Pitcairn Island und die Südsee

October - November 2019
Über Paris und L.A. nach Tahiti und Mangareva, dann zwei Wochen mit dem Frachtschiff nach Pitcairn, Ducie, Henderson und Oeno Island Read more
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  • Day 10

    Wanderung zum St Paul's Pool

    October 26, 2019 on the Pitcairn Islands ⋅ ☁️ 21 °C

    Für 11 Uhr wird wieder eine Wanderung mit Kevin angekündigt, diesmal per Funkgerät. Jeder Haushalt hat hier so ein Gerät, mit dem Nachrichten über die Insel verbreitet werden, sehr praktisch! Darüber hinaus gibt es auch Festnetz. Das “Telefonbuch” ist sehr überschaubar und besteht aus einer DIN A4 Seite!

    Am zentralen Platz (1 Minute von Meralda entfernt) treffe ich Kevin sowie James, Michele und Jeroen. Auf dem Weg zum St. Paul’s Pool sammeln wir dann noch Chris, unseren Fotografen, ein. Der St. Paul’s Pool ist ein natürliches Meerwasserbecken umrahmt von hohen Felsen. Bei moderater Brandung kann man hier baden und schnorcheln. Heute ist der Wellengang sehr stark, die Wellen brechen über die Felsen herein - spektakulär! Wir bleiben eine Weile und fotografieren und filmen wie die Weltmeister.

    Dann wandern wir an der Küstenlinie entlang. Einen Weg gibt es hier nicht, Kevin geht “frei Schnauze”. Teilweise wird es steil und rutschig, an einer Stelle fallen gleich drei aus unserer Gruppe hin... Kevin möchte uns nach oben zum Ships landing point führen. Dafür geht es jetzt steil nach oben durch Dickicht und Pandanus Bäume. Kevin hat eine Machete dabei und hackt den Weg frei. Es fühlt sich an wie im Dschungel. Total toll, ein weiteres Abenteuer! Immer mal wieder müssen wir Zick Zack laufen. Um nicht nach unten wegzurutschen, halten wir uns an Pandanus Ästen fest. Es ist auch ziemlich anstrengend, so steil durch das Dickicht zu laufen. Später empfehlen mir Jeroen und Andy unbedingt, die Berggorillas in Uganda zu besuchen, das wäre ein ähnliches Dschungelfeeling. Irgendwann haben wir es geschafft und sind glücklich! Leider ist die Aussicht aufgrund Nebel nicht besser als gestern! Chris legt sich auf den Boden und macht “cloudbathing”, hihi!

    Im Anschluss geht Kevin mit mir noch zum Isaac’s Pool. Das ist die nächstgelegene Badestelle zum Ortszentrum. Auch ein tolles Ambiente, mehrere kleine natürliche Pools, die das Meerwasser ausgewaschen hat. Ein Lieblingsplatz! Hier komme ich bestimmt wieder her. Man kann einfach nur sitzen und auf den Ozean und die Brandung schauen.

    Nach einem leckeren Abendessen bei Meralda bringt sie mich zum whales tooth inn. Es wird ein langer Abend bzw. Nacht! Wir spielen Darts, schauen Musikvideos der 80er und probieren uns durch das Alkoholangebot von Pawl und Sue. Andy ist dabei, Jeroen und Kevin. Es ist ein total netter Abend! Nachdem um 10 Uhr der allgemeine Generator der Insel abgeschaltet wird, schaltet Pawl seinen eigenen an. So sitzen wir bis um 3.30 Uhr, Kevin fährt mich nach Hause.

    Es ist eine sternenklare Nacht, wie toll!! Der Orion ist gut zu sehen (andersherum) und Millionen anderer Sterne. Ja, dieses Jahr wurde Pitcairn Island zum achten sog. “dark night sanctuary” erklärt aufgrund seiner geringen Lichtverschmutzung.
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  • Day 11

    Maimiti Haven

    October 27, 2019 on the Pitcairn Islands ⋅ 🌬 21 °C

    Während meines Landaufenthalts auf Pitcairn übernachte ich im Haus von Meralda und Mavis Warren. Mavis ist 83, Meralda ungefähr 60. Sie stammen letztlich von Fletcher Christian und seiner polynesischen Frau Maimiti ab, daher auch der Name des Hauses Maimiti Haben. Beide sind echte Pitcairn Islander und hier geboren und geblieben.

    Das Haus ist sehr traditionell und fast ein Museum. In all den Jahrzehnten hat sich unwahrscheinlich viel angesammelt, angefangen vom Geschirr, mit dem Meralda problemlos die ganze Community einladen könnte. Warmwasser wird hier noch mit einem Holzofen erzeugt. Das heißt, morgens gibt es noch keine warme Dusche ;) Ich habe ein kleines, aber helles Zimmer Richtung Meer.

    Mavis ist nicht mehr so gut zu Fuß und verbringt mehr oder weniger den ganzen Tag mit dem Flechten getrockneter Blätter. Sie macht aber einen ausgeglichenen Eindruck. Bei Regenwetter kann sie wegen der Rutschgefahr nicht aus dem Haus. Mavis ist eine direkte Person und sagt frei heraus, was sie denkt. Ich mag sie gern.

    Meralda ist umtriebig und hat ständig etwas zu tun. Sie betreut Museum und Bücherei, ist “radio operator” und verantwortlich für den Versand des Honigs von der Insel. So gut es geht widmet sie sich ihrem Kunsthandwerk. Sie hat die Tradition der Herstellung des Tapa-Stoffs wieder belebt. Dieser wird in einem aufwändigen Prozess aus Baumrinde gewonnen. Diesen bemalt sie dann gekonnt mit verschiedenen Motiven, z.B. mit der Bounty.

    Von Meralda erfahre ich viel, z.B. dass die Inselbewohner einen unterschiedlichen Status haben. Sie selbst hat einen Pass, der sie als Einwohnerin der „British overseas territories“ ausweist. Dieser erlaubt ihr, einzig auf Pitcairn zu wohnen und zu arbeiten. Um nach Neuseeland zu reisen, benötigt sie ein Visum. Andere Bewohner sind in Neuseeland geboren bzw. haben dort lange gelebt und können problemlos hin und her reisen, da sie auch einen neuseeländischen Pass haben.
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  • Day 11

    Aufbruch zu unbewohnten Inseln

    October 27, 2019 on the Pitcairn Islands ⋅ ☀️ 23 °C

    Heute ist der vorerst letzte Tag auf der Hauptinsel. Das Wetter begrüßt mich freundlich mit Sonnenschein. Am Nachmittag geht es mit dem longboat zurück aufs Schiff. Die nächsten Tage werden wir auf dem Meer unterwegs sein, um die unbewohnten Inseln Henderson, Oeno und Ducie zu besuchen. Vorher mochte ich aber nochmal zum Isaac’s Pool und Miss T kennenlernen, die große Landschildkröte, die auf der Insel lebt. Sie ist 83 Jahre alt und kam ursprünglich von den Galapagos-Inseln hierher.

    Mit Meralda fahre ich los auf dem Quad bike. Wir finden Miss T gemütlich auf einer Wiese sitzend direkt neben einigen Bienenstöcken. Miss T wird von den Einheimischen liebevoll mit Früchten und Gemüse versorgt. Als ich mich ihr nähere, zieht sie erstmal den Kopf ein. Aber dann ist sie doch neugierig, als ich ihr eine reife Papaya vor das Maul halte. Genüsslich verspeist sie es. Später verabschiede ich mich von Mavis, aber wir sehen uns ja in ein paar Tagen wieder.

    Um 16 Uhr soll das longboat ablegen. Am Landesteg ist immer noch hoher Wellengang, das sieht beeindruckend aus! Angst habe ich nicht, es wird aber aufregend sein durch diese starke Brandung raus aufs offene Meer zu gelangen. Das Gepäck wird aufgeladen, wir bekommen wieder unsere Schwimmwesten an. Dann geht plötzlich alles sehr schnell. Rauf aufs Boot! Die Bootsführer müssen sehr genau abschätzen, wann sie durch die Brandung am sichersten rauskommen. Wir fahren los und werden von den hohen Wellen erfasst. Das Boot stellt sich auf, einer der Bootsführer schreit nach vorne. Sein Gesicht kommt mir vor, als ob wir evtl. bei der nächsten Welle kentern. Beeindruckend! Dann haben wir es durch die Brandung geschafft und gelangen zur Silver Supporter. Das Gepäck wird am Seil nach oben gezogen und wir klettern wieder die Strickleiter hoch.

    Wir fahren in den Sonnenuntergang, das Wetter ist herrlich! Ich sitze die meiste Zeit draußen auf dem Oberdeck. Die Wellen sind noch höher als vor drei Tagen, das Schiff rollt von links nach rechts, vor und zurück. Ich merke, dass es mir trotz Scopodermpflaster nicht mehr ganz wohl ist. Dann lieber ins Bett und früh schlafen gehen ;) Ich teile jetzt eine Kabine mit dem Photografen Chris, da wir auf Pitcairn noch ein Ehepaar mit an Bord genommen haben - Michele und Shawn. Michele stammt ursprünglich aus Schottland und zog dann nach Australien um. Auf den Norfolk Inseln hat sie dann Shawn kennengelernt und lebt nun seit 12 Jahren auf Pitcairn.

    Die Kabine, die ich mit Chris teile, ist auf dem Unterdeck, das heißt, vom Aufenthalts- und Essplatz geht es eine steile Treppe runter. Die Kabine ist speziell aufgeteilt. Wir haben darin jeder ein Bett mit einer eigenen Tür. Das “Räumchen” ist so klein, dass man sich ein bisschen wie in einem Sarg vorkommt, wenn man die Tür schließt. Ich sage Chris daher, dass ich meine Tür offen lassen werde beim Schlafen. Er ist sehr unkompliziert - wir sind ein gutes Kabinenteam! Chris ist sehr diskret und hält sich auf dem Zwischendeck auf, wenn ich dusche. Das Schaukeln des Schiffes spürt man auf dem Unterdeck noch mehr. Ich nehme daher nur die notwendigsten Handgriffe vor, im Zweifel fällt auch Zähneputzen aus ! ;) Dafür schlafe ich tief und viel wie ein Baby. Offenbar genieße ich es, beim Schlafen “gewiegt“ zu werden! 😊
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  • Day 12

    Another day in Paradise

    October 28, 2019, South Pacific Ocean ⋅ ☀️ 23 °C

    Heute morgen wache ich auf bei strahlendem Sonnenschein vor Henderson Island! Die Insel ist Weltnaturerbe und beherbergt mehrere endemische Vogelarten und weitere Seevögel, die migrieren. Es ist eine flache, erhobene Koralleninsel mit schönen Sandstränden. Ich freue mich, hier an Land zu gehen!

    Nach dem Frühstück geht’s wieder über die Strickleiter auf das Beiboot. In der Brandung steigen wir aus dem Boot ins Wasser. Das Südsee-Paradies empfängt uns - ein weißer naturbelassener Strand, Kokospalmen, kristallklares Wasser. Ich laufe am Strand entlang, es gibt viele Krabben zu sehen, auch Kokosnusskraben. Jeroen zeigt mir eine kleinere, die mit einer Kokosnussschale unterwegs ist. Im flachen Wasser in Ufernähe tummeln sich bunte Fische. Einfach herrlich! Was braucht frau mehr?

    Es gibt Mittagessen am Strand mit Lachssteaks, Salat und Hühnerschenkeln. Und ganz frische, süße und saftige Ananas! Michele erklärt, dass die Ananas auf Pitcairn viel besser sei als in Neuseeland. Mir reicht es, einfach am Strand zu sitzen und aufs Meer zu schauen - ich bin glücklich!

    Zwischenzeitlich wurde beschlossen, dass wir nach Oeno Island weiterfahren. Inzwischen kam die Flut herein, die Brandung ist recht heftig. Wir werden alle richtig nass, als wir ins Beiboot steigen. Das gehört alles zum Abenteuerleben dazu! 😁 In Strickleiterklettern bin ich inzwischen geübt, diesmal ohne Sicherungsseil!
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  • Day 13

    Oeno Island - Trauminsel

    October 29, 2019, South Pacific Ocean ⋅ ⛅ 23 °C

    Heute morgen kamen wir bei Oeno Island an. Ein Traum! Eine große türkisfarbene Lagune liegt vor uns, in der Mitte eine Sandinsel mit Kokosnusspalmen, der Südseetraum schlechthin!

    Nach dem Frühstück werden die ersten drei Passagiere mit dem Beiboot hingefahren. Die Fahrt durch die Lagune ist recht lang, so dass die Letzten von uns noch eine ganze Weile an Bord bleiben. Langweilig wird’s allerdings nicht, da wir Buckelwale sehen, eine Mutter mit ihrem Kind. Sie springen beide immer wieder vollständig aus dem Wasser raus, ein echtes Naturschauspiel! Das geht eine ganze Weile so, einfach wunderschön!

    Ich bin im vorletzten Boot, das zur Insel fährt. Ganz schön bumpy, macht großen Spaß, so durch die Wellen zu reiten!

    Dann kommen wir im Südseeparadies an. Endlos weißer Sandstrand, türkisfarbenes Wasser, Niedrige Büsche und Kokospalmen. Ich laufe erstmal los am Strand entlang. Hier brüten unwahrscheinlich viele Seevögel. Die Küken sind schon geschlüpft und sitzen im schattigen Gestrüpp auf dem Boden. Man kann sich nur ganz vorsichtig fortbewegen, da fast überall Küken sitzen. Peter rät mir, nicht so nahe ranzugehen, da sie sonst fortlaufen. Und dann hätte die Mama evtl. Probleme, ihr Baby wiederzufinden.

    Es ist einfach schön, diese Natur. Wir haben diese Insel heute für uns alleine, ganz selten kommen hier überhaupt Menschen vorbei. Die Pitcairner haben diese Insel in der Vergangenheit als ihr Urlaubsdomizil genutzt. Jetzt waren sie aber auch ein paar Jahre nicht mehr hier.

    Dann gehe ich in der Lagune schnorcheln. Vom Strand weg kann ich losschnorcheln. Es gibt viele gut erhaltene Korallenbänke hier, ich sehe viele große Clams und auch einige Tropenfische. Toll!

    Zeit für das Mittagessen am Strand unter Kokospalmen, einfach wieder herrlich! Danach fährt Shawn mit mir, Michele und Jim weiter raus in die Lagune zum Schnorcheln. Gleich sehe ich einen Hai! Ansonsten einige Fischschwärme und einzelne Fische und wunderschöne Korallen. Und einen riesigen Triggerfish!

    Dann wieder zurück zum Strand. Bald werden die ersten abgeholt, diesmal nur paarweise wegen der hohen Wellen in der Passage durch das Riff. Ich bleibe noch eine Weile und beobachte die wunderschönen Red-tailed tropic birds😊 Michèle aus Pitcairn und ich sind zusammen im Boot. Es ist recht abenteuerlich und wir werden wieder nass, macht riesig Spaß!!
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  • Day 14

    Henderson und der Plastikmüll

    October 30, 2019, South Pacific Ocean ⋅ ☁️ 23 °C

    Heute früh liegen wir wieder vor Henderson Island, diesmal am langen Nordstrand. Nachdem wir mit dem Beiboot angelandet sind, nimmt Andy uns mit, um uns einen der endemischen Vogelarten, den „Henderson rail“ zu zeigen. Hinter dem Strand beginnt das Dickicht. Es fühlt sich wieder mal wie Dschungel an, Pflanzen und Palmen überall, hohe Luftfeuchtigkeit und ein starker Duft. Wir kämpfen uns durch das Unterholz - und sehen dann den Vogel. Er läuft auf langen und dünnen Beinchen hin und her. Um ihn gut zu fofografieren braucht man allerdings ein gutes Teleobjektiv.

    Danach stapfe ich noch weiter durchs Gebüsch. Es macht Spaß, da es wie ein Labyrinth ist, irgendwann finde ich auch wieder nach draußen :) Der Strand ist teilweise sandig, teilweise gibt es Korallenplatten. Unterwegs sehe ich viele Vögel, die am Boden sitzen. Das sind „Boobies“, häufiger Mama mit Baby. Ich setze mich zweimal an den Strand und genieße einfach die Aussicht aufs Meer und lasse die Gedanken schweifen. Ja, das ist das Schöne auf dieser Reise, wir haben die Inseln für uns alleine und man fühlt sich ein bisschen wie Robinson Crusoe!

    Auf Henderson wird viel Plastikmüll angeschwemmt. Wann immer jemand auf der Insel ist, wird Plastikmüll eingesammelt. Auch wir machen das heute, da kommt Einiges zusammen. Peter ist auf diesem Gebiet Experte. Gestern abend saß er an Deck, um alle auf Oeno gefundenen Plastikflaschen zu registrieren nach Herkunft und Alter. Geduldig notiert er alles in ein Notizbuch, so jemanden habe ich noch nie getroffen. Beeindruckend! Er hat in Wissenschaftsmagazinen schon Artikel veröffentlicht. Nach seinen bisherigen Erkenntnissen hat sich der Plastikmüll weltweit in den letzten Jahrzehnten nicht signifikant erhöht, wohl aber die Zusammensetzung der Herkunftsgebiete. Ein großer Teil stammt heutzutage aus Asien.
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  • Day 15

    Unberührte Natur auf Ducie Island

    October 31, 2019, South Pacific Ocean ⋅ ⛅ 21 °C

    Heute morgen wachen wir vor Ducie Island auf - es regnet! Ich gebe zu, ich bin etwas frustriert bei dem Gedanken, einen Regentag auf dem Atoll zu verbringen. Aber die Alternative, auf dem Schiff zu bleiben, sagt mir noch viel weniger zu. Also raus aufs Beiboot! Ich bin trotz des Wetters sehr neugierig, in die Lagune zu fahren!

    Ich packe meine Schnorchelausrüstung ein und ein paar trockene Klamotten. Und dann geht’s los! Der Weg vom Schiff durch die Riffpassage ist weit und... wir haben Niedrigwasser. Die Korallenbänke sind teilweise nur wenig unterhalb der Wasseroberfläche, hier heißt es sehr geschickt zu manövrieren. Darcy und Shawn geben ihr Bestes, aber es ist einfach unmöglich, mit dem Boot hier durch zu kommen. Leider rammen wir ab und zu die Korallen, was mir sehr sehr leid tut!

    Schließlich steigen wir 4 Passagiere aus dem Boot und waten die restlichen Meter bis zum nächst gelegenen Zipfel der “Insel”. Wir finden wahnsinnig viele Stacheln von Seeigeln. Andy erklärt mir, dass seine Kinder damit früher gern gespielt haben. Wenn sie getrocknet sind, kann man damit wunderbar Musik machen, indem man sie aneinander schlägt. Ich sammle sehr viele ein!

    Ducie Island wird nur sehr selten von Menschen besucht, dieses Jahr war noch niemand vor uns hier. Hier gibt es tatsächlich noch total unberührte Natur! Auf der Insel brüten unwahrscheinlich viele Seevögel. Andy erklärt uns, dass 95% der weltweiten Population der Murphy Petrels hier brüten. Die Vögel sitzen überall im Schatten des Buschwerks auf dem Boden. Wenn man von der Lagunenseite auf die Seite zum offenen Meer hin läuft, durchquert man zwangsläufig diese Brutzone. Dann muss man sehr genau aufpassen, wohin man tritt, um nicht eines dieser Küken zu erwischen. Gefühlt kommen auf einen qm 1-2 Küken. Entsprechend viele Seevögel sind auch in der Luft - ein tolles Naturschauspiel! Manchmal sieht man auch Eier auf Astgabeln oder auf dem Boden liegen. Besonders schön sind natürlich die weißen Fairy Terns.

    Dass auch die Unterwasserwelt hier sehr intakt ist, erkennt man an der großen Zahl an Haien, die hier unterwegs sind. Wir laufen am Strand entlang und sehen öfter ganze Schulen von Haien mit 6-8 Tieren hintereinander. So was habe ich noch nie gesehen! An einer Stelle halten wir und Shawn schaut mit seiner Brille unter Wasser. Die anderen sagen, ich könnte es ja auch probieren. Also nichts wie Taucherbrille und Schnorchel auf! Ich kann den Hai unter Wasser gut sehen. Als ich wieder auftauche, bemerke ich erst, dass ich noch Regenjacke und Schwimmweste anhabe, haha!! Das hatte ich total vergessen in der Aufregung! Ich muss über mich selbst lachen. Diese Story geht in die Annalen dieser Reise ein und spricht sich in Windeseile in unserer Reisegruppe rum.

    Die Lagune ist voll von lebenden Korallen, einfach wunderschön! Ich gehe mit Jeroen vom Strand weg schnorcheln. Ich muss zugeben, ganz alleine habe ich mich angesichts der großen Anzahl an Haien nicht getraut. Auch wenn ich weiß, dass es mir im Ernstfall auch nicht weiterhelfen würde, wenn jemand dabei ist, das ist halt eine reine Kopfgeschichte🤷‍♀️ Es gibt zwischen den Korallenbänken immer wieder große Höhlen und Löcher, in denen sich viele Fische aufhalten. Toll!

    Das Wetter hatte sich zwischenzeitlich gebessert und wir bekommen auch Sonne ab. Ich genieße es, die Vögel zu beobachten und am dem Meer zugewandten Strand entlang zu laufen.

    Wir sammeln wieder jede Menge Plastik ein, da hat Peter wieder was zu tun! Hier gibt es besonders viele Behältnisse aus Hartplastik, die von Haien angebissen wurden. Ich präge auf dieser Reise den Begriff „shark art“;);)

    Die lange Bootsfahrt zurück aufs Schiff ist wieder herausfordernd, dazu kommen wir wieder in den Regen. Großes Dankeschön an Shawn und Darcy, die uns hier trotz aller Hindernisse so sicher hin und her bringen. Die Aussicht, von einer unbewohnten Insel nicht mehr wegzukommen, fühlt sich sehr ungemütlich an.

    An diesem Abend gibt es für Jeroen, Charles und Terry etwas zu feiern! Sie können wieder einen Haken setzen auf ihrer Liste der bereisten Regionen / Inseln. Da wird sogar eine Flasche Wodka geöffnet;)
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  • Day 17

    Zweite Landung auf Pitcairn

    November 2, 2019, South Pacific Ocean ⋅ ⛅ 20 °C

    Nachdem wir alle drei unbewohnten Inseln der Pitcairn-Gruppe besucht haben, ging es wieder zurück auf die Hauptinsel. Ducie ist von Pitcairn ungefähr so weit entfernt wie Mangareva. Ich hätte nicht gedacht, dass die Entfernung innerhalb der Inselgruppe so groß ist! Daher hatten wir gestern einen kompletten Tag auf See. Das Wetter war sonnig, so dass ich die meiste Zeit des Tages auf dem Oberdeck verbrachte.

    Heute morgen wachte ich zum zweiten Mal vor Pitcairn auf - diesmal im Sonnenschein und mit niedrigen Wellen. Wir warten auf das longboat. Da gestern der Großvater von Darcy und Mavis’ Bruder verstarb, gibt es heute eine Beerdigung auf der Insel, diese warten wir noch ab. Im Wasser neben unserem Boot zeigt sich ein “giant petrel”, das ist sehr ungewöhnlich laut der Vogelexperten. Wir füttern ihn mit Räucherlachs und Brot, er genießt es sichtlich.

    Dann zeigt sich auch noch ein Wal, der immer wieder aus dem Wasser springt. Das ist immer wieder ein beeindruckendes Naturschauspiel!!

    Von der Ferne erinnert mich Pitcairn an ein Krokodil. Dann werden wir abgeholt. Die Fahrt mit dem longboat und Landung auf Pitcairn ist diesmal sehr ruhig - kein Vergleich zum ersten Mal! An Land warten schon viele Einwohner. Kevin ist im Auftrag von Meralda hier, mich abzuholen.
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  • Day 17

    Christian's Cave

    November 2, 2019 on the Pitcairn Islands ⋅ ⛅ 20 °C

    Ich möchte unbedingt noch Fletcher Christian’s Höhle sehen, von der aus er Ausschau gehalten hat. Sie ist hoch oben als Dreieck im Felsen zu sehen.

    Kevin bietet an, dass er mir die Höhle zeigt und mich auch noch zu anderen Plätzen der Insel führt.

    Wir stellen sein Quad bike unterhalb ab und wandern zunächst durch dichten Pflanzen- und Baumbewuchs. Das Grün begeistert mich immer wieder - hier wächst alles so gut und schnell! Kevin erklärt mir, dass viele Pflanzen eingeführt wurden, manches wird eher als Unkraut angesehen. Beispielsweise hat sich der sog. „Roseapple“ stark ausgebreitet. Für mich sieht es einfach nur nach wunderschöner Natur aus!

    Wir nähern uns den Felsen, das sieht beeindruckend aus, ab hier geht es steil nach oben auf Felsplatten und Grasbüscheln. Das Gleichgewicht sollte man hier keinesfalls verlieren, eine gewisse Schwindelfreiheit ist angesagt!

    Kevin geht voraus, hier gibt es keinen erkennbaren Weg mehr. Jetzt verstehe ich auch gut, dass man nur bei trockenem Untergrund hier hoch gehen sollte. Wir gelangen schließlich zum sog. „Tunnel“, einem Felsdurchbruch. Wir klettern noch ein wenig weiter, bis wir zu Christian‘s Cave gelangen. Es ist eine hohe, jedoch nicht sehr tiefe Höhle, die wie ein Dreieck geformt ist. Von hier aus hat man einen weiten Blick übers Meer.

    Fletcher Christian verbrachte hier viel Zeit, um Ausschau nach Schiffen zu halten. Schließlich schwang in den ersten Jahren der Ankunft auf Pitcairn immer die Angst mit, von den Briten gefunden zu werden. Die Höhle eignete sich auch gut als Verteidigungsstützpunkt.

    Auf dem Rückweg von der Höhle stoßen wir auf Peter, der auch nach oben will. Kevin bietet an, ihm den Weg zu zeigen, das trifft sich gut! Ich warte, bis die beiden wieder zurück sind, dann geht’s auf demselben steilen Weg wieder nach unten.
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  • Day 17

    Weitere Erkundung von Pitcairn Island

    November 2, 2019 on the Pitcairn Islands ⋅ ⛅ 20 °C

    Nachdem wir wieder von Christian‘s Cave zurück sind, geht’s mit dem quad bike weiter zur anderen Seite der Insel - Tedside. Unterwegs sehen wir wieder Miss T, die genüsslich die von Kevin mitgebrachte Papaya verspeist. Die - teilweise steile - Naturstrasse auf die andere Inselseite ist vom letzten Regen sehr zerfurcht, überall liegen kleinere und größere Steine, Kokosnüsse und Äste auf dem Boden.

    Unten angelangt, erwartet uns wieder Lavagestein, Blick auf tolle Meeresbrandung, Gischt, die über die Felsen sprüht, aber auch weißer Korallensand. Hier ist auch der zweite Landesteg, der allerdings nur sehr selten benutzt wird. Er wurde für Wetterlagen eingerichtet, bei denen man in der Bounty Bay nicht landen kann. Allerdings sind es dann auch dieselben Wetterlagen, bei denen die Zufahrtstrasse zum zweiten Landesteg kaum passierbar ist. Außerdem ist hier kein Bootshaus.

    Dann stellen das quad bike ab und gehen zu Fuß weiter. Ich bin ja schon gewohnt, dass Kevin die Wildheit mag „off the beaten track“. Das ist auch auf dieser Wanderung so. Mit seiner Machete hackt er uns den Weg nach oben frei, das ist mal wieder ein tolles Erlebnis! Wir genießen unterwegs schöne Aussichten. Ich bin sehr dankbar, dass er mir die Naturschönheiten der Insel so nahebringt!

    Danach fahren wir mit dem quad bike zum Highest Point. Bei strahlendem Sonnenschein ein schönes Fleckchen mit toller Aussicht :) Danach Fahrt zu St Paul‘s Pool. Zum Schwimmen ist die Brandung allerdings noch zu stark. Wir genießen daher einfach die gigantische Aussicht auf die natürlichen Meeresbecken.

    Nach einem leckeren Abendessen bei Meralda fährt sich mich zum whales tooth inn. Bruce ist da und Frances, später stoßen noch Andy, Jeroen, Peter, Charles und Terry dazu. Es wird wieder ein lustiger Abend. Wir spielen Darts. Nachdem meine Würfe häufig daneben gehen, lande ich zum Schluss den großen Coup. Unser Team (Andy, Charles und ich) gewinnt, wenn ich eine „double 2“ schaffe. Das ist nur ein winzig kleines Feld auf dem Dartboard, die Chancen dafür liegen gefühlt bei bestenfalls 1:1000. Tatsächlich gelingt mir das, ich habe mich mal wieder selbst überrascht - und die anderen auch! Nur Andy hat inzwischen verstanden, dass meine Performance stark schwankt und ich schon öfter ganz unerwartet entscheidende Punkte geholt habe 😉
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