Erholung für die Seele, Neues entdecken an der Grenze zwischen Europa und Afrika, mediterrane Natur, outdoor-Erfahrungen, Sonne, Wärme, Gastfreundschaft und Ursprünglichkeit… Read more
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  • Day 1

    Ankunft auf Kreta

    July 7, 2021 in Greece ⋅ 🌙 26 °C

    Nach rund vier Monaten zurück aus Kenia und rund drei Monaten nach Ende meines Sabbaticals setze ich mich wieder ins Flugzeug. Sehr spontan und kurzentschlossen habe ich eine Selbstfahrertour auf Kreta gebucht beim Reiseveranstalter Umfulana. Ich kann eine Auszeit gut gebrauchen und freue mich sehr aufs „Seele baumeln lassen“! :)

    Mit Lufthansa fliege ich um 12 Uhr heute ab. Im Vorfeld waren natürlich wieder alle Corona-Regeln zu lesen und zu beachten - an Informationen und Warnhinweisen dazu mangelt es nicht! Da ich jetzt vollständig geimpft bin, bin ich zumindest von den Tests befreit. Ansonsten klappt alles wie am Schnürchen, vor dem Einstieg will keiner die Dokumente sehen, interessant!

    Der Flug ist total angenehm - bei schönem Wetter fliegen wir über die Alpen. Dann taucht Kroatien mit seinen vorgelagerten Inseln auf - wunderschön der Blick aufs Meer unter blauem Himmel. Auch die Halbinsel von Dubrovnic ist zu erkennen.

    Nach ca. 3 Stunden landen wir in Heraklion, der Flughafen liegt direkt am Meer. Ach, ich finde es klasse, mal wieder im östlichen Mittelmeer zu sein! Auch hier wird kaum was kontrolliert - ein kurzer Blick auf das Einreiseformular, mein Impfzertifikat interessiert hier niemanden. Ich werde den Eindruck nicht los, dass die Griechen gar keine Lust auf die Einreisevorschriften haben - Hauptsache, Touristen kommen. Die Vorschriften gibts wahrscheinlich nur wegen des EU-Zwangs, haha! 😂

    Mein kleiner Mietwagen wartet bereits auf mich, ein KIA Picanto mit Mini-Kofferraum. Mein Koffer passt grade rein und schon fahre ich los. Mein Navi Equipment ist noch von den letzten Reisen gut vorbereitet - IPhone, Handyhalterung und Adapter für den Zigarettenanzünder. Erst geht es auf gut ausgebauter Schnellstraße Richtung Rethymnon, immer am Meer bzw. oberhalb entlang mit schönen Blicken. Vor Rethymnon zweige ich dann ins Hinterland ab. Ab hier wird’s eng und kurvig. Mehrfach bedanke ich mich für mein kleines Autochen - total praktisch bei den kleinen Bergsträßchen mit unerwartetem Gegenverkehr! Ein größerer Wagen wäre eigentlich nur lästig.

    Nach vielen Kurven und Passieren kleiner Dörfchen komme ich kurz vor 19 Uhr beim Kapsiliana Village Hotel an - „in the middle of nowhere“. Die Rezeptionistin erklärt mir bei einem kleinen Rundgang, dass hier ursprünglich eine Ölmühle war mit einem Dorf drumherum. Sie verfiel irgendwann und wurde dann in ein Hotel umgewandelt. Es sieht sehr schön und natürlich aus - alles aus hellem Stein. Oberhalb des kleinen Pools gibt es einen herrlichen Blick nach unten Richtung Meer und Küste. Ich bekomme einen Zimmer upgrade von einem Einzelzimmer auf ein sehr geräumiges Doppelzimmer mit kleiner Sitzecke und eigener Terrasse. Wow! 🤩

    Das Abendessen unter Oliven- und anderen Bäumen mit schönem Blick ist einfach fantastisch! Die Grillen zirpen mit unwahrscheinlich viel Dezibel in den Bäumen, es ist unglaublich! Gemüse und Salat kommen aus dem eigenen Garten. Ich habe noch nie einen so leckeren frischen Salat mit verschiedenen Salatsorten, Avocado, Koriander und Orangenfilets gegessen! Das Brot - bestehend aus verschieden Sorten - ist ebenso selbst gebacken, ein Gedicht! Dann noch langgekochtes zartes Lammfleisch, das fantastisch schmeckt - es meldet sich allerdings ein leicht schlechtes Gewissen, seitdem ich zwei Bücher zum Thema Biodiversität gelesen habe…

    Die Hotelangestellten sind sehr freundlich und zuvorkommend - sie tun alles, damit wir Gäste uns wohlfühlen! So genieße ich den lauen Sommerabend mit einem leckeren kretischen Weißwein. Und dann heißts „Kali nichta“! 😴
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  • Day 2

    Schluchtwanderung bei Rethymnon

    July 8, 2021 in Greece ⋅ ☀️ 29 °C

    Heute morgen gibt es ein herrliches Frühstück im Terrassenlokal. Das Buffet ist ein Traum - frischer und schmackhafter geht es eigentlich nicht. Neben selbstgebackenem Brot, Keksen und Kuchen gibt es süße Spezialitäten wie Baklava und Halva (mit Sesam), außerdem diverse Bruschetta mit Avocados und Tomaten und den leckeren kretischen Schafs- und Ziegenkäse. Alles auf einmal probieren geht leider nicht, das werde ich mir auf die drei Tage hier aufteilen. 😁

    Ich beschließe, heute eine Wanderung im Tal der Mühlen zu machen entlang einer kleinen Schlucht. Da fällt mir auf, dass ich einen Sonnenhut zu Hause vergessen habe. Ohne den geht’s allerdings hier im kretischen Sommer nicht.

    Also fahre ich zuerst nach Rethymnon zu Intersport. Als ich dort ankomme, suche ich vergeblich nach einem Parkplatz - mitten in einer kretischen Stadt scheint das sehr schwierig, alles ist zugeparkt. Hm, Google maps hilft hier leider auch nicht weiter. Bei der nächsten Haltemöglichkeit am Straßenrand (eingeschränktes Halteverbot) stelle ich mich hin. Ich frage eine Ladenbesitzerin. Parken sei wirklich schwierig, zumal heute Markt ist. Sie ist total hilfsbereit, gibt mir den Tipp, meinen Warnblinker anzustellen. Sie würde ein Auge darauf haben. Ok, ich hab keine Lust, noch weiter ziellos durch die Stadt zu irren und vertraue jetzt einfach, dass es gut gehen wird. Intersport ist ca. 8 min. zu Fuß entfernt. Dort erstehe ich eine Kappe, juhu! Zurück am Auto und bei der netten Ladenbesitzerin ist alles gut, kein Knöllchen, keine Polizei👍. Ein Mann hilft mir beim Ausparken und hält den Verkehr an - überall freundliche Leute, die griechische Gastfreundschaft tut einfach gut!

    Los geht’s in Richtung Mühlenschlucht zu einem Dorf mit unaussprechlichem Namen - Xiro Chorion. Dort parke ich. Ursprünglich hatte ich eine Rundtour vor mit knapp 12 km. Jetzt ist es schon nach 12 mittags, es ist wahnsinnig heiß. Ich merke, dass mir diese Tour jetzt viel zu anstrengend ist.

    Also marschiere ich gleich Richtung Schlucht. Erstmal geht’s bergab. Unten am Flüsschen angekommen, sehe ich jedoch bald keinen richtigen Pfad mehr. Ich stapfe und klettere über Steine im Wasser und größere Felsbrocken. Merkwürdig, ich hatte diesen Pfad eigentlich als weniger kraxelig verstanden. Eine deutsche Familie, die mir entgegenkommt, klärt mich auf. Vor einigen Jahren gab es hier ein großes Unwetter mit gewaltigem Erdrutsch und Felsabbruch. Seither sind die Brücken zerstört - ach so!

    Ich wandere weiter nach oben, der Pfad ist wieder „besser in Schuss“, weniger anstrengend wird’s jedoch nicht. Die Hitze macht mir mehr zu schaffen, als ich dachte - trotz relativ vielen Bäumen und Schatten. Aber es geht halt stetig bergauf, teilweise recht steil. Die Landschaft ist schön - hohe Felswände, viel Grün, Büsche und Bäume. Der Pfad verläuft teilweise sehr pittoresk an den Felswänden entlang.

    Ich freue mich sehr, als entgegenkommende Wanderer mir sagen, dass in 10 min. eine Taverne auf mich wartet - selten habe ich mich so sehr auf den „Einkehrschwung“ gefreut! 😅🥤 Auch hier wieder herzliche Gastfreundschaft, das Wasser kostet 70 cent, ich kann es kaum glauben! Dies war für mich heute der höchste Punkt meiner Wanderung. Ich freue mich auf den Rückweg bergab!

    Ich komme tatsächlich viel schneller voran und helfe unterwegs noch einer Gruppe junger Deutscher, die wenig vorbereitet in der Schlucht unterwegs ist ohne große Orientierung. Es ist immer ein schönes Gefühl, hilfreich sein zu können - zumindest mit Informationen. Und da bin ich doch recht gut ausgerüstet mit meinem Wanderführer, Wanderapp und offline-Karten.😊

    Wieder zurück im Hotel genieße ich den Pool und den Liegestuhl! Und später wieder ein leckeres Abendessen auf der Hotelterrasse. Nebenan sitzt eine Pariserin mit ihrem quirligen Sohn. Er hat unglaublich viel Energie, die er vermutlich in letzter Zeit im lockdown nicht loswerden konnte. Es ist echt verständlich. Auch ich genieße das wieder gewonnene Freiheitsgefühl und die Sommerstimmung!
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  • Day 3

    Kretische Geschichte und Meeresrauschen

    July 9, 2021 in Greece ⋅ ☀️ 24 °C

    Nach der gestrigen Wanderung möchte ich heute etwas Ruhigeres machen. Heute ziehen - bei nach wir vor hochsommerlichen Temperaturen- viele Wolken über die Insel, da ist ein Besuch der historischen Stätten auch ganz angenehm. Ganz in der Nähe des Hotels befindet sich das Kloster Arkadi, das in der Geschichte und im Nationalbewusstsein der Kreter eine wichtige Rolle spielt. Vor rund 150 Jahren verschanzten sich dort mehrere 100 Menschen vor den herannahenden osmanischen Truppen. Da es für sie keine Aussicht auf Freiheit mehr gab, beschlossen sie mit dem anführenden Mönch, sich ins Pulvermagazin zurückzuziehen und sich dort selbst in die Luft zu sprengen. Freiheit oder Tod - das scheint tief verankert in der kretischen Seele. Die Kreter befanden sich über viele Jahrhunderte unter Fremdherrschaft. Als ich am Ort des Geschehens bin, berührt es mich sehr. Ich stehe in einer Art Gewölbe - nur die Decke fehlt, sie explodierte damals…

    Dann fahre ich noch zu einer Ausgrabungsstätte aus den Zeiten der Römer, Archea Elefterna. Die Lage ist toll auf Felsen, links und rechts geht es steil abwärts. Es ist ein weitläufiges Gelände, nur wenige Menschen sind unterwegs. Beeindruckend sind die Zisternen in riesigen Gewölben im Fels, die mit Säulen abgestützt sind. Dann gibt es noch eine Akropolis, die finde ich allerdings nicht so beeindruckend, man sieht nur einige Überreste, die eingezäunt sind. Für mich ist es jedenfalls ein kurzer Einblick in die wechselhafte und reichhaltige Geschichte Kretas, hier gäbe es noch viel zu entdecken!

    Nach dem geschichtlichen Exkurs im Hinterland möchte ich gern an die Küste und fahre nach Rethymnon, diesmal direkt ans Meer. Ich laufe an der Promenade zum venezianischen Hafen und komme dabei am Stadtstrand vorbei, der irgendwie ganz natürlich aussieht mit grünem Gestrüpp. Links von mir ist die Strandpromenade mit vielen Tavernen und Restaurants. Der venezianische Hafen ist pittoresk und gesäumt mit vielen (teuren) Fischrestaurants. Auch wenn ich jetzt Hunger habe, für ein Mittagessen ist mir das zu gehoben und spricht mich nicht an. Die aus meiner Sicht zwei nettesten Tavernen sind prompt auch voll.

    Um die Ecke finde ich jedoch ein nettes offenes Lokal direkt oberhalb am Meer, wo die starke Brandung auf die Mauer trifft. Hier esse ich hausgemachte sehr leckere gefüllte Weinblätter und einen frischen griechischen Salat. Nebenan laufen immer wieder Touristen auf die Kaimauer, vor der riesige Betonwürfel liegen als Wellenbrecher. Direkt hinter der Kaimauer befindet sich ein Parkplatz - einige Autos bekommen eine kostenlose Wäsche! 😉 Es ist sehr beeindruckend, wie manche besonders starken Wellen über die Kaimauer hinwegbrechen. Da mag ich mir kaum vorstellen, wie heftig es wohl im Winter hier ist. Einige Touristen, die neugierig auf der Kaimauer unterwegs sind und versuchen, das spektakulärste Foto zu schießen, bekommen jedenfalls ebenso eine Dusche ab. Meine Kellnerin ist besorgt, sie sieht das jeden Tag und findet es gefährlich.

    Nach der schönen Mittagspause laufe ich weiter am Meer entlang, oberhalb liegt die Zitadelle. Ich setze mich immer wieder mal auf die Bänke an der Uferpromenade und genieße den Blick auf das wilde Meer. Auf dem Rückweg setze ich mich noch an den Stadtstrand. Das ist süßes Nichtstun im besten Sinne! Einfach treiben lassen, die Sonne und das Meer genießen! Gegen 19.30 Uhr breche ich auf ins Hinterland Richtung Hotel zu einem kleinen Abendessen. Der Sternenhimmel ist klar, so dass ich noch ein Glas Wein oberhalb des Pools genieße.
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  • Day 4

    Über den Kournas-See nach Paleochora

    July 10, 2021 in Greece ⋅ 🌙 28 °C

    Heute morgen verabschiede ich mich vom Kapsaliana Village Hotel und den freundlichen Angestellten, z.B. Natalia von der Rezeption - es war super hier!! Mein nächstes Ziel ist Paleochora im äußersten Südwesten von Kreta. Das sind ca. 150 km, ich freue mich auf die Fahrt und die Eindrücke unterwegs.

    Mein erster Zwischenstopp ist nicht weit entfernt - Mariannas workshop im Dörfchen Maroulas, ein Tipp von meinen lieben Freunden Dagmar und Gunter. Marianna verarbeitet die einheimischen Kräuter zu Ölen, Cremes und Tees. Es duftet schön hier und am Eingang begrüßt mich die Schildkröte des Hauses, wie goldig! Sie bewegt sich frei auf dem Boden des Ladens und der Werkstatt, beinahe hätte ich sie übersehen und wäre vielleicht drauf getreten 🤭. Ich erstehe dort ein toll duftendes Duschgel mit dem vielversprechenden Namen “happy” 😃.

    Dann geht’s zum nächsten Tipp von Dagmar und Gunter - dem Süßwassersee Kournas. Als ich dort um die Mittagszeit ankomme, ist Einiges los, wobei die vorhandene Infrastruktur mit Souvenirläden und Tavernen noch viel mehr Menschen verkraften könnte. Es ist Samstag und wie ich gelesen habe, ist der Kournassee ein beliebtes Ausflugsziel der Kreter. Auf dem See tuckern viele Tretboote, am Uferrand tummeln sich Badende im Wasser. Da ich inzwischen Hunger habe, setze ich mich in einer der Tavernen mit Blick auf den See und die umgebenden Berge. Die Landschaft ist wirklich schön - die verschiedenen Blau- und Grüntöne des Sees, die Berge rahmen den See toll ein! Ich genieße einfach die Stimmung. Nach dem kleinen Mittagssnack trinke ich noch einen griechischen Kaffee. Diesen habe ich bereits im Kapsaliana Hotel kennen- und liebengelernt.

    Dann fahre ich weiter Richtung Westen. Von der Küsten-“Autobahn” gibt es immer wieder tolle Ausblicke aufs Meer, die weißen Lefka Ori-Berge kommen in Sicht. Irgendwann zweigt die Straße nach Paleochora ins Landesinnere ab. Die Straße schlängelt sich durch die Bergwelt mit wunderschönen Landschaften - wenn es mehr Haltebuchten gäbe, würde ich alle 500 m anhalten! Ich bin wieder mal sehr froh über mein kleines Auto. Es ist zwar nicht leistungsstark, dafür jedoch sehr wendig, ich komme überall durch und vorbei. Und manche Gassen in den kleinen Dörfchen sind recht schmal bzw. zugeparkt.

    Gegen 16.30 Uhr komme ich in meinem Hotel in Paleochora an. Es ist modern und ich habe wieder ein Doppelzimmer. Also bislang habe ich echt Glück! 🍀☺️ Ich laufe los Richtung Strand auf der Südostseite des Ortes. Paleochora liegt sehr beschaulich auf einer Art Halbinsel, eine Karte ist hier absolut unnötig auch bei eingeschränktem Orientierungssinn, haha! Der Wind ist recht stark, ist dies der berühmte Meltemi? Ich genieße jedenfalls das frische Wasser! Als mir zum wiederholten Mal kleine Kiesel durch den Wind auf meinen Rücken prasseln, beschließe ich, die Seite zu wechseln.

    Ich bin erstaunt, als ich auf der anderen Seite ankomme - ein riesiger fast menschenleerer Strand mit Blick Richtung Sonnenuntergang. Einfach fantastisch! An einer netten Strandbar gönne ich mir eine Caipirinha und 100m weiter später ein leckeres Abendessen. Auch hier stelle ich wieder fest, dass die vorhandene Infrastruktur mit Sonnenschirmen und Lokalen bei weitem nicht ausgenutzt wird. Offenbar ist der Tourismus noch lange nicht wieder auf dem Niveau wie vor Corona. Ich kann mir daher überall den schönsten Platz aussuchen! 😃

    Langsam sinkt die Sonne hinter die Felsküste - es ist einfach wunderschön! Für mich ein Lieblingsplatz auf dieser Insel, den ich heute abend ausführlich genieße. Dann schlendere ich zurück durch die kleine “Innenstadt” Richtung Hotel. Da bin ich wieder erstaunt - in der Fußgängerzone ist echt was los - viele Tavernen scheinen gut gefüllt. Partystimmung! Interessant, die Touristen sind hier also nicht am Meer, sondern feiern im Ort.
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  • Day 6

    Elafonisi - Südsee oder Karibik?

    July 12, 2021 in Greece ⋅ ☀️ 30 °C

    Heute mache ich eine kleine Autotour durch den äußersten Westen von Kreta. Ziel ist die Lagune von Elafonisi, eins der touristischen Highlights der Insel. Entsprechend voll soll es dort sein, also lieber etwas später ankommen😉.

    Von Paleochora fahre ich erstmal zum kleinen Bergdörfchen Agozires. Dort laufe ich durchs Gestrüpp zu einem herrlichen Bach mit kleinem Wasserfall und natürlichem Staubecken umrahmt von Felsen. Ich kann mir vorstellen, dass sich die Einheimischen hier gern erfrischen. Ein richtig lauschiges Plätzchen!

    Dann fahre ich weiter über kurvige Bergstraßen, ca. eine weitere Stunde bis Elafonisi. Am Parkplatz merke ich schon, dass dies wirklich ein touristischer hotspot ist! Als ich am Strand ankomme - wow, das erste Mal auf der Insel kommt mir der Gedanke an Massentourismus.

    Allerdings verstehe ich auch sehr gut, warum! Die Lagune ist ein Traum - türkis, hell- und dunkelblau in allen Schattierungen, klares Wasser, toller Sand, der an Ufernähe teilweise sogar rosa gefärbt ist. Und die Lagune und der Strand sind riesig!

    Ich beschließe, erstmal ein Stück zu laufen hinüber zur angrenzenden Insel. Mit zunehmendem Abstand zum Parkplatz und zur Infrastruktur wird es leerer und die Landschaft noch beeindruckender! Im Wasser sind immer mehr Felsen zu sehen, die kleinere und größere Wasserbecken umschließen, entlang zieht sich eine schöne Dünenlandschaft. Es ist einfach wunderbar! Ich laufe in den Dünen, wo kaum noch andere Touristen unterwegs sind. Dann bade und schwimme ich in den erfrischenden Meerespools.

    Nach und nach brechen die Tagesausflügler auf, Elafonisi leert sich zunehmend. Es müsste traumhaft sein, hier zu übernachten und den Strand und die Lagune quasi für sich zu haben! Ich möchte jedoch nicht nachts durch die Berge kurven auf engen Straßen, daher fahre ich gegen 19.15 Uhr los. Vorher bestaune ich noch die kleinen Läden für Wassersportequipment. Hier gibt es unter anderem riesige bunte aufblasbare Schwimmtiere - Einhörner, ein großer Pfau, Flamingos… Echt witzig! Die Rückfahrt durch die Berge ist kurzweilig, um 20.30 Uhr bin ich wieder in Paleochora - rechtzeitig zu einem leckeren Abendessen am Strand!
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  • Day 7

    Durch die weißen Berge nach Chania

    July 13, 2021 in Greece ⋅ ☀️ 26 °C

    Heute führt mich meine Route nach Chania an die Nordküste zurück. Da ich viel Zeit habe für diese Fahrt, entschließe ich mich, die sog. “weißen Berge“ (lefka ori) zu erkunden. Dies ist ein Hochgebirgszug mit vielen Gipfeln über 2.000 m. Ich bin sehr gespannt!

    Zunächst verabschiede ich mich vom Hotel „Lybian Princess“, in dem ich mich sehr wohl gefühlt habe. Auch hier habe ich wieder große Aufmerksamkeit und Gastfreundschaft erfahren! Das ist die Konstante dieser Reise, egal wo ich bin - natürliche Freundlichkeit und Herzlichkeit uns Gästen gegenüber.

    Meine Fahrt führt mich durch eine beeindruckende und immer spektakulärere Landschaft. Es wird sozusagen zunehmend „hochalpin“. Immer wieder gibt es Serpentinen, ich fahre viele Höhenmeter hoch und wieder runter, auf den Höhenlagen stehen große Windenergieanlagen. Dazwischen kleine Bergdörfer, die sich an die Berghänge schmiegen. Es gibt Kirchen und Friedhöfe in spektakulärer Lage. Wow, ich bin echt fasziniert! Gleichzeitig denke ich: Als Beifahrer wäre mir bei diesen vielen Kurven schon längst schlecht!

    Inzwischen habe ich mir als Ziel den Startpunkt der Wanderung in die Samaria-Schlucht gesetzt. Diese Wanderung gilt als einer der Höhepunkte auf Kreta, die Schlucht wird als herausragendes Naturschutzgebiet ausgewiesen. Ja, als ich dort ankomme, bin ich tatsächlich beeindruckt! Die schroffe alpin anmutende Bergwelt, das Erahnen einer tiefen Schlucht, der mit Holzgeländern gesicherte Serpentinenpfad, der von rund 1.100 m über Meereshöhe in die Tiefe führt und irgendwann am Meer landet…

    Von hier aus fahre ich weiter durch die spektakuläre Bergwelt Richtung Norden. Nach rund einer Stunde lande ich am Hafen von Chania. Mein Hotel liegt ganz zentral am alten Hafen in der Fußgängerzone. Die öffentlichen Parkplätze sind sehr begrenzt hier, ich habe jedoch Glück, noch ein - wie mir scheint - letztes Plätzchen für meinen Kleinwagen zu finden. Ich bin ganz begeistert von dem Altstadthotel - klein und gemütlich und dabei mit allem Komfort ausgestattet - und der wunderbare Blick von meinem Balkon auf den Hafen! Sozusagen Premiumlage! Zum Hotel gehört auch eine Taverne, hier kehre ich gleich mal ein.

    Der Rezeptionist hatte mir eine Übersicht gegeben mit organisierten Touren - ganz oben steht die Samaria Schlucht, das passt ja super! Zurück von meinem Mittagssnack buche ich die Tour, ich freue mich riesig! Gleichzeitig habe ich einen gewissen Respekt vor der Hitze. Ich decke mich also gut mit Wasser im nahegelegenen Minimarkt ein (obwohl es frische Quellen in der Schlucht gibt) und mit ein paar Früchten, Käse und Zwieback. Dann laufe ich noch den Weg ab zur Bushaltestelle - es geht morgen früh schon um 6.05 Uhr los! 😴

    Die Abendstimmung ist super schön am alten Hafen, ich genieße den Sonnenuntergang auf meinem Spaziergang zu einem kleinen Lokal am Fischerei- und Yachthafen. Die nette Österreicherin an der Rezeption hatte mir ein schönes Lokal direkt am Wasser empfohlen. Und ich habe bei der Gelegenheit auch noch die Hotelbesitzerin kennengelernt, die seit vielen Jahren in Toronto/Kanada lebt und gerade in ihrer ursprünglichen Heimat auf Kreta zu Besuch ist.
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  • Day 8

    Ein Highlight: Die Samaria-Schlucht

    July 14, 2021 in Greece ⋅ ☀️ 26 °C

    Mein Wecker klingelt heute um 4.50 Uhr! Die lange Wanderung durch die Samaria-Schlucht steht an. Die Schlucht zählt zu den bedeutendsten Naturdenkmälern Europas. Ich freue mich riesig, dass es klappt und bin gespannt und auch ein bisschen aufgeregt! Mit Bergstiefeln, Wanderstöcken und genügend Proviant und Wasser bin ich gut ausgestattet. Es kann losgehen!

    Die frühe Morgenstimmung ist fantastisch! Noch vor Sonnenaufgang laufe ich am Hafen entlang, der menschenleer ist. Das erste zarte Licht ist am Horizont zu sehen. Außer der Müllabfuhr, die die Überreste des vorigen Abends aus den Tavernen einsammelt, ist niemand unterwegs. Eine ruhige und zauberhafte Stimmung an einem Ort, der ab dem späten Vormittag von Touristen gefüllt wird.

    Die Ruhe ist zu Ende, als ich in den Bus der lokalen Reiseagentur einsteige - 48 Personen, wow! Die Samaria-Schlucht ist eben genauso wie Elafonisi eins der großen Highlights der Insel. Und das zu Recht, wie ich später feststelle! Unsere heutige Reiseleiterin und Wanderführerin ist Helena. Sie ist sehr sympathisch und kompetent und erklärt während der Busfahrt alle notwendigen Details für den Tag.

    Wir werden mit dem Bus nach Xiloskalos fahren, wo ich gestern war. Von dort wandern wir 1.200 Höhenmeter abwärts durch die Schlucht zum Meer in Agia Roumeli. Dort können wir baden und fahren dann mit dem Schiff nach Sougia. Es gibt keine andere Möglichkeit, die Schlucht zu durchwandern. Agia Roumeli ist nicht ans Straßennetz angebunden. Von Sougia werden wir dann von unserem Busfahrer Nikos wieder nach Chania zurückgebracht. Wow, ein ereignisreicher Tag wartet auf uns!

    Nikos fährt uns sehr sanft durch die kurvenreiche Strecke zum Ausgangspunkt der Wanderung. Davor bekommen wir noch an einer Taverne die Gelegenheit zum Frühstück. Als wir gegen 8 Uhr in Xiloskalos ankommen, freue ich mich wie ein Honigkuchenpferd😁! Das frühe Aufstehen hat sich auf jeden Fall gelohnt.

    Neben unserem Bus werden noch weitere Wanderer hergefahren, einige kommen auch individuell mit eigenen Autos. Im Gänsemarsch wandern wir den Serpentinenpfad abwärts. Normalerweise mag ich ja solche “Massenwanderungen” nicht. Die Samaria-Schlucht ist allerdings kaum anders zu erleben, auch aufgrund der Öffnung nur während der Sommermonate (Mai-Oktober) und der komplizierten An- und Abfahrt. Da die Wanderung recht lang ist (insgesamt 17 km), treffen sich die Wanderer letztendlich automatisch alle in einem ähnlichen Zeitfenster.

    Und ich empfinde es auch als nett, mit anderen Wanderern in Kontakt zu kommen. Schon auf dem ersten Kilometer nach unten treffe ich auf die Dreiergruppe Sven, Yves und Marina aus Deutschland. Sie sind zwischen 30 und 40 Jahre alt und haben die Schluchtwanderung ganz spontan ohne jegliches Wissen darüber (😉) gebucht. Marina ist Halbgriechin und wird im Anschluss an Kreta noch ihre Oma bei Thessaloniki besuchen.

    Der Wanderpfad nach unten ist toll - viel Schatten durch Pinien, drumherum die hohen Berge. Obwohl wir alle zusammen mit Helena gestartet sind, wandert letztlich jeder alleine den Weg. Das Einzige, auf das wir achten sollen, sind ungefähre Zeitangaben für einzelne Wanderabschnitte sowie der Treffpunkt in Agia Roumeli zwischen 16.45 und 17 Uhr. Das Schiff fährt um 17.30 Uhr ab - es zu verpassen würde bedeuten, die Nacht in dem kleinen Dörfchen zu verbringen 😉. Helena versucht, immer hinter uns zu bleiben auf der Wanderung, falls irgendwas sein sollte bzw. jemand gesundheitliche Probleme bekommt.

    Nach rund 3,5 km komme ich auf dem Schluchtgrund an und zum ersten größeren Picknickplatz. Die Infrastruktur ist übrigens sehr gut, immer wieder gibt es frisches Quellwasser, Toiletten und Abfalleimer. Bei der immensen Hitze ist es besonders wichtig, genügend Wasser zum Trinken und Erfrischen zu haben. Die kretischen Behörden möchten bestimmt auch vermeiden, laufend halb verdurstete und ausgetrocknete Touristen aus der Schlucht zu retten.

    Ab jetzt geht es in der Nähe des Flüsschens entlang. Im Winter rauscht wohl viel Wasser durch die Schlucht, jetzt reicht es zum Erfrischen. Ab und zu überquere ich auf Steinen oder auf Holzstegen den Fluss. Nach rund 7 km erreiche ich das ehemalige Dorf Samaria. Bis in die 60er Jahre war es noch bewohnt, dann wurden die Dorfbewohner evakuiert, wie ich gelesen habe. Die Samaria-Schlucht ist heute Naturschutzgebiet. Heutzutage gibt es hier neben den Häuserruinen viele Picknickbänke im Schatten der Bäume. Hier packe ich gern mein Vesper aus! 😋

    Die Schlucht ist wirklich atemberaubend - hohe und senkrechte Felswände mit unterschiedlichen Gesteinsfarben. Ich genieße die Wanderung sehr! Immer wieder treffe ich auf Sven, Yves und Marina, das ist total nett. Erstaunlich - obwohl wir uns immer wieder verlieren, da wir z.B. unterschiedlich lange Pausen machen, treffen wir uns dann irgendwo wieder. Ich bin so glücklich, dass ich diese Tour gebucht habe! Trotz der Hitze halte ich es gut aus mit viel Wasser und ausreichend Pausen im Schatten. Gegen Ende der Schlucht laufe ich durch die sog. „Eiserne Pforte“, die engste Stelle der Schlucht mit wenigen Metern zwischen den Felswänden. Beeindruckend!

    Danach treffe ich im Café wieder die drei. Marina und ich laufen gemeinsam zum Meer in Agia Roumeli - oh, wie tut das gut, sich im Meer zu erfrischen! Wir genießen es total! Die beiden Jungs kommen hinterher. Später gibts die Schiffstickets von Helena und dann legen wir ab. Die Fähre ist mittelgroß mit zwei Stockwerken - und alle Plätze sind belegt, wow!

    Wir fahren entlang an der wunderschönen Steilküste, einfach herrlich! Viele Wanderer sehen ziemlich erschöpft aus. Ja, 17 km über „Stock und Stein“ bei rund 30 Grad im Schatten hinterlassen ihre Spuren. Ich fühle mich noch ganz gut - Yves bezeichnet Marina und mich als „Powerfrauen“, da hat er recht! 💪

    Jetzt kommt noch eine lange Busfahrt durch die Berge. Gegen 20 Uhr steige ich in Chania aus und verabschiede mich von meinen drei Wanderfreunden. Schön war’s mit Euch! 12 Stunden war ich heute unterwegs - echt ein langer Ausflug! Zufrieden laufe ich in meiner Wanderausrüstung am Hafen entlang zum Hotel, hihi. Hier sind die anderen Touristen in „Ausgehkleidung“ zum Abendessen unterwegs bzw. sitzen bereits auf den Terrassen der vielen Tavernen.

    Im Hotel begrüßt mich die nette Rezeptionistin. Sie beglückwünscht mich herzlich zu meiner Leistung. Sie hätte öfter heute an mich gedacht, wie es mir wohl geht. Kürzlich sei eine 30jährige Hotelgästin auf einer Wanderung an der Südküste verstorben, weil ihr wohl das Wasser ausging und sie zusammenbrach. Man hatte sie leider nicht rechtzeitig gefunden. Das ist natürlich eine total traurige Geschichte. Jetzt verstehe ich auch besser, warum die Rezeptionistin sich solche Gedanken um mich gemacht hat. Sie schenkt mir als Belohnung eine Flasche Weißwein, den hätte ich mir jetzt verdient. Total lieb!

    Nach der wohlverdienten Dusche und einem Glas Wein auf meinem Balkon lasse ich den Abend in der hoteleigenen Taverne ausklingen. Ein wunderbarer Tag geht zu Ende!
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  • Day 10

    Ausklang im Hinterland von Heraklion

    July 16, 2021 in Greece ⋅ ☀️ 31 °C

    Nach der tollen Wanderung klingt meine Reise auf Kreta langsam aus. Am Morgen genieße ich ein herrliches und sehr leckeres Frühstück auf der Dachterrasse des Hotel Amphora mit Blick auf den venezianischen Hafen - ein Traum! Von der Hotelrezeption bekomme ich dann noch eine Art Urkunde für die erfolgreiche Schluchtwanderung, das finde ich echt sehr aufmerksam. Ich spreche auch noch mal mit der freundlichen Hotelbesitzerin, die in Kanada lebt. Dies ist wirklich ein richtig liebevoll geführtes kleines Hotel. Auf meiner Reise durch Kreta landet es auf Platz 1 meiner persönlichen Hotelrangliste!

    Ich fahre gemütlich zu meinem letzten Hotel im Hinterland der Hauptstadt Heraklion. Auf dem Weg dorthin mache ich zwei kleine Zwischenstopps. Zuerst fahre ich auf die Halbinsel Drapano. Dort gibt es hübsche alte Dörfchen zu entdecken - gleichzeitig haben viele Ausländer dort größere Villen mit Pools gebaut, natürlich mit tollem Blick aufs Meer.

    Der zweite Zwischenstopp ist später am Meer. Ganz spontan fahre ich von der Küstenschnellstraße ab und finde einen traumhaften Platz in einer kleinen Taverne - ruhig und mit fantastischem Blick aufs Meer. Hier trinke ich einen griechischen Kaffee, sehr lecker! Dies ist ein Ort, an dem man einfach verweilen kann - schauen, spüren, genießen.

    Schließlich kommt die letzte Etappe zum Katalagari Hotel mitten auf dem Land. Gegen 15 Uhr komme ich dort an. Wieder einmal bekomme ich ein Zimmer upgrade. In diesem Fall ist es ein kleines Apartment im Stil einer Maisonette- Wohnung - unten Wohnzimmer, Küche und Bad, oben Schlafzimmer. Dazu noch ein großer Balkon - hier kann ich spazieren gehen! Der Blick ist traumhaft - weit ins Land, hier gibt es auch Weinberge. Einziger Wermutstropfen ist die neu gebaute Straße, die unterhalb vorbeikommt…

    Als erstes genieße ich den Swimming Pool und lasse einfach die Zeit fließen. Die nette Rezeptionistin reserviert für mich einen Tisch fürs Abendessen in einer nahegelegenen Taverne. Um 20.30 laufe ich also in das Dörfchen nebenan, das etwas oberhalb vom Hotel liegt. Die Taverne hat ebenso wie mein Balkon eine wunderbare Aussicht.

    Die Kellnerin (ich vermute die Tochter der Besitzerin) spricht nur wenige Worte englisch. Der allererste Eindruck von ihr ist - für mich überraschend - eher etwas ruppig. Auf meine Frage, ob ich mich auch an einen Tisch näher zum Tal setzen kann, kommt ein einfaches “no”, ohne weitere Begründung. Das war ich bisher nicht gewohnt. Ich merke jedoch sehr schnell, dass es vor allem etwas mit den fehlenden Sprachkenntnissen zu tun hat. Wie kann ich auch erwarten, dass noch im kleinsten Dörfchen die Menschen Fremdsprachen sprechen? Und ich selbst kenne nur wenige griechische Worte. Wir verständigen uns also mit etwas Englisch, “Händen und Füßen” und vor allem Lächeln. So bricht das Eis und im Verlauf des Abends wird die Kommunikation immer entspannter.

    Ich bin hier in einem echten Familienbetrieb, wo es gute Hausmannskost gibt. Ich genieße die familiäre Atmosphäre, es kommt auch noch ein Paar und eine einzelne Frau hinzu, die wohl ebenso im Dorf leben. Die ältere Besitzerin, die leckere Hackfleischbällchen für mich gebrutzelt hat, bietet mir von ihrem selbstgemachten Kirschlikör an, hmm. 😋 Auch wenn ich sonst süßen Likör nicht trinke, hier nehme ich es als Dessert und genieße ihn als Teil der hiesigen Tradition. Ein schöner Abend, der so gar nichts mit kommerziellem Tourismus zu tun hat!

    Am nächsten Vormittag bereite ich meine Abreise vor. Um 17 Uhr geht mein Flieger zurück nach Frankfurt. Ja, irgendwie schon schade! Ich hatte mich jetzt grade richtig akklimatisiert, und das sowohl bzgl. der Hitze als auch der Kenntnis von hiesigen Gewohnheiten und Verhaltensweisen. Ich könnte mir gut vorstellen, noch zu bleiben! 😃 Ich fahre noch etwas durch die Gegend und genieße die letzte Stunde am Pool.

    Dann verabschiede ich mich gegen 13.30 Uhr zum Flughafen. Es ist noch viel Zeit, aber ich bin etwas nervös, ob auch alles gut klappt - mit Auto und Verkehr, am Flughafen, Rückgabe beim Autovermieter… Dann lieber etwas Puffer, falls noch was Unvorgesehenes passiert.

    Nachdem ich nach etwas Herumirren schließlich auch die Rückgabestation des Autovermieters (wieder)gefunden habe, klappt alles sehr gut. Der Flughafen Heraklion ist etwas in die Jahre gekommen und fast zu klein für die Anzahl der Touristen. Wie ist das wohl in “Normalzeiten” ohne Pandemie? Da müsste er ja fast aus allen Nähten platzen?

    Wir heben schließlich pünktlich ab und ich schaue von meinem Fensterplatz ein letztes Mal auf die tolle Bergwelt und das tiefblaue Meer - eine herrliche Landschaft!

    Ich fühle mich etwas wehmütig, von hier wegzufliegen. Die Gastfreundschaft der Kreter hat mir sehr gut getan. Ich habe wieder neue Erfahrungen gemacht, was es heißt, alleine unterwegs zu sein. Es hat sich öfter nicht gut angefühlt, da um mich herum fast alle zu zweit oder in der Familie unterwegs waren. Der Austausch mit lieben Menschen und der gemeinsame Genuss von schönen Momenten hat mir manchmal gefehlt. Und gleichzeitig habe ich meine Unabhängigkeit genossen, immer genau das zu machen, worauf ich Lust hatte und was mir gut tut. Ich war ganz bei mir. Und ich habe alle Situationen gut gemeistert, darauf bin ich stolz!

    So bin ich mal wieder bereichert durch viele schöne Erlebnisse und Erfahrungen und die tollen Begegnungen mit gastfreundlichen und herzlichen Menschen! Jassas!
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