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  • Day 18

    Privatführung durch das Bo-Kaap-Viertel

    July 23, 2022 in South Africa ⋅ ☀️ 15 °C

    Das Stadtviertel Bo-Kaap ist besonders - hier leben die Nachfahren ehemaliger malaiischer Sklaven aus Indonesien - die Kap-Malaien. Ich habe heute eine Führung gebucht über „Closertoafrica“ durch dieses Viertel. Als ich um 14 Uhr am Treffpunkt bin, stelle ich fest, dass ich die einzige Touristin bin - ich habe also eine Privatführung von meinem Guide Zack (ich bin mir unsicher, wie man den Namen schreibt). Seine Familie lebt seit Generationen hier, und ich erkenne an seinen Gesichtszügen den asiatischen Einschlag. Er hat viele Jahre in Großbritannien gelebt und macht einen sehr gebildeten Eindruck auf mich.

    Er führt mich durch dieses Stadtviertel, erklärt mir die Geschichte und auch die heutige Problematik. Während der Apartheid gab es große Einschränkungen auch für die Kapmalaien. Nach deren Wegfall und wiedergewonnener Freiheit begannen die Menschen, ihre Häuser mit bunten Farben anzustreichen - die Farbe als Ausdruck von Freiheit. Die farbigen Häuser sind heute touristischer Anziehungspunkt, es berührt mich jedoch, was dahinter steckt. Unter den Kapmalaien befinden sich auch viele Künstler.

    Heutzutage versuchen die offiziellen Behörden, das Bo-Kaap-Viertel immer stärker einzugrenzen, Hochhäuser werden am Rande des Stadtviertels gebaut. Und künftig sollen Touristen per Audioguide hier durchlaufen. Dann werden die einheimischen Tour guides auch nicht mehr benötigt. Aber Zack bleibt zuversichtlich, dass durch Gespräche eine Lösung gefunden werden kann, die auch die Belange der Community berücksichtigt.

    Viele Kapmalaien leben von der Vermarktung ihrer besonderen Küche. Auch die Mutter von Zack gibt Kochkurse. Wir probieren unterwegs und bei ihr zu Hause Köstlichkeiten. Ich bin sehr berührt, als ich mit großer Gastfreundschaft in das Haus von Zack’s Mutter eingeladen werde. Als wir ankommen, ist die Familie zu Besuch, Geschwister von Zack und deren Kinder. Es fühlt sich sehr privat an, eine große Ehre für mich. Ich bekomme Tee und leckere Samosas und andere Spezialitäten.

    Zack spricht ausführlich über seinen islamischen Glauben. Die Kapmalaien sind Muslime, es gibt Moscheen hier. Zack geht 5 Mal am Tag zum Gebet. Ich verstehe, wie wichtig ihm das ist und wie nahe diese Art des Islam am christlichen Menschenbild ist, ich spüre viel Liebe und Hingabe. Die Mutter von Zack umarmt mich zum Abschied, ich bin sehr berührt! Was für eine schöne Erfahrung🥰. Vom Innern des Hauses mache ich keine Fotos, es scheint mir zu intim. So bleiben diese besonderen Erinnerungen…
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