• Staub, Sonne, Schweiß - Sumbawa ist heiß

    8. juni 2023, Indonesien ⋅ ⛅ 32 °C

    Nach einer weiteren Fährfahrt erreichen wir die Insel Sumbawa. Hier ist es deutlich trockener, als noch auf Flores. Statt Bananen, Kokosnüssen und Kaffee gibt es Mais- und Zwiebelanbau und viele Menschen haben ihre Terrassen mit Blumentöpfen dekoriert. Entlang der Straße reihen sich einander ähnelnde Örtchen, die meist nahtlos ineinander übergehen, außer aufwendig dekorierten Kreisverkehren keine äußeren Besonderheiten aufweisen und nun deutlich häufiger von größeren Städten unterbrochen werden.

    Die Straße verläuft flach oder über kleinere Hügel, der Verkehr nimmt langsam zu und wir kommen zügig und entspannt voran - bis wir zu einer Unterbrechung gezwungen werden. Rebecca fühlt sich schlapp und hat leichtes Fieber. Im Krankenhaus wird Malaria ausgeschlossen und Rebecca zu Antibiotika und Bettruhe verdonnert. Nach zwei Tagen in einem kleinen Hotel im Ort Dompu ist sie aber wieder soweit hergestellt, dass wir weiterfahren können.

    Die Bevölkerung ist hier mehrheitlich muslimisch. Gab es bereits auf Flores zwischen den Kirchen einzelne Moscheen, prägen diese hier nun das Stadtbild und sind meist größer und prunkvoller. Der Muezzin ruft (dank großer Stereoanlage kaum überhörbar) fünfmal täglich zum Gebet - und die Predigten werden auch über die Lautsprecher übertragen. Uns fällt auf, wie tief die Religion im Alltag der Menschen verankert ist: Händler:innen unterbrechen ihre Tätigkeiten, um mit Gebetsteppichen auf dem Kopf oder unterm Arm zur nächsten Moschee zu laufen, Hotelbesitzer:innen sind freundlich, aber kurz angebunden und erklären uns, dass sie nun schnell zum Gebet müssten und an der Zimmerdecke vieler Hotels kennzeichnet ein Pfeil nicht den Notausgang, sondern die Gebetsrichtung nach Mekka.

    Sonst gibt es nicht viel Abwechslung. Am Straßenrand grasen weiterhin viele Kühe und Ziegen und an einigen Ecken lauern Affenbanden auf essbare Abfälle. Autos und Mopeds gegenüber reagieren die meisten Tiere erstaunlich entspannt, harren am Straßenrand aus oder mühen sich erst in letzter Sekunde gemächlich von der Straße; wenn sie jedoch zu spät unsere lautlosen Fahrräder bemerken, wittern sie Gefahr und rennen panisch los. Eine Kuh reißt sich von ihrem Besitzer los und flieht mehrere Hundert Meter die Straße entlang, bevor sie in den Straßengraben springt und in einem Gebüsch Richtung Meer verschwindet. Als daraufhin der Besitzer mit dem Moped ankommt, können wir ihm immerhin das Gebüsch zeigen - hoffentlich hat er sie noch gefunden und sie sich bei der Aktion nicht verletzt.

    Sumbawa beschert uns viele Sonnenstunden, zum Teil ist die Mittagshitze ohne Schatten auf dem aufgeheiztem Asphalt kaum zu ertragen. Nur an einem Nachmittag meldet sich die gerade abklingende Regenzeit mit einem kurzen Gruß und Guss. Durch Sonne, Schweiß, Staub, Luftfeuchtigkeit und Sonnenmilch pendelt sich der Zustand unserer Kleidung irgendwo zwischen nass zu klebrig ein. Abends freuen wir uns dann auf die Abkühlung durch ein Mandi. Dies ist die gängige Art, sich hier zu duschen: Neben der Hocktoilette steht ein Eimer oder ein gemauertes Bassin mit Wasser und einer Schöpfkelle, mit der man sich das Wasser über den Körper spült.
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