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  • Day 18

    Ob wir was zum Rauchen brauchen

    October 27, 2022 in Montenegro ⋅ ☀️ 23 °C

    Nach der alten montenegrinischen Hauptstadt Cetinje, die noch auf knapp 700m über dem Meeresspiegel liegt, geht es im Inland wieder runter zum Skutari- oder Shkodra-See vorbei, dem größten See der Balkanhalbinsel. Wir kommen mit Einbruch der Dunkelheit am See an, bauen schnell unser Zelt auf und werden von der Campingplatzbetreiberin mit ein paar frisch fritierten Priganice überrascht. Leider müssen wir feststellen, dass es im Inland nachts einige Grad kälter ist, als an der Küste. Es kühlt auf 10 Grad ab und entsprechend ist die Wiese klatschnass vom Tau.

    Am Morgen brechen wir dann zu zwei Etappen entlang des Sees auf - auf einer der montenegrinischen Panoramastraßen. Kaum sind wir losgefahren, kommt die Sonne zurück und am Strassenrand tauchen einige Stühle mit Sonnenschirmen auf. Sie gehören zu einem kleinen Café mit Seepanorama, bei dem wir uns eine frühe Pause gönnen. Vor unseren Füßen erstreckt sich über fast 50 km der See; in Schilf unten erahnen wir einen Pelikan. Dazu gibt es selbstgemachte Quitten- und Granatapfel-Limo. Lecker!

    Immer wieder ragen kleine Inseln aus der Seeoberfläche heraus. Größere Berge liegen sanft wie Zuckerhüte an den Ufern und in der Ferne sieht man die hohen albanischen Alpen. Das malerische Panorama und die Fahrten durch Esskastanienhaine machen die Anstrengung der vielen Anstiege wett! An einigen Stellen kann man Podgorica in Montenegro und Shkodra in Albanien an beiden Enden des Sees gleichzeitig sehen.

    In den Dörfern tauchen nach und nach albanische Flaggen und Moscheen auf; merklich nähern wir uns der Grenze. Als wir abends auf der Suche nach einem Zeltplatz sind, spricht uns ein Autofahrer an, Mirto fragt, ob wir etwas zu Essen, Trinken oder Rauchen (Tabak) brauchen. Wir haben alles, was wir brauchen, aber auf unsere Frage nach einem Schlafplatz zeigt er uns gerne ein verlassenes Grundstück, auf dem wir für die Nacht zelten können. Morgens stellen wir fest, dass das Dorf offenbar von der Tabakproduktion lebt. Unser Schlafplatz lag zwischen einem Tabakfeld und zum Trocknen aufgehängten Tabak.

    Am Morgen pflücken wir vom Nachbargrundstück noch ein paar Granatäpfel für das Frühstück, diese sind gerade reif und säumen seit Montenegro die Straßenränder und Gärten.

    Am letzten Pass in Montenegro, kurz vor der albanischen Grenze sind wir gerade im Gespräch mit zwei Campern aus Bonn, die wir anhand ihres Nummernschildes identifizieren, als Mirto laut hupend und grüßend vorbeifährt.
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