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  • Day 78

    Kochi, Indien

    April 25, 2017 in India ⋅ ⛅ 31 °C

    So ganz geplant war unsere Weiterreise nach Indien ja nicht. Aber genau diese Spontanität und vor allem Freiheit wollten wir uns ja auch bewahren, uns von allem treiben zu lassen und während der Reise das nächste Ziel zu bestimmen. Nachdem wir in Malaysia bereits das Visum für Indien übers Internet beantragt und unsere Einreisegenehmigung bekommen hatten, ging also am 22.04. unser Flieger von Kota Kinabalu in Richtung Indien. Da es leider keinen Direktflug gab, gestaltete sich unsere Reise mal wieder etwas abenteuerlich. Nach knapp drei Stunden Flug, landeten wir gegen 22:30h in Kuala Lumpur und hatten einen 9 Stündigen Zwischenaufenthalt vor uns, da der Flieger nach "Kochi" erst am nächsten Morgen gegen 8:00h weiter ging. Also suchten wir uns am Flughafen ein ruhiges Plätzchen und richteten uns häuslich ein. Da wir unser Gepäck für den Zwischenstopp zurück bekommen hatten, hatten wir wenigstens ein paar Sachen zur Verfügung. So wirklich schlafen ließ es sich aber trotz allem nicht. Glücklicherweise konnten wir dank des WLans am Flughafen mit Familie Scholze/Wetzig skypen und hatten so wenigstens ein paar Stunden nette Unterhaltung und ein bisschen Heimatgefühl. Dadurch verging die Zeit wenigstens ein bisschen und nach dem erneuten Check-In ging es dann auch mit knapp 4,5 Stunden Flugzeit weiter nach Kochi.
    Völlig gerädert und todmüde kamen wir dann in Kochi an und wollte eigentlich nur eins - ins Bett und schlafen. Als wir die ersten Schritte aus dem Flughafen gemacht hatten, kam uns erst einmal die Wärme wie eine Wand entgegen. Vor allem wenn man übermüdet ist und man die Zeitverschiebung von 3,5 Stunden bedenkt, trifft es einen besonders hart, egal wie sehr man sich mental darauf vorbereitet hat. Tja, nach dem super organisierten Flughafen-Shuttle-System in Malaysia, war nun hier wieder alles anders. Und das größte Problem, es gab weit und breit keinen Geldautomaten und wir hatten noch keine einzige indische Rupie in der Tasche! Nachdem wir dann aber eine Möglichkeit gefunden hatten, ich in einem anderem Terminal Geld abheben konnte, nachdem ich meinen Reisepass bei einem der schwer bewaffneten Soldaten am Eingang des Terminals hinterlegen musste, da man ohne gültiges Abflugticket nicht in diesen Bereich des Flughafens durfte, konnten wir uns nun auch ein Taxi nehmen. Auch das schien nicht ganz so einfach, da gefühlt drei verschiedene Inder involviert waren, die sich darum kümmerten, uns die Tickets für das Taxi, die erst im Flughafen an einem Schalter gebucht werden mussten, zu besorgen. Jeder wollte uns die Tickets für einen anderen Preis verkaufen, ein absolutes hin und her. Das Kopfschütteln der Inder, was weder nein noch ja zu bedeuten schien, ließ dabei nur noch mehr Fragezeichen aufkommen. Schlussendlich saßen wir aber nach knapp 1,5 Stunden in einem Taxi auf dem Weg zu unserer Bleibe. Nachdem wir zwischenzeitlich eingenickt waren, halfen wir unserem Taxi-Fahrer noch, die letzten Meter zum Guesthouse zu navigieren. Und dort hieß es nach einem kurzen Check-In auch sofort ab ins Bett. 😴
    Nur für ein kleines Abendessen kamen wir nochmal aus unserem Zimmer.
    Zwei Nächte blieben wir in dieser tollen Unterkunft, dem "Breath Inn". Die beiden Betreiber, ein Inder und eine Japanerin, taten wirklich alles, um uns die Zeit so schön wie möglich zu gestalten. Ob es das wahnsinnig leckere Frühstück war, was wir für umgerechnet 1,40€ bekamen, die vielen Tipps für Unternehmungen und dergleichen, ein Gutschein für ein Henna für mich oder dass wir an unserem Abreisetag noch bis abends 22h im Guesthouse chillen durften, da unser Zug erst 23.30h abfuhr.
    Wir verbrachten die beiden Tage sehr entspannt mit einer Fahrradtour durch den hübschen Teil der Stadt, der an der Uferpromenade und quasi auf einer Halbinsel gelegen war. Außerdem lernten wir einen tollen Typen kennen, der uns sein Business mit Ölen, Parfümen und Räucherstäbchen näher brachte, was alles aus Naturprodukten hergestellt wird und wir besuchten eine typisch indische Theater-Vorstellung, die eine Geschichte der Vergangenheit erzählte und nur von Männern, die ebenfalls die Rollen der Frauen übernehmen, gespielt wurde. Ein Highlight für mich war die zweistündige, private Yoga-Session mit den beiden Betreibern des Guesthouses auf der Dachterasse des Hauses.
    Leider hatte ich an unserem Abreisetag ziemliche Probleme mit meinem Magen, die indische Küche ist anfangs doch etwas gewöhnungsbedürftig mit all ihren Gewürzen. Daher war es umso besser, dass wir uns, wie bereits erwähnt, bis zum Abend in der Unterkunft aufhalten durften und ich etwas Zeit hatte mich zu erholen, bevor es mit dem Zug weiter nach "Goa" gehen sollte. Schließlich soll das Zugreisen in Indien noch mal eine Nummer für sich sein, da möchte man ungern auf der Toilette fest sitzen. 😅
    Der nette Guesthouse-Besitzer brachte uns zum Bahnhof, wo wir offenbar die absolute Attraktion waren, da uns jeder mit großen Augen ansah. Mal schauen, was das für eine Fahrt wird.. 🚂
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