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  • Day 10

    Ausklang im Hinterland von Heraklion

    July 16, 2021 in Greece ⋅ ☀️ 31 °C

    Nach der tollen Wanderung klingt meine Reise auf Kreta langsam aus. Am Morgen genieße ich ein herrliches und sehr leckeres Frühstück auf der Dachterrasse des Hotel Amphora mit Blick auf den venezianischen Hafen - ein Traum! Von der Hotelrezeption bekomme ich dann noch eine Art Urkunde für die erfolgreiche Schluchtwanderung, das finde ich echt sehr aufmerksam. Ich spreche auch noch mal mit der freundlichen Hotelbesitzerin, die in Kanada lebt. Dies ist wirklich ein richtig liebevoll geführtes kleines Hotel. Auf meiner Reise durch Kreta landet es auf Platz 1 meiner persönlichen Hotelrangliste!

    Ich fahre gemütlich zu meinem letzten Hotel im Hinterland der Hauptstadt Heraklion. Auf dem Weg dorthin mache ich zwei kleine Zwischenstopps. Zuerst fahre ich auf die Halbinsel Drapano. Dort gibt es hübsche alte Dörfchen zu entdecken - gleichzeitig haben viele Ausländer dort größere Villen mit Pools gebaut, natürlich mit tollem Blick aufs Meer.

    Der zweite Zwischenstopp ist später am Meer. Ganz spontan fahre ich von der Küstenschnellstraße ab und finde einen traumhaften Platz in einer kleinen Taverne - ruhig und mit fantastischem Blick aufs Meer. Hier trinke ich einen griechischen Kaffee, sehr lecker! Dies ist ein Ort, an dem man einfach verweilen kann - schauen, spüren, genießen.

    Schließlich kommt die letzte Etappe zum Katalagari Hotel mitten auf dem Land. Gegen 15 Uhr komme ich dort an. Wieder einmal bekomme ich ein Zimmer upgrade. In diesem Fall ist es ein kleines Apartment im Stil einer Maisonette- Wohnung - unten Wohnzimmer, Küche und Bad, oben Schlafzimmer. Dazu noch ein großer Balkon - hier kann ich spazieren gehen! Der Blick ist traumhaft - weit ins Land, hier gibt es auch Weinberge. Einziger Wermutstropfen ist die neu gebaute Straße, die unterhalb vorbeikommt…

    Als erstes genieße ich den Swimming Pool und lasse einfach die Zeit fließen. Die nette Rezeptionistin reserviert für mich einen Tisch fürs Abendessen in einer nahegelegenen Taverne. Um 20.30 laufe ich also in das Dörfchen nebenan, das etwas oberhalb vom Hotel liegt. Die Taverne hat ebenso wie mein Balkon eine wunderbare Aussicht.

    Die Kellnerin (ich vermute die Tochter der Besitzerin) spricht nur wenige Worte englisch. Der allererste Eindruck von ihr ist - für mich überraschend - eher etwas ruppig. Auf meine Frage, ob ich mich auch an einen Tisch näher zum Tal setzen kann, kommt ein einfaches “no”, ohne weitere Begründung. Das war ich bisher nicht gewohnt. Ich merke jedoch sehr schnell, dass es vor allem etwas mit den fehlenden Sprachkenntnissen zu tun hat. Wie kann ich auch erwarten, dass noch im kleinsten Dörfchen die Menschen Fremdsprachen sprechen? Und ich selbst kenne nur wenige griechische Worte. Wir verständigen uns also mit etwas Englisch, “Händen und Füßen” und vor allem Lächeln. So bricht das Eis und im Verlauf des Abends wird die Kommunikation immer entspannter.

    Ich bin hier in einem echten Familienbetrieb, wo es gute Hausmannskost gibt. Ich genieße die familiäre Atmosphäre, es kommt auch noch ein Paar und eine einzelne Frau hinzu, die wohl ebenso im Dorf leben. Die ältere Besitzerin, die leckere Hackfleischbällchen für mich gebrutzelt hat, bietet mir von ihrem selbstgemachten Kirschlikör an, hmm. 😋 Auch wenn ich sonst süßen Likör nicht trinke, hier nehme ich es als Dessert und genieße ihn als Teil der hiesigen Tradition. Ein schöner Abend, der so gar nichts mit kommerziellem Tourismus zu tun hat!

    Am nächsten Vormittag bereite ich meine Abreise vor. Um 17 Uhr geht mein Flieger zurück nach Frankfurt. Ja, irgendwie schon schade! Ich hatte mich jetzt grade richtig akklimatisiert, und das sowohl bzgl. der Hitze als auch der Kenntnis von hiesigen Gewohnheiten und Verhaltensweisen. Ich könnte mir gut vorstellen, noch zu bleiben! 😃 Ich fahre noch etwas durch die Gegend und genieße die letzte Stunde am Pool.

    Dann verabschiede ich mich gegen 13.30 Uhr zum Flughafen. Es ist noch viel Zeit, aber ich bin etwas nervös, ob auch alles gut klappt - mit Auto und Verkehr, am Flughafen, Rückgabe beim Autovermieter… Dann lieber etwas Puffer, falls noch was Unvorgesehenes passiert.

    Nachdem ich nach etwas Herumirren schließlich auch die Rückgabestation des Autovermieters (wieder)gefunden habe, klappt alles sehr gut. Der Flughafen Heraklion ist etwas in die Jahre gekommen und fast zu klein für die Anzahl der Touristen. Wie ist das wohl in “Normalzeiten” ohne Pandemie? Da müsste er ja fast aus allen Nähten platzen?

    Wir heben schließlich pünktlich ab und ich schaue von meinem Fensterplatz ein letztes Mal auf die tolle Bergwelt und das tiefblaue Meer - eine herrliche Landschaft!

    Ich fühle mich etwas wehmütig, von hier wegzufliegen. Die Gastfreundschaft der Kreter hat mir sehr gut getan. Ich habe wieder neue Erfahrungen gemacht, was es heißt, alleine unterwegs zu sein. Es hat sich öfter nicht gut angefühlt, da um mich herum fast alle zu zweit oder in der Familie unterwegs waren. Der Austausch mit lieben Menschen und der gemeinsame Genuss von schönen Momenten hat mir manchmal gefehlt. Und gleichzeitig habe ich meine Unabhängigkeit genossen, immer genau das zu machen, worauf ich Lust hatte und was mir gut tut. Ich war ganz bei mir. Und ich habe alle Situationen gut gemeistert, darauf bin ich stolz!

    So bin ich mal wieder bereichert durch viele schöne Erlebnisse und Erfahrungen und die tollen Begegnungen mit gastfreundlichen und herzlichen Menschen! Jassas!
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