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  • Day 12

    Über Kreuz- und Fernfahrer nach Mostar

    October 21, 2022 in Bosnia and Herzegovina ⋅ ☁️ 19 °C

    An der Küste entlang fahren wir bis nach Split. Waren die Küsten-Vororte noch schön und mit ruhigen Stränden und netten Cafés gesäumt, platzt Split selber aus allen Nähten. Wir werden teilweise über dreispurige und autobahnähnliche Straßen geleitet und die unglaubliche historische Innenstadt (die sich innerhalb(!) eines Palasts des römischen Kaisers Diokletian befindet) wird von der Besatzung eines TUI-Schiffs erstickt - die Läden im Zentrum sind offensichtlich auch genau auf dieses Publikum ausgerichtet.

    Nach Split biegen wir von einer weiteren gefühlten Autobahn über die Linksabbiegerspur wieder in die dalmatischen Berge ab. Dort wird es auf einen Schlag wieder ruhig und untouristisch. Durch die Berge geht es an steinigen, mit Oliven-, Khaki-, Apfel- und Feigenbäumen gesäumten Straßen weiter.

    Erschöpft und ohne Aussicht auf einen nahen Campingplatz suchen wir einen Platz für unser Zelt. Eine Männergruppe beim Boule-Spiel kann uns nicht weiterhelfen und schickt uns in den nächsten Ort weiter. Wir finden dort nichts, sprechen aber eine Dame am Straßenrand an. Roza spricht zu unserer Überraschung sehr gut deutsch und lädt uns ein bei ihr uns ihrem Mann Božo im Garten zwischen den Olivenbäumen zu zelten! Bei einem Frühstück mit selbstgebackenen Brot und Feigenmarmelade aus dem eigenen Garten erzählen sie uns am nächsten Morgen viele Geschichten aus ihrem Leben Dortmund, wo sie 21 Jahre verbracht haben - ihre Kinder und Enkel leben weiter dort und haben kein Interesse daran nach Kroatien zurückzukehren. Roza war in Deutschland Krankenschwester, Božo hat als Fernfahrer und auf Montage im ganzen Land gearbeitet.

    Nach einer weiteren 400-Höhenmeter-Abfahrt erreichen wir am frühen Nachmittag die nächste Landesgrenze: Bosnien und Herzegowina. Obwohl wir weiter mitten in Europa sind und kulturell kaum Unterschiede zwischen Kroatien und dem an dieser Stelle fast ausschließlich kroatisch-katholisch dominierten Teil Bosniens spüren, bekommen wir einen ersten Stempel in unsere Reisepässe. Am Abend erreichen wir schließlich Mostar, nach 2005 und 2019 ist Elias zum dritten Mal hier.
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