heute vielen Wasservögeln als Brut- und Rastplätze und stehen seit 1953 als nationales Naturreservat Lednické rybníky unter Naturschutz.
Das letzte Mal, dass wir Störche und Minarette gleichzeitig gesehen haben, war in Nordafrika, genauer gesagt 2014 in Marokko.
Zwischen den Staffagebauten Grotte und römisches Aquädukt kommen wir an einer kleinen Bar vorbei. Das ist so skurril hier mitten in der Landschaft, da muss man was bestellen. Wir lassen uns einen Virgin Mojito mixen und fühlen uns am Teich in Lednice fast wie auf Kuba.Läs mer