Cold rain, hot springs
6. november 2022, Grækenland ⋅ 🌧 16 °C
Nach Meteora ist die Strecke für uns erstmal lange flach. Wir fahren durch eine Tiefebene entlang frisch abgeerntete Baumwollfelder, die Spuren der Baumwolle sind überall sichtbar: Wie weißer Schaum säumt sie für zwei Tage die Wegesränder und die Käfige der Ernte-LKWs. Die Dörfer sind sehr klein, menschenleer und ohne wirkliches Zentrum und stehen ganz im Zeichen der Landwirtschaft - wir fühlen uns an den mittleren Westen der USA erinnert. Hier sind so wenige Touristen unterwegs, dass die Bedienung im Café jeglichen Versuch zu bezahlen ablehnt.
Als passendes Hörbuch begleiten uns in dieser Landschaft nun griechische Götter- und Heldensagen. Den Olymp lassen wir dennoch links liegen und steuern auf Thermopylen zu. Thermopylen ist zum einen für eine Schlacht zwischen Griechen und Mesopotamiern (die aus dem Film "300") und zum anderen für seine natürlichen heißen Quellen bekannt. In der Zwischenzeit nähert sich ein Tiefdruckgebiet mit Regen - dem ersten Regen unserer Tour.
Dennoch steuern wir die Quellen an und sind begeistert davon, abends im Regen im 39° heißen Wasser zu sitzen während im 5-Minuten-Takt griechische Autos vorfahren und die Fahrer, schon im Bademantel, aussteigen und in das heiße Wasser hüpfen. Eigentlich wollen wir gar nicht mehr aufstehen, aber die Frage nach einem Übernachtungsplatz ist noch ungeklärt und da wir nicht abschätzen können, wie stark der Regen in der Nacht wird (für manche Orte in Griechenland gab es sogar eine Unwetterwarnung), wollen wir lieber im Trockenen schlafen. Wir fragen im Pool herum und Aaon, ein Grieche aus der Gegend, der fast jeden Abend hierher kommt, vermittelt uns ein Zimmer in einer Taverne im nächsten Ort.
Der nächste Tag ist wieder regnerisch, weshalb wir gleich die nächste warme Quelle ansteuern. Hier hat das Wasser zwar nur 32°, aber auch das reicht für ein ausgiebiges und angenehmes Bad im Regen.
Entlang der Ägäis fahren wir weiter, bis wir abends auf der überdachten Terrasse einer für den Winter geschlossenen Strandbar zelten. Die letzten zwei Tage vor Athen ist das Wetter wieder besser, wir verbringen noch eine Nacht in einem Olivenhain und radeln auf einigermaßen direktem Weg Richtung Athen. Eine besondere Belohnung ist die letzte Abfahrt. Aus ca. 700 Metern geht es mit angenehmem Gefälle und immer wieder weiten Blicken über den Kessel von Athen hinunter in die Stadt.Læs mere


















Rejsende
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